Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
Bildschirme und Arrays waren schwarz und tot. Eine breite Werkbank daneben war mit mehreren robotisierten Werkzeugen ausgerüstet. Drei der Kisten standen aufgebrochen auf der Arbeitsfläche.
    »Urien hat sie gestern entdeckt«, sagte Edmund Li. Die Kisten enthielten sperrige Maschinenteile, welche die Roboterwerkzeuge zerteilt hatten. Nahezu sämtliche elektronischen Bauteile waren entfernt worden und lagen in einem wirren Haufen ausgebreitet auf der Arbeitsfläche.
    »Also schön – was haben wir hier?«, fragte Tarlo.
    »Die Maschinerie in diesem Container dient ausschließlich landwirtschaftlichen Zwecken: Ernter, Traktoren, Bohrer, Bewässerungssysteme. Sie kommt in Teilen daher und wird erst auf Far Away zusammengebaut. Macht uns das Leben ziemlich einfach. Wir hatten Glück, dass Urien im Dienst war, als diese Charge durchging – seine Familie besitzt Land auf Dunedin. Der Mann kennt sich mit landwirtschaftlichem Gerät aus. Er meinte, irgendetwas mit den Drähten sei eigenartig, insbesondere, weil all diese Maschinen hier mit Dieseltreibstoff angetrieben werden. Wie sich herausstellte, hatte er Recht.« Edmund Li hielt einen Teil der Verkabelung hoch. Die einzelnen Adern waren so dick wie sein Handgelenk. »Starkstrom-Supraleiter. Und diese Strommodulatoren hier haben massive Kennzahlen.«
    »Also nicht die Spezifikation des Herstellers?«, hakte Tarlo nach.
    »Herrgott, nein! Das hier ist für etwas gedacht, das gewaltige Mengen an Elektrizität braucht.«
    »Irgendeine Idee?«
    Edmund Li grinste und schüttelte den Kopf. »Absolut keine, nein. Deswegen habe ich bei Ihnen angerufen. Ich dachte, Sie sollten es sofort erfahren.«
    »Danke sehr, wir wissen es zu schätzen. An wen war die Sendung adressiert?«
    »Die Adresse lautet Palamaro Ranch im Taliong District, ein ganzes Stück östlich von Armstrong City. Es heißt, das sei die Gegend, wo die Barsoomianer leben.«
    »Also schön. Was wir brauchen, sind die finanziellen Details und Daten der Sendung. Wer war die Agentur? Welche Bank wurde benutzt? Wo wurden die Maschinen verpackt?«
    »Sicher.« Edmund Li kratzte sich im Nacken und warf einen zweifelnden Blick auf das Durcheinander der Maschinen. Als eine Bö über die Halle strich, trommelte der Regen noch lauter auf das Dach. »Hören Sie, ich bin sicher, dass diese Daten auf der Erde wunderschön in einer Datei für direkten Zugriff bereit liegen. Hier draußen sind die Dinge ein wenig anders. Beispielsweise fehlt jetzt schon ein Teil von diesem Zeug.«
    »Fehlt? Was soll das heißen, ›fehlt‹?«, rief Renne.
    »Genau das, was ich sage. Jeder weiß, dass wir teure Güter über Nacht hier drin aufbewahren. Sehen Sie sich um, Lady. Sehen Sie irgendwelche Guardbots auf Patrouille draußen vor der Halle? Wir haben unsere Sensoren, sicher, aber selbst wenn ein Alarm ausgelöst wird, ist der nächste Sicherheitsmann von CST fünf Meilen entfernt, und im Augenblick haben die alle Hände voll zu tun. Die Polizei ist noch weiter weg und kümmert sich noch weniger darum.«
    »Gottverdammt!«, grollte Tarlo. »Haben Sie wenigstens Unterlagen über alles, was Sie in dieser Sendung gefunden haben?«
    »Ich bin ziemlich sicher, dass Urien Protokoll geführt hat, ja. Zumindest existieren die Aufzeichnungen des Tiefenscanners. Sie sind wahrscheinlich nur noch nicht in unsere offizielle Datenbank gespeist worden, sondern liegen nach wie vor im separaten Speicher der Konsole.«
    Renne hatte Mühe, ihren aufsteigenden Ärger unter Kontrolle zu halten. Es ergab wenig Sinn, Edmund Li anzubrüllen – sie konnten von Glück reden, dass er sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, sie zu rufen. »Was ist mit den zugehörigen Daten, nach denen mein Kollege gefragt hat? Sind die auch irgendwo in einem separaten Speicher?«
    »Nein. Ich habe noch nicht angefangen, sie zusammenzusuchen. Es sollte nicht allzu lange dauern. Der Großteil des Inventars müsste zusammen mit den Genehmigungen im Exportkontrollbüro für Far Away gespeichert sein.«
    »Wie ist die Personalsituation dort?«, fragte Tarlo verbittert.
    Edmund Li hob nur die Augenbrauen.
    »Hogan geht an die Decke, wenn er das hört«, brummte Renne. Ein weiterer Rückschlag. Dieser Fall ist wirklich wie verhext.
    »Zumindest kann er uns nicht die Schuld geben«, sagte Tarlo. »Trotzdem. Ich fange allmählich an zu begreifen, warum der Boss nie irgendwelche vernünftigen Spuren finden konnte.«
    »Die Dinge sind erst seit dem Angriff der Primes so schlimm geworden«,

Weitere Kostenlose Bücher