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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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blockierten den schmalen Spalt des Seitenfensters mit einem wirr verschwommenen Farbmuster. Voraus kam das Chassis des Loko langsam zum Stehen und hinterließ eine sehr schmale Lücke, die sich immer weiter verengte. Stig packte das Lenkrad mit stählernen Klauen. Er weigerte sich zu bremsen. Flammen schossen über den enzymgebundenen Beton, als der Tank des vierten Cruisers platzte und einen Schwall von bereits brennendem Benzin entließ.
    »Bei den träumenden Himmeln!«, ächzte Bradley vom Beifahrersitz. Er hatte die Hände in die Polster verkrallt. Eine mächtige Flammensäule jagte brüllend in die Höhe und bedeckte beide Fahrspuren.
    Sie schossen durch die Lücke, und ihr Sog riss einen Teil der Flammen mit. In der Luft darüber wirbelten Feuer und Rauch wie Mikro-Zyklone durcheinander.
    »Scheiße, wie geil!«, kreischte Tiger Pansy aufgeregt.
    Die Straße voraus war frei. Stig lenkte den Wagen wieder auf die mittlere Spur. Die Mazda-Jeeps und die übrigen gepanzerten Wagen dahinter folgten ihm durch die Lücke mit einem Sicherheitsabstand von fünfzig Metern. Dann kamen die letzten drei Loko-Trucks.
    »Cat?«, rief Stig über Funk. »Cat, alles in Ordnung?«
    Bradley saß gegen das schmale Fenster gepresst und starrte nach draußen auf die Straße. »Ich kann sie nirgendwo sehen. Es ist immer noch alles voller Flammen.«
    »Cat?«, fragte Morton. Er klang tatsächlich besorgt.
    »Hey, Jungs! Ihr macht euch ja was aus mir! Wie süß!« Jubelrufe antworteten aus den restlichen Fahrzeugen.
    In der Rückfahrkamera sah Stig, wie Cats gepanzerte Gestalt aus dem zerstörten Tiernahrungsladen kam. Ein Mazda-Jeep bremste scharf, und seine Reifen hinterließen schwarze Gummistreifen auf dem enzymgebundenen Beton. Die Vordertür öffnete sich, und Cat stieg ein wie eine Anhalterin, die mitgenommen werden wollte.
    »Gibt es überlebende Gegner?«, fragte Alic über Funk.
    »Ich überwache das lokale Verkehrsnetz«, sagte Keely. »Die Einwohner haben bis jetzt niemanden entdeckt. Aber sie sind auch noch nicht wieder aus ihrer Deckung gekommen.«
    »Sag ihnen, dass sie sich von den Überlebenden fern halten sollen, ganz gleich, was passiert«, befahl Bradley.
    »Jawohl, Sir.«
    »Das hat Spaß gemacht!«, sagte Cat. »Wie lange noch bis zur nächsten Blockade?«
    »Eine halbe Stunde«, antwortete Olwen in pikiertem Ton.
    Wie die anderen auch war Olwen begierig darauf gewesen, in den Kampf einzugreifen, sobald sie den Starflyer endlich eingeholt hatten. Es war ein Ereignis, von dem Stig und Bradley sehr bald erkannt hatten, dass es niemals eintreten würde, wenn sie weiterhin so stark von den Patrouillen des Instituts aufgehalten wurden. Bradley hatte die Entscheidung getroffen, die Barrieren mit einer Kollisions-taktik im Sturmangriff aus dem Weg zu räumen. Allerdings waren nur die Cat’s Claws und das Pariser Team mit ihren hoch modernen Kampfanzügen imstande, diesen Job zu übernehmen, was den Rest der Guardians mehr als nur ein wenig eifersüchtig machte.
    Ein weiterer der schweren Loko-Trucks, die sie aus dem Depot requiriert hatten, rumpelte von hinten an Stig vorbei und setzte sich an die Spitze des Konvois. Jim Nwan saß am Steuer. Er winkte mit der gepanzerten Hand, während er den Truck an seine Position ma-növrierte.
    Das Beezee, das Stig eingenommen hatte, um während des zweiten Tages hinter dem Steuer wach zu bleiben, machte es schwierig, den Griff um das Lenkrad zu lösen. Die Droge verengte den Fokus des Gehirns auf eine einzige Aufgabe und ließ die Neuronen mit der Präzision eines Mikrochips arbeiten. Es gab Leute, die hatten eine ganze Woche lang eine einzige Arbeit verrichtet, während sie unter dem Einfluss der Droge gestanden hatten. Man benötigte keinen Schlaf, doch es wurde zunehmend schwieriger, den Verstand aus der Gedankenschlaufe zu stoßen, die so viel Konzentration ermöglichte.
    »Noch irgendjemand zwischen uns und dem Anculan?«, fragte Stig.
    »Keine Sichtungen gemeldet«, antwortete Keely. »Allerdings bekomme ich nichts aus der näheren Umgebung der Brücke. Das Fun-knetz endet einhundert Meilen davor, als wäre es willentlich abgeschaltet worden. Selbst die Notsysteme funktionieren nicht. Niemand fängt irgendwelche Meldungen aus dem Süden auf. Ich empfange Testsignale von Rock Dee auf Kurzwelle, aber das ist auch schon alles.«
    »Okay.«
    Bei der gegenwärtigen Geschwindigkeit und unter der Voraussetzung, dass es keine weiteren Barrikaden von Seiten des Instituts gab, würden

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