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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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sie in weiteren zweieinhalb Stunden bei der Anculan Bridge ankommen. Der Starflyer hatte die Brücke schätzungsweise vor einer Stunde überquert. Sie wussten es nicht genau – die Kommunikation hatte sich dramatisch verschlechtert, nachdem der Konvoi des Starflyers die magische Einhundert-Meilen-Marke passiert hatte.
    Was das Institut getan hatte, um das Netz entlang des Highway One so nachhaltig zu stören, darüber spekulierten die Guardians hitzig.
    Stig brannte auf neue Nachrichten. Die Anculan Bridge war die Stelle, wo die Clans ihre größte Anstrengung unternehmen würden, um den Starflyer auf dem Highway One abzufangen. Wenn es ihnen nicht gelang, ihn aufzuhalten oder wenigstens zu verzögern, dann war die ganze Verfolgungsjagd vergeblich gewesen, und sie mussten sich auf die Rache des Planeten und den Finalen Angriff verlassen. Nicht, dass Stig je auf den Gedanken gekommen wäre, Bradley Johansson zu kritisieren, doch für Pläne, die seit einhundertdreißig Jahren vorbereitet wurden, war der Zeitrahmen allmählich ziemlich beschissen. Abgesehen davon hatte die Bombe auf der 3 F Plaza die ganze Angelegenheit zu etwas Persönlichem gemacht. Er wollte den Starflyer mit eigenen Händen ausschalten. Die Droge war nicht stark genug, um diesen Nebengedanken zu unterdrücken.
    Bradley beugte sich vor und musterte das Kurzwellen-Array mit kritischem Blick. »Das klingt nach Samantha!«, sagte er.
    Stigs Augen blieben unverwandt auf die Straße gerichtet. Er hatte seine Inserts von jeglicher externen Kommunikation abgeschottet, um seine Konzentration nicht zu gefährden. Vor ihm stieß Jim Nwans Loko eine Menge schwarzer Abgase aus. Das grelle Blau des Himmels spiegelte sich verzerrt in dem chromfarbenen Blech. Sig suchte nach repetitiven Mustern in den Reflexionen. »Was sagt sie?«
    »Sie sind bei der letzten Manipulator-Station angelangt. Ich schätze, das bedeutet, dass Adam mit der Ausrüstung durchgekommen ist.«
    »Guter Mann, Adam. Kein Verräter schafft es, ihn vom Weg abzubringen.«
    »Warte …« Ein Grinsen huschte über Johanssons Gesicht. »Sie sagt immer wieder, er wäre bereit, auf der nächsten Welle zu surfen …«
    Er schaltete das Kurzwellenarray auf Sendung. »Nachricht erhalten.
    Einen schönen Tag am Strand wünsche ich.« Seine Antwort wurde automatisch zehnmal wiederholt.
    Olwen hatte die Ellbogen auf die Rückenlehne von Bradleys Sitz gestemmt und das Gesicht in den Händen. Sie grinste zufrieden.
    »Morgen! Träumende Himmel, soll man das für möglich halten?
    Morgen ist es also soweit!«
    »Nicht, wenn wir ihn zuerst einholen!«, grunzte Stig am Steuer.
    Olwen und Bradley wechselten einen Blick.
    »Und, Bradley? Was empfinden Sie jetzt?«, fragte Tiger Pansy. Sie merkte nicht, wie Olwen missbilligend den Mund verzog. »Sie haben lange Zeit darauf gewartet, dass dieser Augenblick kommt.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich überhaupt irgendwas fühle«, antwortete Johansson. »Ich konzentriere mich mit aller Macht auf die Ereignisse ringsum. Ich weiß, dass ich sie in Gang gesetzt habe; aber glauben Sie nicht, dass ich mir je auszumalen versucht hätte, was sie bewirken. Es ist sehr ergreifend … als würde man eine Lawine beobachten, die von einem Berg herunterjagt, in dem Wissen, dass man selbst es war, der sie ausgelöst hat.«
    »Eine Lawine, die diesen Bastard von Starflyer unter sich begraben wird!«, knurrte Olwen. »Wir werden dafür sorgen!«
    »Danke sehr, meine Liebe. Es sind die Clans, die mir im Laufe der Jahrzehnte viel Kraft geschenkt haben. Ihr habt keine Vorstellung davon, wie es ist, über so viele Jahre von Verachtung und Hass umgeben zu sein und trotzdem noch jemanden zu haben, der an einen glaubt.«
    »Das Commonwealth ist uns eine Menge schuldig, nicht wahr?«
    »Das war es immer. Es wusste nur nie etwas davon. Und, meine liebe Olwen, weißt du inzwischen, was du hinterher tun wirst?«
    »Nein. Ich habe nie auch nur einen einzigen Gedanken daran verschwendet. Es fällt mir immer noch schwer zu akzeptieren, dass der Zeitpunkt tatsächlich gekommen ist. Ich dachte immer, es wäre die nächste Generation, die bei der Rache des Planeten helfen würde, oder die übernächste. Nie meine eigene.«
    »Ah, nun ja, übermorgen werden wir uns alle hinsetzen und nachdenken müssen, was nun aus uns werden soll. Die Clans werden sich ändern müssen. Aber in was …? Wer weiß das schon?«
    »Wenn ich übermorgen noch am Leben bin, werde ich erst mal bei der größten Party

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