Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
Vom Netzwerk:
und kam nicht weiter. Ach du Scheiße.
     
    Alexis war Alex!
     
    » Fuck! « Alexis hatte auch ihn erkannt, doch sein Ausruf war der Tatsache geschuldet, dass sich der Earl Grey auf seinem Morgenmantel, insbesondere der Region zwischen seinen Beinen ergoss. Beide waren sie so erschrocken gewesen, dass Gareth fast die Teekanne aus der Hand gefallen war, weil seine Finger auf einmal so schlüpfrig geworden waren. Eine unwillkürliche körperlich Reaktion auf diesen Schock.
     
    Etwas ähnlich Derbes wäre Gareth am liebsten auch über die Lippen gekommen, als er das Malheur bemerkte hatte. Gerade noch konnte er ein höfliches ›Verzeihung‹ ausstoßen und sich nach der umgestoßenen Teetasse bücken. Alexis war aufgesprungen und griff nach der Serviette, um die gröbste Sauerei aufzuwischen.
     
    »Also Alexis!«, rügte ihn Mistress Arrowfield.
     
    »Ich hoffe, dein bestes Stück ist nicht in Mitleidenschaft gezogen?«, wollte Catherine wissen und schien sich vor Lachen kaum halten zu können.
     
    Die allgemeine Aufmerksamkeit richtete sich glücklicherweise auf Alexis, so dass es niemand auffiel, dass Gareth mit hochroten Wangen auf dem Boden kniete und die Pfütze mit einem Handtuch aufwischte.
     
    Alexis Arrowfield war sein One-Night-Stand gewesen. Heilige Scheiße. Das änderte alles. Was sollte er jetzt tun?
     
    Alexis kniete sich neben ihn und stellte die Tasse wieder auf den Tisch zurück. Ihre Gesichter befanden sich nur wenige Zentimeter voneinander entfernt auf gleicher Höhe. Noch einmal musterte ihn der andere durchdringend. Er schien sich vergewissern zu wollen, dass er sich nicht getäuscht hatte.
     
    »Alex«, formten Gareths Lippen stumm den Namen.
     
    Der murmelte etwas, das Gareth nicht verstand, womöglich weil es auf Chinesisch gewesen war. Dann stand er wieder auf, entschuldigte sich bei seinen Eltern. »Danke, jetzt bin ich hellwach. Ich gehe duschen.«
     

     

     
    Der Morgenmantel landete gleich im Wäschekorb und ebenso seine Shorts. Alexis stand in seinem Badezimmer und starrte wie versteinert sein Spiegelbild an. Die Dusche hatte er bereits angestellt und obwohl die gewünschte Wassertemperatur bestimmt längst erreicht war, er war noch so perplex von dieser Begegnung gerade eben, dass er nicht wusste, wie er nun überhaupt reagieren sollte. Irgendwie war es ja lustig, wie klein dann doch die Welt wieder war. Auf der anderen Seite war es eine unnötige Komplikation, die vermeidbar gewesen wäre.
     
    Ja, sie wäre vermeidbar gewesen, wenn er sich an seine Vorsätze gehalten hätte und nicht in den Club gegangen wäre. War es das wert gewesen? Ein schneller Fick in einem Hotelzimmer und jetzt hatte er langfristig mit den Konsequenzen zu leben. Obwohl die Nummer mit Gareth wirklich nett gewesen war! Keine Frage, aber ausgerechnet er war nun der neue Butler des Haushalts? Alexis ging es nicht im Geringsten darum, dass Gareth nun wusste, dass er schwul war und sich auch mal auf One-Night-Stands einließ. Das konnte von ihm aus jeder wissen und seine Eltern waren auch darüber informiert. Gut, vielleicht nicht unbedingt über die Häufigkeit, mit der er sich andere Männer ins Bett zog, aber zumindest über die Basics wussten sie Bescheid. Weder Elizabeth noch David waren fantasielos und konnten sich zusammenreimen, dass er nicht wie ein Mönch lebte. Das war es also nicht.
     
    Allerdings erschien ihm Gareth eher von der anhänglichen Truppe zu sein und jetzt machte sich der Butler vielleicht noch irrwitzige Hoffnungen. Er hielt es womöglich noch für einen Wink des Schicksals, dass sie sich keine achtundvierzig Stunden nach ihrem Tête-á-Tête hier wiedersahen. Auf jeden Fall musste er so schnell als möglich mit Gareth unter vier Augen reden und die Situation klären.
     
    Alexis stellte sich endlich unter die Dusche. Da hatte er doch nun in der Tat eine rote Stelle auf dem Oberschenkel, wo er Opfer des Earl Greys geworden war. Nun ja, es hätte wirklich sein bestes Stück treffen können, dann wäre es noch bedeutend schmerzhafter gewesen.
     
    Der arme Gareth hatte sich aber auch dermaßen erschrocken! Nicht, dass es Alexis sonderlich anders ergangen war. Doch er hatte zu diesem Zeitpunkt wenigstens keine Teekanne in den Händen gehalten.
     
    Sollte er es gleich seinen Eltern beichten? Dass er mit Gareth geschlafen hatte? Es wäre die ehrliche Art und falls diese pikante Tatsache ihres One-Night-Stands irgendwann einmal aus Versehen ans Tageslicht käme... Aber dann wiederum...

Weitere Kostenlose Bücher