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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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produzierte ein aggressives Lächeln.
    »John, ich glaube, Sie haben wichtige Informationen für uns, korrekt?«
    »Jawohl, Sir.«
    Renne bedachte ihn mit einem neugierigen Blick. Er hatte das mit keinem Wort erwähnt.
    »Foster Cortese hat endlich einen Treffer im visuellen Erkennungsprogramm«, sagte John. Das große, hochauflösende Portal am Ende des Konferenzraums wurde hell und zeigte das Gesicht des Attentäters. »CST auf Boongate hat eine Weile gebraucht, um uns ihre Aufzeichnungen zur Verfügung zu stellen, aber wir sehen alle, dass eine Verwechslung unmöglich ist. Er ist sechs Monate vor dem Venice Coast Desaster durch das Half Way Gateway gekommen.«
    »Name?«, fragte Tarlo.
    »Offiziell nannte er sich Francis Rowden, Sohn eines Landbesitzers; deswegen konnte er sich die Reise ins Commonwealth leisten. Er wollte sich bei einer Universität auf Kolhapur immatrikulieren. Vier Semester Landwirtschaft. Wir haben es nachgeprüft, er ist nie dort aufgetaucht.«
    »Er ist ein Guardian«, sagte Alic aufgeregt.
    »Wie kommen Sie auf die Idee?«, erkundigte sich Renne.
    Alics gute Laune geriet kurz ins Wanken, doch nichts vermochte, ihn zu bremsen. Er hob die Hand und zählte an den Fingern Argumente ab. »Erstens, er ist auf Far Away geboren, zu welcher anderen Gruppierung sollte er also sonst gehören? Zweitens, er ist von den Guardians durch das Gateway geschickt worden, um schwierige Aufträge für sie zu erledigen, ich meine richtig schwierige Aufträge. Unser Attentäter ist bis über beide Ohren mit implantieren Waffen ausgerüstet. Er ist der Vollstrecker der Guardians.«
    »Inwiefern hat Venice Coast den Guardians genutzt?«, fragte Renne rasch nach.
    »Valtare Rigin hat sie übers Ohr hauen wollen. Es muss so sein. Er war ein Schwarzmarkt-Waffenhändler. Diese Kerle halten sich nicht unbedingt an Abmachungen. Er hat eine Chance gewittert, die Fracht zu vertauschen oder etwas Minderwertigeres zu liefern, oder er wollte mehr Geld. Was auch immer, sie haben ihn dabei überrascht. Was sollen sie machen? Ihn verklagen? Ihm die Hand schütteln und seine Entschuldigung annehmen? Nein, sie beenden das Geschäft auf ihre Weise. Die Guardians sind Terroristen, schon vergessen? Die mordlustigsten Psychopathen, die je im Commonwealth herumgelaufen sind. Das ist ihr tägliches Geschäft: Leute umbringen.
    Thompson Burnelli – das ist ja wohl offensichtlich. Er hatte eben erst eine vollständige Blockade durchgedrückt und dafür gesorgt, dass jegliche Fracht nach Far Away kontrolliert wird. Rumms, weg ist er. Rache, eine Warnung für andere, dass niemand sicher ist, niemand sich den Guardians entziehen kann. Der Mord an einem Senator hat das politische Establishment bis in die Grundfesten erschüttert. Und dann Kazimir McFoster. Er hat die Guardians betrogen, und sie haben ihn dafür bestraft.«
    »Wie hat McFoster die Guardians betrogen?«, wollte Tarlo wissen.
    »Justine Burnelli«, sagte Renne mit tonloser Stimme. Jetzt begriff sie, wie Alic Hogans Verstand funktionierte. Es gefiel ihr nicht.
    »Ganz genau«, sagte Hogan, ohne Luft zu holen. »Die Guardians fanden heraus, dass McFoster die Senatorin besucht hat und dass die beiden ein Liebespaar waren. Dann stellten sie fest, dass er von der Navy pausenlos beschattet wird. Sie glaubten wahrscheinlich, dass er uns zu ihnen führen würde.«
    »Wie fanden sie das heraus?«, wollte Renne wissen.
    Hogan betrachtete sie mit milder Herablassung. »Der Trip zum Observatorium. Seine Komplizen beobachteten ihn die ganze Zeit über, ein Backup-Team. Und wir hatten dieses Arschloch aus dem lokalen Büro, diesen …« Er schnippte ungeduldig mit den Fingern.
    »Phil Mandia«, kam Renne ihm unwillig zu Hilfe.
    »Richtig, diesen Mandia. Er folgte McFoster in einem Konvoi von Geländewagen durch die Berge. Die Guardians bemerkten es. Sie zählten eins und eins zusammen. Es spielte keine Rolle, ob McFoster der Senatorin einen Tipp gegeben hatte wegen seiner Mission oder nicht. Was auch immer er zu ihr gesagt haben mag, er hat die Guardians damit verraten. Und da ist er wieder, unser Francis Rowden, und erwartet McFoster in LA Galactic.
    Auf der Plattform, wo der Zug ankommt, obwohl er weiß, dass unsere Leute ebenfalls dort warten.« Hogan strahlte selbstzufrieden.
    Das Dumme war, gestand Renne sich widerwillig ein, dass die Fakten passten. Und nicht nur das, sie sah keinen Fehler in der Argumentation des Commanders. Zugegeben, eine Menge Spekulation war dabei, doch es war

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