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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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Vorgänger war ein guter Butler gewesen und hatte ihm einen perfekt organisierten Haushalt hinterlassen. Nein, so einen Posten würde er so schnell nicht wieder finden. Was jedoch den Sohn der Familie anging...
     
    Gareth seufzte und begutachtete die Gabel kritisch bevor er sie in den Besteckkorb legte. Es half nichts, je früher er sich mit Alexis - Nicht Alex! - ungestört unterhalten konnte, desto besser. Dummerweise wusste Gareth zwar um die Notwendigkeit eines solchen Gesprächs, aber er wusste nicht, was er dem jungen Mann überhaupt sagen sollte. Er rekapitulierte noch einmal, was er nun über Alexis Elijah Arrowfield in den letzten Stunden in Erfahrung gebracht hatte. Eine ausgiebige Internetrecherche und einige subtile Fragen an die übrigen Angestellten waren genug gewesen. Hätte er es nur früher getan. Aber hätte es wirklich irgendetwas geändert? Das Wissen darum, dass der Sohn seines Arbeitgebers offen schwul war, hätte ihn in seiner Entscheidung den angebotenen Job anzunehmen nicht positiv oder negativ beeinflusst. Ja, dessen war sich Gareth sicher. Wobei es schon eine gewisse Spannung schuf, so fand er zumindest. Allein das Wissen, dass es in der unmittelbaren Umgebung jemanden gab, der auf einen stehen könnte, hatte Konsequenzen auf das Verhalten und wenn es nur unbewusst geschah.
     
    Zurück zu den Fakten, was wusste er? Alexis war 25 Jahre alt, lebte normalerweise in London. Er war ziemlich sportlich und hatte für die englischen Universitäten an der Universiade als Florettfechter teilgenommen. Ein Fechter also, reiten konnte er auch, wenn er auch kein Polo spielte, wie es manche Adligen taten. Kurz, Alexis schlug ganz nach seinen Vorfahren, die die Familie Arrowfield und den Namen in den besseren Kreisen des englischen Empires bekannt gemacht hatten. Zurzeit war er Student, hatte sich erst kürzlich dazu entschlossen sein Studium – irgendetwas Naturwissenschaftliches - abzubrechen, um sich stattdessen an der Musikhochschule einzuschreiben und Orgel zu studieren. Ein Zeitungsartikel hatte ihn als Wunderkind der Orgel beschrieben. Also schien Alexis darin ziemlich gut zu sein. Gareth war nun wirklich kein Kenner dieser Art von Musik und hatte es auch als etwas merkwürdig empfunden zu erfahren, dass es ausgerechnet diese klassische, verstaubte Musik war, der sich Alexis verschrieben hatte. Ja, Gareth war kein Freund alter Musik. Eigentlich wusste er rein gar nichts über das Orgel spielen oder was genau eine Kirchenorgel ausmachte. Organisten waren für ihn immer alte, ergraute Männer gewesen, gekleidet in oberlehrerhaften Stoffhosen mit Bügelfalten und Tweedjackets. Nicht im Geringsten hätte er in diesem Zusammenhang an dieses Stück Sex on Legs gedacht, das er im Club gesehen und das ihn danach im Hotel vernascht hatte.
     
    Dies war überhaupt der wichtigste Fakt schlechthin: Alexis war offen schwul und er hatte in Gareth eine Saite zum Klingen gebracht. Wobei dieser Ausdruck hier fehl am Platz war, sogar Gareth wusste, dass Orgeln keine Saiten hatten. Aber wenn er sich auch noch so sehr von Alexis angezogen fühlte. Es war falsch und aussichtslos.
     
    Das sagte er sich nicht zum ersten Mal, doch die Stimme der Vernunft wollte sich nicht so recht durchsetzen. Wenn es schon nichts Ernsthaftes, also eine Beziehung, zwischen ihnen geben konnte, dann vielleicht noch einmal eine Nacht mit dem jungen Arrowfield? Träumen war ja hoffentlich noch erlaubt.
     
    Jedoch musste Gareth hier realistisch bleiben. Bei seiner Stellung als Butler der Familie konnte er kein Verhältnis mit Alexis eingehen. Es wäre in höchstem Maße unprofessionell. Was würde sein Mentor Mister Bennett bloß dazu sagen, wenn er wüsste, dass Gareth überhaupt darüber nachgedacht hätte? Ja, das waren alles berechtigte und vernünftige Gründe, aber so schwierig wahrzuhaben. Wenn nur vielleicht...
     
    Oh nein, dieses Wort musste er aus seinem Sprachschatz streichen ›vielleicht‹ gab es nicht! Nein, Alexis war eine No-Go-Area für ihn, musste es sein. So etwas gab es wohl nur in billigen Groschenromanen, dass sich der gutaussehende Butler in die feine, junge und viel zu früh verwitwete Lady verliebte und sie gegen alle Widrigkeiten der gesellschaftlichen Zwänge ein gemeinsames Leben führten. Außerdem hörte sich das ja an wie aus dem vorherigen Jahrhundert! Alexis und er hatten einmal Sex gehabt, einmal und einvernehmlich, und dabei würde es bleiben.
     
    Die nächste Gabel war an der Reihe und eine Bewegung

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