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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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sehen, aber nach seinen Umrissen und seinen Schritten, als er näherkam, schloß Conan, daß er jung war und vornehm gekleidet.
    »Mach dich ans Werk, Fronto«, flüsterte Conan.
    Der Dieb zog einen dünnen gebogenen Draht aus seinem Stiefel und steckte ihn in das Schlüsselloch. Seine Wieselaugen glitzerten im flackernden Fackelschein. Nach ein paar geschickten Drehungen klickte das Schloß, und die Gittertür ließ sich öffnen. Conan trat ins Verlies.
    Der Gefangene wich zurück, als er das Schwert in Conans Hand sah. »Hat Moranthes Euch geschickt, mich zu ermorden?« wisperte er heiser.
    »Nein, mein Junge. Wenn Ihr Khossus von Khoraja seid, wollen wir nichts anderes als Euch befreien.«
    Der junge Mann straffte die Schultern. »So spricht man nicht zu einem gesalbten König. Die Anrede für mich ...«
    »Leiser!« knurrte Conan. »Seid Ihr nun Khossus oder nicht?«
    »Ich bin es. Aber man spricht mich mit ›Eure Maje...‹«
    »Für die Hofetikette haben wir jetzt keine Zeit. Wollt Ihr mitkommen oder hierbleiben?«
    »Ich komme mit«, versicherte ihm der junge Mann. »Aber wer seid Ihr?«
    »Ich bin Conan, General Eurer Streitkräfte. Und jetzt kommt schnell und leise.«
    »Leiht mir erst Euer Schwert, General.«
    »Wozu?« fragte Conan erstaunt.
    »Der Hauptmann der Wache hat mir Schmach angetan. Er hat die Ehre Khorajas beleidigt, und ich habe geschworen, ihn im Kampf zu töten. Ich werde nicht von hier fortgehen, ehe es nicht vollbracht ist!«
    Khossus' Stimme hob sich, bis sie in der Zelle widerhallte. Conan warf seinen beiden Begleitern einen Blick zu, schüttelte seine zerzauste Mähne und versetzte dem jungen König einen Kinnhaken. Klickend schlugen Khossus' Zähne aufeinander, und er fiel gegen sein Bett.
    Conan warf ihn sich über die Schulter und führte seine Begleiter aus dem Verlies und den Korridor zurück. Als sie zu der Gangkreuzung kamen, hörten sie hallende Schritte und metallisches Klirren.
    »Lauft zum Tunnel, ich kümmere mich um die Wache«, zischte Conan.
    »Nein, Ihr tragt den König. Lauft zu, ich werde mit dem Burschen schon fertig«, flüsterte Rhazes und wühlte im Ledersack.
    »Was geht hier vor?« donnerte eine grimmige Stimme, als ihr Besitzer mit blankem Schwert um die Ecke bog.
    Während Conan und Fronto zu dem Korridor hetzten, in dem sich die Falltür befand, zog der Astrologe etwas aus dem Sack, das wie eine Hanfschlinge aussah. Der Gefangenenwärter warf eine Hand hoch, um die durch die Luft fliegende Schlinge aufzufangen. Er kreischte schrill, als er sah, was er in der Hand hielt, und schleuderte hastig die sich windende Schlange von sich. Dann drehte er sich um und rannte wie ein Irrer schreiend in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.
    Rhazes trottete zu der offenen Falltür, wo Conan den bewußtlosen König immer noch auf der Schulter, ihm die Hand entgegenhob, um ihn beim Hinuntersteigen zu stützen. Als der Astrologe den Riemen seines Ledersacks bequemer zurechtrückte, rannte Fronto die Stufe wieder hoch und ließ die Falltür langsam einrasten.
    Conan murmelte: »Gibt es denn keinen Riegel, um die Tür zu sichern?«
    »Ich sehe keinen«, antwortete ihm Fronto. »Die Tatsache, daß sie in den Fliesen eingelassen ist, macht sie vom Korridor aus so gut wie unsichtbar.«
    »Dann müssen wir laufen«, brummte Conan. Er verlagerte das Gewicht des schlanken Königs auf seiner Schulter und folgte dem mit der Fackel vorauseilenden Fronto. Rhazes keuchte wie ein Kauffahrer mit geblähten Segeln hinter ihm her.
    Während ihrer Flucht kam Khossus zu sich. Als sein Kopf wieder klar war, wurde ihm seine unwürdige Haltung bewußt und er beschwerte sich.
    »Weshalb schleppt Ihr mich wie einen Sack Kartoffeln? Setzt mich sofort ab! So behandelt man seinen König nicht!«
    Ohne die Geschwindigkeit zu verringern, brummte Conan: »Wenn Ihr so schnell rennen könnt wie ich, setze ich Euch ab. Außer, natürlich, Ihr möchtet gern von den Kerkerwachen eingeholt und zurück in Euer Verlies geworfen werden – oder ein schlimmeres Geschick erleiden. Nun?«
    »So sei es denn«, gab der junge König leicht schmollend nach. »Aber Ihr scheint wahrhaftig keine Ehrfurcht vor königlicher Würde zu haben.«
    Am Ende des Geheimgangs stellte Conan den König auf die Füße. Er hastete vor Fronto die Stufen hinauf und stemmte mit aller Kraft die Falltür auf. Fronto folgte ihm unmittelbar.
    »Lösch die Fackel!« befahl Conan ungehalten. Fronto gehorchte.
    Dann trat Conan hinaus ins

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