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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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das, obwohl es keinen größeren Fall gab als den gegenwärtigen.
    Irgendwie war Alic Hogan stets vor ihr dort. Wie früher Paula Myo, nur, dass Hogan keine Begeisterung im Team entfachte. Von ihm beobachtet zu werden, wenn man eintraf, war wie ein automatischer Tadel. Renne wusste, dass sie sich bemühen musste, die Irritation zu bekämpfen, die sie ihm gegenüber verspürte; doch genau das war das Problem: Es war anstrengend.
    John King erschien im Laufe des Vormittags und kam zu ihrem Schreibtisch. »Diese geschmuggelte technische Ausrüstung, die sie von Boongate haben zurückschaffen lassen – mein Analyseteam hat ein kleines Problem mit dem Zeug.«
    »Das ist ja mal wieder typisch!«, spie sie.
    John bedachte sie mit einem gekränkten Blick.
    »Schon gut, es tut mir Leid. Es ist nur so, dass dieser Tage niemand mehr vorbeikommt und mir eine gute Nachricht bringt.«
    »Es ist keine schlechte Nachricht, genaugenommen nur ein wenig merkwürdig.«
    »Schießen Sie los, John. Was ist merkwürdig daran?«
    »Es ist genauso wie bei Venice Coast. Wir verstehen nicht, wozu die Elektronik dient.«
    »John, kommen Sie! Sie müssen doch eine Idee haben! Ich habe das Manifest gesehen, das Edmund Li schließlich ausgegraben hat. Es war fast eine metrische Tonne an Hardware!«
    »Vieles davon ist ziemlich gleichartig«, erklärte er ausweichend. »Aber angesichts der Tatsache, dass wir nicht wissen, was sie damit bauen wollen, ist es schwierig für uns.«
    »Ich bin mit einer fundierten Mutmaßung zufrieden. Ich vertraue Ihnen.«
    Er lächelte dümmlich. »Also schön, basierend auf den Systemen und unter Einbeziehung der überlebenden Komponenten von Venice Coast … vorausgesetzt, sie waren für die gleiche Art von Apparatur gedacht …«
    »John!«
    »Schutzschirme, Renne. Extrem starke Schutzschirme. Das Dumme ist nur, sie würden unglaubliche Mengen an Energie benötigen.«
    »Aha?«
    Unbehaglich zuckte er mit den Schultern. »Auf Far Away? Woher wollen sie diese Mengen an Energie nehmen? Ich habe mich mit dem Commonwealth Civil Council in Verbindung gesetzt. Es gibt fünf mittelgroße Kraftwerke, die Armstrong City versorgen. Es sind Gasturbinen, die mit Gas von einheimischen Ölfeldern gespeist werden. Das Revitalisierungsprojekt hat ganz zu Anfang eine Reihe von Micro-Kernkraftwerken mitgebracht. Außerdem besitzt das Institut drei Mikrokraftwerke, um seine Labors und Maschinen zu versorgen. Das ist alles. Der Rest des Planeten wird entweder durch Solarpaneele, Windturbinen und Öl aus einigen Quellen versorgt. Sie haben nicht annähernd genügend Energieausstoß, um diese Schutzschirme zu versorgen.«
    Renne starrte ihn ausdruckslos an, während sie auf eine Hypothese wartete. Als keine kam, fragte sie: »Und womit produzieren sie dann die erforderliche Energie?«
    »Ich habe nicht die geringste Ahnung, Renne. Es ist nicht so, als hätten sie unbemerkt einen Fusionsgenerator durch die Blockade schmuggeln können, nicht einmal bevor wir angefangen haben, jedes einzelne Stück Fracht zu inspizieren. Und Far Away kann auch nicht am Energieversorgungsnetz des Commonwealth hängen; dazu ist es zu weit abgelegen. Das ergibt einfach keinen Sinn.«
    »Also schön.« Instinktiv griff Renne nach ihrem Kaffeebecher, doch nur um festzustellen, dass er leer war. »Wir haben hier also einen unbekannten Schutzschirmgenerator – oder Generatoren –, die eine Menge Energie verbrauchen, auf einer Welt, die keine ausreichende Energieversorgung besitzt.«
    »So lautet die Zusammenfassung, ja.«
    »Ich bin gespannt, wie der Commander reagiert, wenn Sie ihm den Bericht übergeben.«
    Beide starrten düster zur Tür von Hogans Büro.
    »Nein, nein. So nicht«, sagte John. »Das ist ein technischer Anhang zu Ihrem Bericht, mehr nicht. Sie überbringen ihn.«
    Rennes E-Butler meldete, dass soeben eine Datei von John Kings Stab in ihrem Arbeitsverzeichnis abgelegt worden war.
    John imitierte mit den Fingern eine gespannte Pistole und zielte auf sie. »Was Sie damit anfangen, ist ganz allein Ihre Sache.«
    »Bastard!«, grunzte sie.
    Er lächelte ihr aufmunternd zu; dann kehrte er an seinen eigenen Schreibtisch zurück.
    Eine halbe Stunde später kam Vic Russel von Cagayn zurück. Der Lieutenant fand kaum Zeit, seine Frau Gwyneth zu begrüßen, als Renne ihn bereits in einen Konferenzraum schleppte, um sich seinen Bericht anzuhören.
    »Die Polizei von Cagayn kennt Robin Beard ziemlich gut«, berichtete Vic. »Er arbeitet im

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