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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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scharf.
    Grimm leuchtete aus den kalten blauen Augen. »Ich bin kein Hund, daß man so mit mir spricht!«
    »Ah, auch noch unverschämt!« knurrte einer von Demetrios Begleitern, ein großer Mann mit dem Rangabzeichen eines Polizeipräfekten. »Ein überheblicher Bursche! Ich werde ihm seine Dreistigkeit schon austreiben. He, du! Warum hast du diesen Mann hier umgebracht?«
    »Einen Moment, Dionus!« hielt Demetrio den anderen zurück. »Bursche«, wandte er sich an Conan. »Ich bin der Inquisitor der Stadt Numalia. Ihr erzählt mir besser, weshalb Ihr hier seid, und wenn Ihr nicht der Mörder seid, dann beweist es.«
    Der Cimmerier zögerte. Er zeigte keine Furcht, aber er war ein wenig verwirrt, wie es bei einem Barbaren nicht erstaunlich ist, wenn er mit der Komplexität eines Systems der Zivilisation konfrontiert wird, dessen Wesen ihm unverständlich ist.
    »Während er darüber nachdenkt, sagt Ihr mir«, wandte Demetrio sich an Arus, »ob Ihr selbst gesehen habt, wie Kallian Publico heute abend das Haus verließ.«
    »Nein, mein Herr. Aber er ist gewöhnlich bereits fort, wenn ich meinen Dienst beginne. Das große Portal war verriegelt und verschlossen.«
    »Könnte er das Haus wieder betreten haben, ohne daß Ihr ihn gesehen hättet?«
    »Es wäre natürlich möglich, ist jedoch kaum wahrscheinlich. Gewiß wäre er in seiner Kutsche von seiner Villa gekommen, denn es ist ein weiter Weg – und wer nähme schon an, daß Kallian Publico zu Fuß geht? Selbst wenn ich mich gerade auf der anderen Seite des Tempels aufgehalten hätte, müßte ich die Räder seiner Kutsche auf dem Kopfsteinpflaster gehört haben, das tat ich jedoch nicht.«
    »Und die Tür war früher am Abend verschlossen?«
    »Das kann ich beschwören. Ich versuche während der Nacht alle Türen mehrmals. Das Portal war bis vor etwa einer Stunde von außen versperrt – da schaute ich das letztemal nach, ehe ich es unverschlossen vorfand.«
    »Und Ihr hörtet keine Schreie oder die Geräusche eines Kampfes?«
    »Nein, mein Herr. Doch das ist nicht erstaunlich, denn die Mauern des Tempels sind so stark, daß sie keinen Laut hindurchlassen.«
    »Weshalb all die Mühe mit diesen Fragen und Überlegungen?« beschwerte sich der wohlbeleibte Präfekt. »Hier haben wir doch den Mörder, daran besteht kein Zweifel. Schaffen wir ihn zum Gerichtshof. Ich werde sein Geständnis bekommen, und wenn ich ihm alle Knochen im Leibe brechen lassen muß.«
    Demetrio schaute den Barbaren an. »Nun wißt Ihr, was Euch bevorstehen könnte. Und was habt Ihr jetzt zu sagen?«
    »Wer es wagt, mich zu berühren, wird schnell mit seinen Vorvätern in der Hölle vereint sein!« Der Barbar knirschte mit den Zähnen und seine Augen funkelten grimmig.
    »Weshalb seid Ihr hierhergekommen, wenn nicht in der Absicht, ihn zu töten?« fragte Demetrio weiter.
    »Um zu stehlen«, antwortete Conan widerwillig.
    »Um was zu stehlen?«
    Der Cimmerier zögerte. »Etwas zu essen.«
    »Lüge!« sagte Demetrio scharf. »Ihr wißt genau, daß hier keine Nahrungsmittel zu finden sind. Sprecht die Wahrheit oder ...«
    Der Barbar legte die Hand um den Schwertgriff. Die Bewegung wirkte so drohend wie das Grollen eines Tigers. »Kommandiert diese Feiglinge herum, die Euch fürchten«, knurrte er, »nicht mich! Ich bin keiner dieser verweichlichten Nemedier, die vor Euren geheuerten Hunden klein werden. Ich habe bessere Männer aus geringerem Anlaß erschlagen.«
    Dionus, der seinen Mund geöffnet hatte, um den Barbaren wütend anzubrüllen, schloß ihn wieder. Die Wachen scharrten unsicher mit den Füßen und blickten Demetrio abwartend an. Sie waren sprachlos, daß jemand so über die allmächtige Polizei zu sprechen wagte, und waren sicher, daß Demetrio nun den Befehl geben würde, den Barbaren festzunehmen. Aber Demetrio gab ihn nicht. Arus blickte von einem zum anderen und fragte sich, was im scharfen Verstand hinter dem Adlergesicht vorging. Vielleicht fürchtete der hohe Mann die ungezähmte Wildheit des Cimmeriers, oder vielleicht hegte er tatsächlich Zweifel an seiner Schuld.
    »Ich habe Euch nicht des Mordes an Kallian bezichtigt«, sagte er hart. »Aber Ihr müßt selbst zugeben, daß der Schein gegen Euch spricht. Wie seid Ihr in den Tempel gekommen?«
    »Ich versteckte mich im Schatten des Lagerhauses hinter diesem Gebäude«, erwiderte Conan unwillig. »Als dieser Hund«, er deutete mit dem Daumen auf Arus, »vorbeikam und um die Ecke gebogen war, rannte ich zur Mauer und kletterte

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