Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
sie sich die Mühe machen?«, entgegnete Olwen.
    »Der Starflyer weiß, dass wir Kurzwellenfunk benutzen. Er kann unsere kritische Kommunikation nicht blockieren.«
    »In mancherlei Hinsicht ist er bemerkenswert einfallslos«, bemerkte Bradley. »Wenn die Zerstörung des Kommunikationsnetzes uns einmal Schwierigkeiten gemacht hat, dann fährt er einfach damit fort.«
    »Das klingt eher nach einem hirnlosen Programm als nach einer intelligenten Kreatur.«
    »In gewisser Hinsicht haben die neurologischen Funktionen des Starflyers
    verblüffende
    Ähnlichkeit
    mit
    einem
    Computerprogramm«, erklärte Johansson. »Was der Starflyer an Taktik besitzt, erlernt er entweder durch Versuch und Irrtum, oder er absorbiert sie aus anderen, mehr intuitiven Quellen. Eine sich rasch verändernde Situation wie diese Jagd überfordert ihn schnell.
    Er hat nicht genügend Zeit, um sämtliche Optionen zu durchdenken und die effektivste Vorgehensweise herauszufiltern.«
    »Sie meinen, er hat seine Ideen von Menschen?«
    »Ja, zum großen Teil jedenfalls, auch wenn ihre Fähigkeiten zu kreativem Denken und ihr Erfindungsreichtum immer mehr abnehmen, je länger sie seiner Kontrolle unterstehen.«
    »Kein Wunder, dass er uns loswerden will. Er kann nicht mit uns konkurrieren.«
    »Nicht zu unseren Bedingungen, nein. Nichtsdestotrotz hat er uns an den Rand der Vernichtung gebracht. Wir dürfen den Starflyer nicht unterschätzen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    Bradley war bewegt von der Entschlossenheit in Olwens Stimme.
    Bei seiner Rückkehr nach Far Away nach so langer Zeit war er ein wenig bestürzt gewesen, als er gesehen hatte, welch gewaltigen Respekt er unter den Clans genoss. Es schien fast, als hätten die Behörden des Commonwealth Recht gehabt mit ihrer Behauptung, er sei ein Sektenführer.
    Der Highway senkte sich aus dem Hügelland in die Ebene hinunter, umrundete tiefere Einschnitte und verlief in weiten Serpentinen die letzten Hänge hinab bis in die glühende Hitze des Graslands.
    Dies war der Ort, an dem Far Aways erster echter Regenwald im Begriff stand zu wachsen. Er erstreckte sich vom Mount StOlmer am nordwestlichen Rand der Dessault Mountains bis zur südlichen Küste der Oak Sea. Zuerst waren die Gräser gekommen, ausgesät von den Blimpbots, und hatten den Boden regeneriert, bevor im Laufe einer fünfzig Jahre währenden Periode Büsche, Bäume und Ranken hinzugekommen waren. Der Kern des Regenwalds gedieh inzwischen prächtig, und er expandierte auch ohne menschliches Zutun von Jahr zu Jahr weiter.
    Bradley sah das Tal des Anculan bereits aus großer Entfernung, ein tiefer Einschnitt im Land, der quer über die Prärie von West nach Ost verlief und seine Wassermassen in die Oak Sea entleerte.
    Die Vegetation war merklich dunkler als das üppige Grün des Regenwaldes, ein schattiges Oliv, als läge der Einschnitt ständig im Schatten. Der Fluss wurde von Dutzenden Nebenflüssen gespeist, die aus den Dessault Mountains herabkamen und einen mächtigen, wenngleich gelassenen, mehr als zweihundert Meter breiten Strom erzeugten, der sich bis zu dreißig Meter tief in die Landschaft gegraben hatte und dessen Böschungen an manchen Stellen nahezu senkrecht verliefen. Dichtes Buschwerk wuchs an den Ufern rechts und links, wo es genügend Platz gab, und halb freigespültes Wurzelwerk suchte verzweifelt Halt in den schlammigen Fluten. Wasserkürbisse hatten die Untiefen kolonisiert, und ihre ziegelroten Früchte tanzten auf den Wellen, angefangen von Knospen, die nicht größer waren als Orangen, bis hin zu vollentwickelten, fußball-großen Gebilden mit schrumpeliger Haut. Schlanke schwarze Tentakel umgaben sie wie Aale, die im Stängel Zuflucht suchten. So nah bei den Bergen waren die Wasser des Anculan mit Sediment überfrachtet und besa-
    ßen die Farbe von hellem Milchkaffee.
    Angesichts der Mühen und Kosten, Stahlträger nach Far Away zu schaffen, hatte die kostengünstigste Methode, einen Abgrund von dieser Breite zu überqueren, darin bestanden, einen einzelnen Bogen aus Stahlbeton herzustellen, der die Straße trug und in der Mitte schmaler wurde, sodass die Fahrspuren sich von vier auf zwei redu-zierten.
    Das Sabotageteam der Guardians hatte bei der Sprengung ganze Arbeit geleistet. Das Einzige, was von dem gewaltigen Bogen noch stand, waren dicke Betonstreben, die in Fetzen zu beiden Seiten des Ufers in die Höhe ragten. Die mittleren einhundert Meter der Brücke waren verschwunden, ins Wasser gestürzt, wo sie gewaltige

Weitere Kostenlose Bücher