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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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schließlich zwischen Feldern goldenen Weizens dahin.
    Doch im Wesen der Landbevölkerung änderte sich auch hier nichts. Die Menschen waren mürrisch und schweigsam. Zwar gewährten sie dem Reisenden Unterkunft in den Herbergen am Weg und gestatteten, daß er sich das Lebensnotwendigste kaufte, aber sie beantworteten seine Fragen brummend und einsilbig oder überhaupt nicht. Obgleich Conan selbst nicht gerade ein redseliger Mann war, störten ihn diese Zurückhaltung und Wortkargheit. Um den Grund dafür zu erfahren, lud er einen Wirt in einer Schenke außerhalb der Hauptstadt von Ophir zu einem Becher Wein ein und fragte ihn:
    »Was haben die Menschen hier? Nie zuvor stieß ich auf ein so mürrisches und maulfaules Volk, das sich benimmt, als fräßen die Würmer an ihren Eingeweiden! Es gibt keine Gerüchte über einen bevorstehenden Krieg, und das Land quillt von Früchten und reifendem Getreide schier über. Was ist faul im Königreich Ophir?«
    »Die Menschen haben Angst«, erwiderte der Wirt. »Es ist die Unsicherheit. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Das Gerücht verbreitet sich, daß der König die Königin in den Kerker warf, weil sie – so behauptet er – sich der Lüsternheit hingab, während er mit Staatsdingen beschäftigt war. Aber wir wissen, daß sie eine gütige Dame ist, immer gerecht und herzlich zum einfachen Volk war, wenn sie durch das Land reiste. Und nie zuvor hat der heiße Hauch des Skandals sie bisher berührt.
    In letzter Zeit verlassen die Barone kaum noch ihre Burgen. Sie sorgen für Vorräte und bereiten sich auf einen Krieg vor. Was in des Königs Kopf vorgeht, wissen wir nicht.«
    Conan brummte: »Ihr meint, Ihr fragt Euch, ob der König den Verstand verloren hat? Welcher Clan beherrscht denn jetzt den Schwächling?«
    »Man sagt, Rigello, des Königs Vetter, sei wieder in höchster Gunst. Vor fünf Jahren ließ er zehn Dörfer seiner Lehnsmänner in Brand stecken, weil die Bauern ihm ihr Zehent an Getreide nicht liefern konnten, da der Regen ausgeblieben war. Rigello wurde deshalb vom Hof verbannt und fiel in Ungnade. Doch jetzt, so raunt man, sei er wieder zurück. Wenn das wahr ist, steht uns nichts Gutes bevor.«
    Die Tür des Schankraums schwang auf. Ein heftiger Luftzug und das Klingeln von Glöckchen unterbrachen die Unterhaltung. Ein älterer Krieger in Helm und Kettenrüstung, mit einem sternförmigen Wappen auf der Brust, kam herein. Er nahm den Helm vom Kopf und warf ihn achtlos auf den Boden.
    »Wein, verdammt!« befahl er heiser. »Wein, um meinen Durst zu stillen und mein Gewissen zu beruhigen.«
    Eine Schankdirn eilte mit einer Kanne und einem Becher herbei. Conan fragte den Wirt: »Wer ist dieser Mann?«
    Der Wirt beugte sich näher und murmelte kaum hörbar: »Hauptmann Garus, ein Offizier von Königin Maralas Garde. Das Regiment wurde aufgelöst. Ich kann nur hoffen, daß er das Geld hat, zu bezahlen, was er bestellt.«
    Conan holte eine Silbermünze aus seinem Beutel. »Das dürfte für sein Essen und Trinken reichen, und für meines ebenfalls. Der Rest wird Euch helfen zu vergessen, worüber wir uns unterhielten.«
    Der Wirt öffnete den Mund, doch nach einem kurzen Blick auf die grimmigen Augen des dunklen Cimmeriers antwortete er lediglich mit einem Nicken und kehrte hastig hinter die Theke zurück. Conan nahm seine Kanne und den Becher und setzte sich zu dem alten Krieger an den Tisch.
    »Gesundheit, Hauptmann!« wünschte er.
    Der ehemalige Offizier schaute Conan durchdringend an.
    »Macht Ihr Euch lustig über mich, Fremder? Bei Mitra, wollt Ihr mich verspotten? Ich weiß selbst, daß ich mein Leben zur Verteidigung meiner Königin hätte geben müssen, und ich versagte. Ihr braucht es mir nicht unter die Nase zu reiben!«
    Conan unterdrückte die Antwort, die bereits auf seiner Zunge lag, als die Tavernentür aufgerissen wurde und vier Männer in pechschwarzer Rüstung, die Hände um die Schwertgriffe, hereinstapften. Ihr Führer, ein hagerer Bursche mit einer weißen Narbe vom Ohr zum Mund, deutete mit behandschuhtem Finger. »Packt den Verräter!«
    Der alte Hauptmann kam ein wenig schwerfällig auf die Füße und zog an seinem Schwert, als zwei Soldaten nach ihm griffen und ihn zu entwaffnen versuchten. Conan sprang auf den Tisch und schickte mit einem weitausholenden Tritt einen der Eindringlinge in eine Ecke. Der andere hieb nach Conans Bein, aber der Cimmerier hüpfte mit zusammengedrückten Knien in die Höhe, und die Klinge zischte unter ihm

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