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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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haltet Euch immer mit einem Fuß und einer Hand fest, während Ihr Euch mit der anderen Hand und dem anderen Fuß weiterbewegt.«
    Garus schüttelte sich. »Selbst wenn Mitra mir persönlich beföhle, eine Mauer wie eine Fliege hochzusteigen, könnte ich es nicht.«
    Conans Lachen klang wie Donner zwischen den Bergen. »Ich bin Steilwände aus meiner gebirgigen Heimat gewöhnt. Da hing das Leben oft davon ab, ob man gut klettern konnte. Gestattet mir, ein wenig an Eurer Gartenmauer zu üben, Torgrio.«
     
     
    3
     
    DIE MAUER, DIE SELBST EINE FLIEGE NICHT ERKLIMMEN KÖNNTE
     
    Der Hauptmann der Wache hielt den korpulenten Arzt vor dem der Königin zugeteilten Gemach auf. Schweigend erduldete Khafrates sowohl die derben Späße der Wachen über seinen Faßbauch als auch die übliche Leibesvisitation. Dann erst wurde ihm die Tür geöffnet, und er durfte die Gemächer der Königin betreten.
    Die dunkelhäutige Dienerin in einem wallenden Gewand führte ihn ins innere Zimmer. Dieser Turmteil war ein durchaus luxuriöses Gefängnis. Wandteppiche aus Iranistan und Vendhya schmückten die Mauern. Goldene Kelche, polierte Silberteller glitzerten auf bemalten Borden über Schränkchen mit kunstvoll geschnitzten Reliefs.
    Königin Maralas zerzaustes Haar ruhte in seiner ganzen Fülle wie seidiger Flachs auf dem Kissen, in das sie weinend das Gesicht vergraben hatte. Couch und Kissen, auf denen sie lag, waren mit dem feinsten turanischen Goldgewebe überzogen. Aber der Prunk des Gemachs trug nicht dazu bei, der Königin in ihrem Kummer zu helfen. Sie atmete in schmerzhaftem Schluchzen aus, und ihr junger Leib zitterte.
    Die schwarze Leibmagd sagte sanft, doch besorgt: »Meine Königin! Der gelehrte Doktor Khafrates ist hier. Wollt Ihr ihn empfangen?«
    Marala hob den Kopf und trocknete sich die Augen mit einem feinen Leinentüchlein. »O ja! Kommt herein, guter Doktor! Ihr seid mein einziger Freund außerhalb dieser Mauern, denn nur Euch kann ich vertrauen. Du darfst uns alleinlassen, liebe Rima.«
    Khafrates betrat das Zimmer. Er beugte flüchtig ein Knie und stöhnte ein wenig, als er sich wieder aufrichtete. Marala bedeutete ihm, sich neben sie auf die Couch zu setzen. Als er es getan hatte, nahm sie eine seiner Hände und ihre beiden.
    »Es ist so schön, Euch zu sehen, Doktor Khafrates«, sagte sie. »Ich bin am Verzweifeln. Seit einem Monat hält man mich bereits hier fest. Und außer Euch und Rima habe ich keinen Freund.
    Ich war Moranthes immer treu, doch jetzt übersteigt sein Benehmen mir gegenüber jedes erträgliche Maß. Rima erzählt mir, daß Rigellos Männer wie Eroberer durch den Palast und die Straßen der Stadt stolzieren und daß mein Gemahl springt, wenn Rigello mit den Fingern schnippt.
    Ihr müßt mir raten, mein teurer Freund. Ihr wißt, daß mein Vater mich dazu überredete, König Moranthes zu ehelichen, um das Herrschergeschlecht dieses Landes weiterzuführen. Ich hielt nicht viel von dem König, da ich in ihm einen unberechenbaren Schwächling sah, aber ich tat meine patriotische Pflicht. Ich glaube, selbst Vater bedauerte es und hatte seine Zweifel, noch ehe die Trauung stattfand, aber er konnte nichts mehr tun, wollte er nicht eines schnellen Todes durch die Hand der Knechte des Königs sterben.
    Leider stellte sich auch noch heraus, daß Vaters Träume von starken Prinzen für Ophirs Thron unerfüllt blieben. Moranthes macht sich nichts aus Frauen, seine Leidenschaft wendet sich in eine andere Richtung. Und dann erhöhten meine Schwierigkeiten sich noch, als vor einem Jahr ein gemeiner Dieb mir den Stern von Khorala stahl.«
    Khafrates strich seinen Bart, um seine Gedanken zu sammeln. Nie zuvor hatte die Königin so offen zu ihm gesprochen. Er war kein Hofarzt, der seine Position für politische Zwecke nutzte, und das war auch der Grund, weshalb man ihm immer noch gestattete, die gefangene Königin zu behandeln. Doch jetzt mußte er seine Stellung und damit sein Leben in Gefahr bringen.
    Er rief sich sein kürzliches Gespräch mit dem blauäugigen Barbaren und dem grauhaarigen Hauptmann der ehemaligen Garde der Königin ins Gedächtnis. Sein Blut floß stockend durch die Adern, als ihm bewußt wurde, in welche Gefahr sie ihn gebracht hatten. Aber er verehrte diese wunderschöne Frau, ein junges Mädchen noch, die ihn um Hilfe anflehte. Plötzlich war er froh, daß er den Mut gefunden hatte, sich mit den Männern zusammenzutun, die sie retten wollten. Beruhigend strich er über die Stirn der

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