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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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brechen?«
    Er erhob sich und schritt zur nächsten Türöffnung, die in ein kleineres Gemach führte.
    »Hier ist eine Büste von ihrem Podest neben der Tür gestoßen worden«, sagte er. »Und hier ist der Boden verkratzt und die Türbehänge sind zur Seite gerissen ... Kallian Publico muß in diesem Raum angegriffen worden sein. Vielleicht konnte er sich kurz von seinem Mörder losreißen oder er zerrte ihn mit sich, als er zu fliehen versuchte. Jedenfalls taumelte er hinaus auf den Korridor, wohin der Mörder ihm folgte und ihm den Garaus machte.«
    »Aber wenn dieser Wilde nicht der Mörder ist, wo ist der Teufel dann?« fragte der Präfekt.
    »Die Unschuld des Cimmeriers ist noch nicht erwiesen«, sagte der Inquisitor. »Aber untersuchen wir einmal jenen Raum ...«
    Er hielt lauschend inne. Von der Straße klang das Rattern von Kutschenrädern. Es näherte sich und erstarb dann abrupt.
    »Dionus!« befahl Demetrio. »Schickt zwei Männer zu diesem Wagen! Sie sollen den Kutscher hierher bringen.«
    »Dem Laut nach«, sagte Arus, der mit allen Geräuschen auf der Straße hier vertraut war, »würde ich sagen, daß die Kutsche vor Promeros Haus anhielt, es liegt gegenüber dem Laden des Seidenhändlers.«
    »Wer ist Promero?« fragte Demetrio.
    »Kallian Publicos Oberschreiber.«
    »Schafft ihn mit dem Kutscher hierher«, ordnete Demetrio an.
    Zwei der Wachen machten sich auf den Weg. Demetrio studierte immer noch die Leiche. Dionus, Arus und die restlichen Wächter paßten auf Conan auf, der reglos mit dem Schwert in der Hand wie die bildliche Darstellung der finsteren Drohung dastand. Nach einer Weile hallten Schritte vor dem Tempel, und gleich darauf betraten die beiden Wächter mit einem kräftig gebauten, dunkelhäutigen Mann in Lederhelm und dem langen Kittel des Kutschers, der eine Peitsche in der Hand hielt, das Haus, und mit ihnen ein kleiner, verschüchterter Mann, der typisch für die Klasse war, die sich aus den Reihen der Handwerker hochgearbeitet hatte, um zur rechten Hand reicher Kaufleute und Händler zu werden. Der Kleine wich mit einem Schrei zurück, als er die Leiche auf dem Boden entdeckte.
    »Oh, ich wußte, daß es zu Schlimmem führen würde!« wimmerte er.
    »Ihr seid Promero, der Oberschreiber, nehme ich an«, sagte Demetrio. »Und du?«
    »Enaro, Kallian Publicos Wagenlenker.«
    »Die Leiche deines Herrn scheint dich nicht übermäßig zu erschüttern«, bemerkte Demetrio.
    Die dunklen Augen blitzten. »Habt Ihr das erwartet? Jemand führte nur aus, was ich schon lange zu tun ersehnte, jedoch nie wagte.«
    »So, so!« murmelte der Inquisitor. »Bist du ein freier Mann?«
    Enaros Augen wirkten bitter, als er seinen Kittel zur Seite zog und das Brandzeichen des Schuldners auf seiner Schulter offenbarte.
    »Wußtest du, daß dein Herr heute nacht hierherkommen würde?«
    »Nein. Ich fuhr die Kutsche wie üblich am Abend zum Tempel. Er stieg ein und ich lenkte die Pferde zu seiner Villa. Doch noch ehe wir zum Palianweg kamen, befahl er mir, umzukehren und zurückzufahren. Er schien mir sehr aufgeregt zu sein.«
    »Und brachtest du ihn zum Tempel zurück?«
    »Nein. Er hieß mich, vor Promeros Haus anzuhalten. Dort entließ er mich und befahl mir, ihn kurz nach Mitternacht wieder abzuholen.«
    »Wie spät war es da?«
    »Kurz nach Einbruch der Nacht. Die Straßen waren fast leer.«
    »Was hast du dann gemacht?«
    »Ich kehrte zur Sklavenunterkunft zurück, wo ich blieb, bis es Zeit war, meinen Herrn von Promeros Haus abzuholen. Ich fuhr geradewegs hierher. Eure Männer griffen mich auf, als ich eben zu Promero an seiner Tür sprach.«
    »Hast du eine Ahnung, weshalb Kallian Promero besuchte?«
    »Er sprach mit seinen Sklaven nicht über seine Geschäfte.«
    Demetrio drehte sich zu Promero um. »Was wißt Ihr darüber?«
    »Nichts.« Die Zähne des Schreibers klapperten.
    »Kam Kallian Publico zu Eurem Haus, wie der Kutscher sagte?«
    »Ja, mein Herr.«
    »Wie lange blieb er?«
    »Nur eine kurze Weile, dann brach er wieder auf.«
    »Begab er sich von Eurem Haus zum Tempel?«
    »Ich weiß es nicht!« Die Stimme des Schreibers überschlug sich.
    »Weshalb besuchte er Euch?«
    »Um ... um etwas Geschäftliches zu bereden.«
    »Ihr lügt!« sagte Demetrio scharf. »Weshalb besuchte er Euch?«
    »Ich weiß es nicht! Ich weiß nichts!« schrillte Promero hysterisch. »Ich hatte nichts damit zu tun ...«
    »Bringt ihn zum Reden, Dionus!« befahl Demetrio. Dionus winkte einen seiner Leute herbei. Er

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