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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Häuptling, oder was immer er auch war, schien keinen Groll gegen Conan und Juma zu hegen, trotz der schweren Verluste, die sie seinem Trupp zugefügt hatten.
    Einmal sagte er sogar mit einem breiten Grinsen: »Ihr verdammt gute Kämpfer!«
    Aber er ging kein Risiko ein, seinen Gefangenen durch Unachtsamkeit die Flucht zu ermöglichen. Er nahm auch keine Rücksicht im Marschtempo. Er sorgte dafür, daß sie von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang den Trab der Pferde mithielten, und zögerten sie auch nur im geringsten, half ein Lanzenstoß nach. Conan biß die Zähne zusammen und beschloß, für den Augenblick zu gehorchen.
    Zwei Tage lang zog die Kolonne über halsbrecherische Pfade mitten durch das Gebirge. Sie kamen durch Pässe, wo sie sich durch tiefen Schnee kämpfen mußten, der noch vom letzten Winter zurückgeblieben war. Hier in dieser Höhe fiel das Atmen schwer, und plötzliche heftige Windstöße zerrten an ihrer zerfetzten Kleidung und peitschten ihnen stechenden Schnee und Hagel in die Gesichter. Den Schwarzen nahm die Kälte viel mehr mit als Conan, der in nordischem Klima aufgewachsen war.
    Endlich erreichten sie die Südhänge der Talakmas, und ein phantastischer Anblick bot sich ihnen. Ein weites grünes Tal erstreckte sich unter ihnen. Es sah aus, als stünden sie am Rand einer riesigen Schale. Kleine Wölkchen trieben über Meile um Meile üppigen Dschungels. In seiner Mitte spiegelte ein großer See oder ein Binnenmeer das strahlende Blau des Himmels.
    Jenseits dieses Gewässers setzte sich das Grün fort, bis es sich schließlich in fernem, purpurnem Dunst verlor. Und aus diesem Dunst hoben sich schroff und weiß. Hunderte von Meilen südwärts, die Gipfel der mächtigen himelianischen Berge gegen das Blau ab. Diese Berge bildeten den anderen Rand der Schale, die vom weiten Sichelbogen der Talakmas im Norden und den Himelias im Süden umgeben war.
    »Was ist das für ein Tal?« wandte Conan sich an den Offizier.
    »Meru«, antwortete der Häuptling. »Menschen nennen es Schale von Götter.«
    »Wollen wir dort hinunter?«
    »Zur großen Stadt Shamballah.«
    »Was dann?«
    »Das entscheiden Rimpoche – groß Gottkönig.«
    »Wer ist er?«
    »Jalung Thongpa, Schrecken von Menschen und Schatten von Himmel. Gehen weiter, Weißhauthund! Kein Zeit für Sprechen!«
    Conan knurrte tief in der Kehle, als ein Speer ihn vorwärtsstieß. Stumm schwor er, diesem Gottkönig eines Tages beizubringen, was Schrecken war. Er fragte sich, ob die Göttlichkeit dieses Herrschers ausreichte, ihn vor blankem Stahl zu schützen ... Aber ein solch erfreulicher Augenblick lag noch in weiter Ferne.
    Hinunter zogen sie in diese schier unendliche Mulde. Die Luft wurde wärmer, der Pflanzenbewuchs dichter. Bei Tagesende schleppten sie sich durch den warmen, dampfenden Dschungel und Sumpfwald, dessen Bäume ihre Äste mit dem dichten dunklen Grün und den leuchtenden Blüten tief über den Weg hängen ließen. Grellfarbige Vögel zwitscherten und kreischten in den Zweigen. Affen schauten neugierig von den Kronen herab. Insekten summten und stachen. Schlangen und Eidechsen huschten aus dem Weg der Kolonne.
    Es war Conans erste Bekanntschaft mit einem tropischen Dschungel. Er war absolut nicht nach seinem Geschmack. Die Insekten störten ihn ebenso wie die Hitze. Der Schweiß rann ihm in Strömen herab. Juma, andererseits, grinste, als er tief seine Lunge füllte.
    »Es ist wie in meiner Heimat«, erklärte er.
    Conan war stumm vor Staunen über diese phantastische Landschaft üppigen Dschungels und dampfenden Sumpfes. Es fiel ihm nicht schwer, zu glauben, daß dieses weite Tal Meru tatsächlich das Heim der Götter war, wo sie seit Anbeginn der Zeit zu Hause waren. Nie zuvor hatte er solche Bäume gesehen, wie diese gigantischen Palmfarne und Mammutbäume, die sich im dunstigen Himmel verloren. Er fragte sich, wie es möglich war, daß ein derartiger tropischer Dschungel von Bergen umgeben sein konnte, deren Gipfel sich in ewigen Schnee hüllten.
    Einmal trat ein mächtiger Tiger lautlos auf den Pfad vor ihnen. Er war gut neun Fuß lang und hatte Fänge wie Dolche. Prinzessin Zosara, die ihn von ihrer Sänfte aus sah, schrie erschrocken auf. Die Azweri griffen schnell nach ihren Waffen, aber der Tiger hielt den Trupp offenbar für zu stark, denn er verlor sich genauso schnell und lautlos, wie er gekommen war, wieder zwischen den Bäumen.
    Ein wenig später erbebte die Erde unter einem schweren Stampfen. Mit einem lauten

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