Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
Vom Netzwerk:
wieder loslassen. Alexis griff nach seiner Sonnenbrille und nahm sie ab. Als er Federicos Augen sah, nickte er nur, lächelte verkniffen und strich ihm mit dem Daumen über die Wange.
     
    Patrice sagte nichts, allerdings entging Federico auch nicht, dass er sich umschaute, ob noch jemand anders mit Federico gekommen war. Aber nein, Claude war nicht aufgetaucht.
     
    »Weißt du Patrice, Federico hat seine Eltern sehr früh verloren«, meinte Alexis wenig später.
     
    Patrice richtete sich auf und blickte zu Federico hinüber, der nickte nur.
     
    »Wird es irgendwann leichter?«, fragte Patrice.
     
    »Nein«, gab Federico zu und lehnte sich nun an Alexis. Er schloss die Augen. »Aber die Abstände in welchen du an sie denken wirst, werden immer länger werden. Manchmal vergeht ein Monat und ich muss nicht mehr daran denken, manchmal beschäftigt es einen jeden Tag und jede Stunde.« Das war die ehrliche Antwort und Patrice hatte nichts anderes verdient.
     
    Alexis schob ihm ein paar Strähnen aus der Stirn und zog ihn noch enger an sich.
     
    »Die Zeit heilt die Wunden nicht, aber man lernt, es besser zu ertragen.« Und an einem Tag so wie heute, da riss die Wunde in all ihrer Tiefe wieder auf. Federico fragte sich bereits, ob es nicht besser für ihn gewesen wäre, wenn er die Beerdigung versäumt hätte. Es grenzte schon an Selbstkasteiung was er hier abzog.
     
    So waren sie ein ziemlich trübsinniges Grüppchen, als sie den Friedhof schlussendlich verließen. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg zu ihrem Appartement, das Federico und Alexis von nun an wieder gemeinsam bewohnen würden. Sollte Claude heute sehen, wo er blieb. Sollte er seine Denver-Clan-DVDs bis zum Abwinken anschauen, Federico würde heute Nacht bei Alexis bleiben.
     

     
    Alexis, der wohl geahnt hatte, dass sie alle irgendwann etwas essen mussten, hatte einen Auflauf vorbereitet gehabt. Federico zwang sich eine Portion zu essen, ebenso Patrice. Die simple Tatsache etwas Warmes in den Magen zu bekommen tat gut und es zeigte wohl auch schon, wie sehr sich Federico fertig machte.
     
    Sie redeten kaum miteinander und bevor Patrice auf der Couch wirklich noch einschlief, verfrachtete Alexis ihn in das Schlafzimmer. Federico und Alexis saßen dann noch am Esstisch. Ihre Finger waren wieder ineinander verschränkt und Federico wollte und konnte den Blick nicht davon abwenden. Es war so schön anzusehen, diese einfache, zärtliche Geste voller Zuneigung, wenn auch sein Blickfeld immer mal wieder verschwamm. Ansonsten berührten sie sich nicht, nicht einmal ein Knie, das aus Versehen einen Schenkel streifte. Nichts, Stille.
     
    Keine Worte. Es waren keine weiteren Worte nötig. Federico glaubte sogar, dass jeder Satz diesen zerbrechlichen Frieden stören könnte.
     
    Dann wurden auch seine Augen immer schwerer und er bemerkte nur noch, dass ihn Alexis hochhob.
     

25
     

     
    Als Alexis nun die beiden Grazien in die Betten verfrachtet hatte, blieb für ihn nur noch eine Sache zu erledigen, um diesen ohnehin schon viel zu langen Tag zu einem Ende zu bringen. Wie gerne hätte er sich zu Federico ins Bett gelegt, aber das konnte er später immer noch tun. Das konnte er für den Rest seines Lebens tun! Allein dieser letzte Gedanke ließ sein Herz vor Freude und Aufregung einen Schlag aussetzen. Auch wenn es ihm noch falsch vorkam in Anbetracht von Patrices Verlust. Er schnappte sich seine Autoschlüssel und fuhr zu Claudes Wohnung. Da Federico heute auf der Beerdigung aufgetaucht war, hätte Alexis fast darauf wetten möchten, dass sich Claude auch dazu hatte aufraffen können. Doch dies war leider nicht der Fall gewesen. Es wurde Zeit, dass er mit Claude redete und es würde sich wohl keine bessere Gelegenheit bieten, denn Federico konnte ihm jetzt nicht dazwischenfunken. Und Patrice würde sich auch nicht dagegen wehren können.
     
    Alexis läutete an der Haustür und war überrascht, dass sofort der Türöffner betätigt wurde. Also ging er nach oben und klingelte noch einmal an Claudes Wohnungstür. Claude öffnete und schien reichlich überrumpelt. »Du?«
     
    »Wer denn sonst? Hast du jemanden erwartet?« Hoffentlich hatte sich Claude keinen Stricher oder sonst einen Lover eingeladen. Dann hätte auch Alexis alle Hoffnung aufgegeben, dass aus Claude je ein verlässlicher Beziehungsmensch werden würde.
     
    »Quatsch, ich warte auf den Pizzaboten.« Wie aufs Stichwort klingelte es erneut an der Tür. »Mach es dir bequem«, Claude

Weitere Kostenlose Bücher