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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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um. Doch plötzlich wand sich einer der vermeintlichen Toten und hob eine hagere, anklagende Hand. In den Augen leuchtete ein letzter Funke Leben auf, und ein Zischen drang aus den schmerzverzerrten Lippen.
    »Hund eines Barbaren! Du hast unsere Rasse ausgerottet. Aber du wirst nicht am Leben bleiben, um deinen Triumph zu genießen. Der Uralte wird dir das Fleisch von deinen stinkenden Knochen reißen und das Mark aus ihnen saugen. Gib mir Kraft, o Uralter ...«
    Während Conan fasziniert zusah, erhob der hagere Mann sich mit einem grauenvollen Ächzen auf die Knie. Mit seinen letzten Kräften kroch er zu der nur einen Spalt geöffneten Tür, dann zog er an einem der beiden Griffe. Mit einem gewaltigen Donnern schwang der eine Flügel ganz auf.
    Conans Nackenhaare stellten sich auf, als er die kauernde Gestalt in dem höhlenartigen Gemach sah. Titanisch und vielgliedrig war der Körper und spinnenartig, oder wie ein Ei mit unzähligen Beinen. Seine Stielaugen und der aufgerissene Rachen strömten eine fast greifbare Kraft des Bösen aus, denn dieses Ungeheuer war eine Kreatur, die noch aus den finsteren Äonen der Erde stammte, als der Mensch kaum geboren ward.
    Conan kämpfte gegen das Grauen an. Er sprang vorwärts, warf die schlaffe Shanya über seine Schulter, während eine haarlose Klauenhand nach dem anderen Griff tastete, um auch den zweiten Türflügel ganz zu öffnen. Im Laufschritt eilte er durch den langen Korridor, der zum Ausgang führte. Ein keuchendes Schnüffeln folgte ihm.
    Conan hatte den schmalen Pfad, über den er in größter Hast balancierte, schon fast hinter sich, als er flüchtig über die Schulter zurückblickte. Das Ungeheuer, das flink auf seinen zehn kräftigen Beinen rannte, hatte etwa die Hälfte des Pfades hinter sich gelegt. Keuchend zwang Conan sich weiterzueilen, bis er zwischen zwei der Pyramidengräber stand. Sanft legte er das bewußtlose Mädchen am Fuß eines der Gräber nieder und stellte sich zum Kampf.
    Den ersten Ansturm des Ungeheuers begegnete Conan mit einem wilden Hieb gegen eines der nach ihm greifenden Glieder, aber seine Klinge zersprang, als sie den undurchdringlichen Panzer der Bestie traf. Obgleich sie durch die Wucht ein wenig zurückgeworfen wurde, kam sie doch schnell mit ihrem wiegenden Gang wieder heran.
    Verzweifelt schaute Conan sich nach einer Waffe um. Sein Blick blieb an der Pyramide neben ihm haften. Er straffte seine mächtigen Muskeln und stemmte einen der kugelrunden Steine hoch. Mit aller Kraft warf er ihn der Schreckensgestalt entgegen, die ihn schon fast erreicht hatte.
    Die längst vergessenen Beschwörungen seit Äonen toter Zauberer, an die niemand sich mehr erinnerte, hatten auch jetzt noch ihre Wirkung über ein Ungeheuer, das die Berge unsicher gemacht hatte, als die Menschheit noch jung gewesen war. Mit einem Schrei, der das Blut stocken ließ, zerrte die Kreatur halb gelähmt an einem Bein, das unter dem schweren Stein zermalmt war.
    Conan packte einen zweiten Stein und warf ihn, danach nahm er einen weiteren und rollte ihn auf das um sich schlagende Ungeheuer. Er warf einen vierten, dann brach die unterhöhlte Pyramide aus gewaltigen Kugelsteinen in einer donnernden Lawine zusammen, die die vielbeinige Kreatur in einer Staubwolke mit in den Abgrund riß.
    Conan wischte sich mit einer Hand, die sowohl von Ekel als auch Erschöpfung zitterte, über die schweißglänzende Stirn. Er hörte eine Bewegung hinter sich und wirbelte herum. Shanyas Augen waren offen. Erstaunt blickte sie sich um.
    »Wo bin ich? Wo ist dieser weißgesichtige, grauenvolle Mann?« Ihr schauderte. »Er sagte, ich solle als Fraß dienen für diese – diese ...«
    Conan unterbrach sie rauh. »Ich habe dieses Nest mumifizierter Räuber ausgehoben. Ihre Ausgeburt des Bösen ist in den Abgrund zurückgekehrt, aus der sie kam. Du hattest Glück, daß ich gerade noch rechtzeitig genug erschien, deine hübsche Haut zu retten.«
    Shanyas Smaragdaugen blitzten verärgert und überheblich. »Es wäre mir schon gelungen, sie zu überlisten. Und dann hätte mein Vater mich gerettet.«
    »Wenn er seinen Weg hierher überhaupt gefunden hätte, würde dieses Ungeheuer seine Krieger zerfleischt haben. Nur durch einen Zufall entdeckte ich eine Waffe, die dieses überdimensionale Ungeziefer töten konnte. Doch jetzt muß ich mich beeilen. Wenn ich nicht vor dem Ende der Woche zurück in Samara bin, komme ich in des Teufels Küche. Und ich brauche dich noch als Geisel. Also,

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