Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Commonwealth.«
Stig biss sich auf die Unterlippe, während er zu den dunklen, gepanzerten Gestalten hinuntersah, die über die staubige Plaza marschierten. »Was ist mit Martin?«
»Seine beiden Verdächtigen sind weg, aber Felix hat einen neuen möglichen Mann in seinem Bereich entdeckt.«
»Okay, macht den Laden dicht, das ist ein Befehl. Wir sammeln und gruppieren uns in Rückzugsposition Drei neu. Verstanden?«
»Jawohl, Sir!«
Die Verbindung brach ab. Stig wartete ein paar Sekunden; dann befahl er seinem E-Butler, eine Verbindung zur Halkin Ironmongery herzustellen. Die Adresse war deaktiviert. Stig grinste in grimmiger Zufriedenheit. Keely und die anderen hatten professionell reagiert.
»Gehen wir«, sagte er zu Olwen.
Sie nahmen den gleichen Weg zurück und stiegen die breite Stein-treppe zur Straßenebene hinunter. »Was machen wir jetzt?«, fragte Olwen.
»Ich weiß es nicht. Aber das bleibt unter uns, klar?«
»Sicher.«
»Verdammt, ich hätte das ahnen müssen! Ich habe Mist gebaut, totalen Mist! Wenn Adam jetzt seinen Blockadelauf startet, kommt er mitten in der größten Konzentration von Feuerkraft heraus, die der Starflyer auf dieser Welt beherrscht. Und wir haben nicht einmal eine Chance, ihn zu warnen.«
»Dir fällt schon was ein.«
»Sag das nicht. Hör endlich auf, dir zu wünschen, dass schon alles seinen richtigen Weg nehmen wird. Der Starflyer hat gerade den einzigen Weg auf den Planeten in seine Gewalt gebracht.«
»Johansson wird merken, dass keine Kommunikation mehr möglich ist. Er wird wissen, dass der Starflyer auf dem Weg zurück nach Far Away ist.«
»Es gibt einen Unterschied zwischen etwas wissen und in der Lage sein, etwas zu unternehmen.« Stick blickte auf das mächtige Bauwerk der Market Wall. »Möglicherweise müssen wir den Starflyer selbst angreifen, sobald er durch das Gateway kommt.«
»Aber … die Rache des Planeten …!«, entgegnete Olwen in beinahe ehrfürchtigem Ton.
»Der Planet hat seine Rache, wenn der Starflyer tot ist. Ich muss unsere schweren Waffen einsatzbereit machen. Nur für den Fall.«
Wie die meisten hochrangigen Dynastiemitglieder unterhielt auch Campbell Sheldon eine Privatresidenz auf der Erde. Sie befand sich auf einer künstlichen Insel, Nitachie, die vor mehreren hundert Jahren auf den Seychellen errichtet worden war, als der natürliche Ar-chipel von steigendem Meeresspiegel bedroht gewesen war. Der Treibhauseffekt erreichte nie die Ausmaße, die in den Worst-Case-Szenarios der Umweltaktivisten dargestellt wurden. Einige der kleineren Inseln wurden von außergewöhnlich hohen Gezeiten überflutet, doch die Umsiedelung der Bevölkerung auf geschütztes Land hatte nie stattgefunden. Nachdem die schlimmsten Umweltver-schmutzer den Planeten verlassen hatten, um sich auf den Big15 ein-zurichten, und nachdem die Umweltkommissare der UFN ihre Flut von Vorschriften durchgesetzt hatten, wandelte sich das Klima wieder zurück zu dem milden Ideal des neunzehnten Jahrhunderts, das zu erreichen sich die Umweltschützer selbst als Ziel gesetzt hatten.
Die schlimmsten Schäden in ökologischer Hinsicht, welche die Seychellen erlitten hatten, waren die abgestorbenen Korallen, die Tausende toter Riffs hinterlassen hatten. Doch selbst das änderte sich, als neue Polypen ausgepflanzt wurden, sodass die prachtvollen Riffs sich einmal mehr entwickeln konnten.
Aus ihrem privaten Überschallflugzeug sah Justine das eigenartige Glitzern, das auf eine Insel im Schwarz des Ozeans deutete. Der Rest des Meeres lag in Dunkelheit; es gab keinen Mond, der sich im Wasser gespiegelt hätte, und auch nur sehr wenig Sternenlicht.
Die Maschine verzögerte stark, und ihre Nase richtete sich nach oben, als das deltaflügelige Flugzeug in einer langgestreckten Kurve in Richtung des Ozeans dreizehn Kilometer tiefer sank. Justine schaltete auf die Sensoren in ihrer Nase, während sie sanken. Nitachie war vor dem dunklen Hintergrund des Wassers kaum auszumachen, ein warmer Fleck in der kühleren See. Die Insel war ungefähr quadratisch, mit einer Seitenlänge von drei Meilen und langen Wellenbrechern, die von den steilen Betonmauern nach draußen reichten. Zwischen ihnen hatte angeschwemmter weißer Sand weite geschwungene Strände erschaffen. Mehrere Lichter glitzerten bei dem einzelnen Haus am nördlichen Ufer. Als sie näher kamen, erkannte Justine den leuchtend türkisblauen Fleck eines großen ovalen Swimmingpools.
Auf dem Landeplatz, einem Metallgitter
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