Con molto sentimento (German Edition)
quietschte Claude.
»Ja, nicht?«, grinste Alexis vergnügt. »Manchmal ist er noch so unschuldig! Er kann nicht einmal Queer as Folk anschauen, ohne dass er rot wird.«
»Dabei dachte ich, nachdem was ihr beide schon abgezogen habt. Ich meine, spätestens nach dem Dreier mit diesem Russen. Wie war doch gleich sein Name? Nicolai?«
»Claude!«, rief Federico warnend dazwischen.
Doch zu spät. »Du hast es ihm erzählt?«, kam es vorwurfsvoll von Alexis. »Du wolltest doch nicht darüber reden!«
»Du hast ja sicher auch mit Frank darüber geredet!«
»Natürlich nicht. Du hast gesagt, es wäre dir peinlich, also habe ich nicht mit Frank darüber gesprochen.«
Claude kicherte und putzte sich die Nase. »Dass so etwas in dir steckt Federico, das hätte ich nicht gedacht.«
»Dass er es tatsächlich durchzieht, hätte ich auch nicht gedacht«, bekannte Alexis.
Doch bevor sich diese Unterhaltung in eine Richtung bewegte, die Federico nun ganz und gar nicht zusagte, meinte er: »Was ist jetzt mit Patrice?«
Mit einem Mal sackte Claude wieder in sich zusammen.
»Also hast du ihn... Ähm...«
»Gefickt«, half ihm Alexis netterweise aus. Federico fand es immer wieder erstaunlich, gerade von Alexis so derbe Ausdrücke zu hören. Alexis war sonst immer sehr auf einen höflichen, ausgesuchten Umgangston und Manieren bedacht – aber eben nicht, wenn es um Sex ging.
»Ja«, gab Claude kleinlaut zu. »Aber ich war nicht ganz drin. Er war total verkrampft und...« Claude seufzte.
»Mensch Claude. Ich dachte, dass vor allem du wüsstest wie man mit einer Jungfrau umzugehen hat!« Alexis warf die Hände in die Höhe.
»Ich hatte noch nie ne Jungfrau, das war mir immer zu viel Stress!« Nun, das war eine typische Aussage à la Claude Debière.
»Du selbst wirst dich ja wohl noch an dein eigenes erstes Mal erinnern, oder?«
»Nein, kaum. Ich war zu vollgedröhnt. Beim ersten Mal tuts halt weh... Außerdem bin ich in der Regel nicht unten.«
»Also Federico fand es toll, er konnte gar nicht genug davon kriegen. Au!« Federico hatte einen Schuh nach Alexis geworfen. Auch wenn sein Liebster natürlich recht hatte. Er hatte es genossen. Doch es war eine sehr... überwältigende Erfahrung gewesen.
Alexis ließ sich nicht weiter beirren: »Armer Patrice. Jetzt hast du ihn wohl endgültig versaut und dieses Mal meine ich es nicht positiv. Dabei ist er wirklich niedlich.«
»Du kannst es gerne übernehmen ihn in die Materie einzuführen«, feuerte Claude zurück. »Ich glaube sowieso, er ist sehr von dir angetan.«
»Ach weißt du, ich hatte schon einige Jungfrauen. Bis jetzt hat sich noch keiner von ihnen beschwert.« Alexis schien auf diese Tatsache wirklich stolz zu sein.
»So weit kommt es noch!« In diesem Moment hätte Federico allen beiden nur allzu gerne die Ohren langgezogen. Diese Art von Schwanzvergleich, den Alexis und Claude hier an den Tag legten, konnte er gar nicht leiden. Federico wollte in Wirklichkeit gar nicht wissen, wie viele unerfahrene Jungs Alexis schon entjungfert hatte. Er wusste, dass er nicht Alexis erste anale Jungfrau gewesen war, das hatte ihm Alexis einmal gebeichtet. Das waren dann aber auch schon wieder genügend Informationen.
»Oh Federico! Bist du etwa eifersüchtig? Au, verdammt noch mal!« Alexis machte Bekanntschaft mit dem zweiten Schuh aus der diesjährigen Frühjahrskollektion aus dem Hause Gucci.
»Genau so etwas habe ich befürchtet!«, wetterte Federico nun an Claude gewandt los. »Hättest du die ganze Sache etwas ernster angegangen, dann hättest du dich wohl besser unter Kontrolle gehabt! Wo ist Patrice jetzt überhaupt?«
»Ich denke, er ist noch in unserem Zimmer.«
»Dann geh da jetzt wieder rüber!« So ganz uneigennützig war dieser Vorschlag jetzt nicht, denn Federico und Alexis hatten ja auch noch etwas zu erledigen.
Claude seufzte unglücklich und schwang sich dann in die Höhe. Nur, dass er sich gleich wieder niedersetzte.
» Merde , ich glaube, ich habe doch zu viel...« Weiter kam er nicht und es war lediglich Alexis‘ Geistesgegenwart zu verdanken, dass Claude sich nicht auf den Boden erbrach, sondern in den Mülleimer.
Alexis und Federico sahen sich über Claudes Rücken hinweg an, der jetzt über den Metalleimer gebeugt dasaß und würgte. Federico zog fragend die Augenbrauen nach oben und deutete in Richtung Tür, Alexis nickte nur
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