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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Motorengeschäft. Ein guter Wartungstechniker und Mechaniker, wie es aussieht. Was zu dem passt, was Cufflin uns bereits erzählt hat. Sie haben sich vor ein paar Jahren in einem Elektronik-Kurs kennen gelernt.«
    »Haben Sie ihn gefunden?«, fragte Renne. Vic machte einen müden Eindruck. Er war ein großer Mann, gut über einsachtzig groß und ungefähr genauso breit. Er verbrachte die Wochenenden mit Rugbyspielen für einen Amateurverein. Renne war mit Gwyneth einmal zu einem Spiel gegangen, um Vics Team zu unterstützen, und das Ausmaß an knochenbrechender Gewalt im Spiel hatte sie zutiefst erschreckt. Wenn jemand wie Vic so erschöpft war, dann musste der Trip nach Cagayn wirklich extrem kräftezehrend gewesen sein.
    »Nein, ich fürchte nicht. Ich war zu spät. Unser Mister Beard ist ein rastloser Charakter, würde ich sagen. Seinen Steuerunterlagen zufolge bleibt er nie länger als ein, zwei Jahre in der gleichen Werkstatt.«
    »Er zahlt Steuern?«
    »Nicht besonders häufig, nein. Aber das ist nicht der Grund, weshalb die Polizei so eine dicke Akte über ihn hat. Wenn Sie nach einem Fluchtauto suchen, heißt es, dann ist Beard der Mann, der es für Ihre Zwecke präpariert. Das Gleiche gilt, wenn Sie einen Tieflader voll geklauter Fahrzeuge verschwinden lassen wollen. Er markiert sie um; er weiß, wo er die Sicherheitstags der Hersteller finden kann und wie er sie behandeln muss.«
    »Klingt wie die Art von Person, die guten Grund hätte, unseren flüchtigen Agenten zu kennen.«
    »Ganz recht. Ich habe seine Umgebung ausgekundschaftet. Das Haus ist natürlich gemietet. Wir müssen ihn um knapp einen Tag verpasst haben. Sein Pannenhilfsfahrzeug war verschwunden, eine autarke, voll ausgestattete Werkstatt, in der er all seine Ausrüstung und seine Arbeitsmittel untergebracht hat. Offensichtlich ist es die einzige unveränderliche Konstante in seinem Leben – ich habe mit einigen Leuten geredet, mit denen er zusammen gearbeitet hat. Hinten drin gibt es eine Menge spezieller Maschinen und Apparate, Sachen, die er sich im Laufe der Jahre selbst gebaut hat.«
    Einen Augenblick lang sah Renne das Bild eines gigantischen Trucks auf einem Highway mit eigenen Schutzschirmen über jedem der Räder, der die erforderliche Energie im Fahren aus dem Netz des Commonwealth saugte. »Ah. Das heißt also, wenn wir seinen Wagen finden …«
    »… finden wir den Mann, ganz recht. Normalerweise hätte die Polizei keine besondere Mühe gehabt, einen hell orange leuchtenden Dreitonner zu finden. Angesichts seiner Erfahrungen ist es jedoch vielleicht nicht ganz so einfach wie bei einem gewöhnlichen Kriminellen auf der Flucht. Beard kennt sich mit jedem einzelnen Verkehrsüberwachungsprogramm im Commonwealth aus. Er hat sicher Aggressorsoftware, um die Systeme auszuschalten. Die Polizei von Cagayn hat Großalarm gegeben; sämtliche Streifen sind angewiesen, Trucks anzuhalten, auf die die Beschreibung passt, und auf ihren Inhalt hin zu untersuchen.«
    »Der Boss hätte das geliebt. Richtige, saubere Polizeiarbeit.«
    Vic grinste und enthüllte Zähne, die von zu vielen harten Zusammenstößen auf dem Rugbyfeld kreuz und quer umsortiert worden waren. »Sicher, das hätte sie. Aber es ist ein zusätzlicher Albtraum für uns.«
    »Sie haben die CST Station von Cagayn alarmiert?«
    »Das war das Erste, was ich getan habe. Sie haben ihre Listen für mich überprüft. Kein Truck, auf den die Beschreibung gepasst hätte, hat im fraglichen Zeitfenster Cagayn verlassen. Wenn also jemand einen Wagen wie diesen an Bord eines Autozugs bringt, geben sie uns hier auf der Stelle Bescheid.«
    »Gut. Danke sehr, Vic.«

    Gegen Mittag saßen die leitenden Offiziere des Geheimdienstes zur täglichen Besprechung in Konferenzraum Drei. Renne gesellte sich zu Tarlo und John an den großen Tisch, stellte ihren Kaffeebecher ab und beeilte sich, den Ring wegzuwischen, den er auf der Tischplatte hinterlassen hatte.
    »Lust, zum Mittagessen Amies auszuprobieren?«, fragte John.
    »Sicher«, erwiderte Tarlo.
    »Du bist doch wohl nicht immer noch hinter dieser Kellnerin her, oder?«, fragte Renne missbilligend. Der rotschöpfige Tarlo flirtete seit einem Monat mit einer Firstliferin, einer Kunststudentin Anfang zwanzig. So etwas passierte normalerweise nicht; aber diese verdammte Uniform …
    »Es gibt dort Kellnerinnen?«
    Die Männer lachten. Renne seufzte.
    Hogan marschierte herein und nahm am Kopfende Platz. Seine Haltung war geladen vor Energie, und er

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