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Con molto sentimento (German Edition)

Con molto sentimento (German Edition)

Titel: Con molto sentimento (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanya T. Heinrich
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hatte er natürlich erwartet. Er erzählte von seiner Lehre im Four Seasons in London, von seiner Zeit im Adlon in der deutschen Hauptstadt. Es war im Grunde eine klassische Karriere für einen Butler, ganz wie sie im Bilderbuch stand.
     
    In diesem Stil ging es noch eine ganze Weile hin und her, bis Mister Arrowfield ein letztes Mal bedächtig nickte: »Ich denke, wir sind uns einig.«
     
    Er sah zu seiner Frau, welche ebenfalls nickte.
     
    Gareth gestattete sich ein erleichtertes Lächeln. Puh, das war ja besser als gedacht gelaufen.
     
    »Ich bin bereit Ihnen das Gehalt der Jacbos plus fünfzehn Prozent zu zahlen, mit den üblichen Konditionen.«
     
    Als Gareth dies vernahm musste er verhindern, dass sich sein Lächeln zu einem überbreiten Grinsen wandelte. Eine satte Gehaltserhöhung und das ohne zu verhandeln. Wow!
     
    »Können Sie morgen bereits anfangen?«
     
    Was blieb ihm da anderes übrig als zuzusagen. Wenigstens musste er sich so auch keinerlei Gedanken mehr um die Reparatur seiner Maschine machen. Er würde das Motorrad von der Werkstatt abholen und selbst daran herumschrauben, sobald er die nötigen Ersatzteile bestellt hatte. Bestimmt konnte er die Maschine bei den Arrowfields irgendwo unterstellen.
     
    Dass sich seine Situation so schnell geändert hatte, das war überraschend, aber deswegen nicht unbedingt schlecht.
     
    Aber in der nächsten Nacht schlief er kaum und er hoffte, dass man ihm am nächsten Morgen den Mangel an Ruhe nicht ansah. Es war Wochenende und daher wünschte die Familie gemeinsam zu frühstücken. Die Köchin war Chinesin, aber konnte zum Glück ausreichend Englisch, dass er sich mit ihr verständigen konnte. Sie hatte sich bereits um das Porridge, der Sohn der Familie bevorzugte diese traditionelle Speise, und die gebackenen Bohnen, Spiegeleier und gegrillten Tomaten gekümmert. Von einer deutschen Feinbäckerei um die Ecke kam ein Bote mit einer Tüte frischer Brötchen, welche von den Damen des Hauses gegessen wurden. Gareth versuchte sich dieses ganzen Details sofort zu merken. Das Decken des Tisches und das Aufwarten übernahm er dann selbst. Es würden Mister und Mistress Arrowfield, die zwei jüngsten Töchter und der Sohn zugegen sein.
     
    Pünktlich trafen Catherine und Michelle zum Frühstück ein und begrüßten ihn artig. Sie schnappten sich gleich die Brötchen und legten los. Mister Arrowfield studierte nebenher diverse Zeitungen und hielt sich an die Tomaten und Bohnen.
     
    Die Gespräche am Tisch waren so normal und bodenständig wie bei jeder anderen Familie und Gareth wurde kaum beachtet. So wie es auch sein sollte. Er würde seinen Job nicht gut machen, wenn er nicht unsichtbar wäre.
     
    Als er von einem Gang in die Küche mit einer frischen Kanne Tee zurückkam, war auch Alexis endlich aus den Federn gekrochen. Der Arme hatte wohl eine üble Nacht hinter sich. Er hatte den Morgenmantel über seinen Kopf gezogen und sich über seine verschränkten Arme gebeugt. So saß er am Tisch, er wäre wohl bedeutend lieber im Bett geblieben.
     
    Das Einzige, was Gareth von ihm sah, war ein schwarzer Haarschopf und die Tatsache, dass der Morgenmantel aus schwarzer Seide war. Sehr geschmackvoll. Gareth schmunzelte und stellte das Tablett mit dem Teeservice auf dem Beistelltisch ab, der neben dem Fenster aufgestellt war.
     
    »Kaum bist du hier in Hongkong und schon bist du nur noch am feiern«, wollte die Jüngste, Catherine, wissen und versuchte ihren Bruder aus der Reserve zu locken. »Wo hast du dich überall rumgetrieben?«
     
    »Überall und nirgends«, grummelte es leise und mit heiserer Stimme. Die Party war wohl recht ausufernd gewesen. »Die Jungs von der Botschaft wollten feiern gehen. Daniel hatte Geburtstag und so hat eines zum anderen geführt. Ah, verdammter Sake. Ich vertrag das Zeug wirklich nicht. So viel war es gar nicht, aber es hatte eine verheerende Wirkung.«
     
    Das brachte David zum Lachen.
     
    »Ich weiß, was ich am Whisky habe, dabei sollte ich bleiben«, lamentierte der Sohn des Hauses weiter.
     
    »Vielleicht hilft etwas guter alter Earl Grey weiter«, meinte Gareth und trat mit der Teekanne an den Tisch.
     
    »Habt ihr euch überhaupt schon kennengelernt?«, wollte David wissen und warf Gareth einen fragenden Blick zu.
     
    Eine Porzellantasse wurde ihm entgegengestreckt und Alexis richtete sich auf, gähnte hinter vorgehaltener Hand, der Morgenmantel fiel an seinen angestammten Platz.
     
    »Nein, wir...«, begann Gareth

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