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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Schnauben drang ein riesiges Tier aus einem Rhododendrondickicht und donnerte über den Pfad vor ihnen. Es war so grau und rund wie ein von Wind und Wetter geglätteter Felsblock, und ähnelte einem gigantischen Schwein mit den dicken Speckringen um seinen Rumpf. Aus seiner Schnauze ragte ein festes, ein wenig stumpfes, leicht zurückgebogenes Horn, etwa einen Fuß lang. Es blieb stehen und starrte aus seinen winzigen Schweinsäuglein dumm auf den Trupp, dann zog es sich mit einem weiteren Schnauben ins Unterholz zurück.
    »Ein Nashorn«, sagte Juma. »Es gibt sie auch bei uns in Kush.«
    Endlich hörte der Dschungel in Ufernähe des riesigen Sees oder Binnenmeers auf, das Conan vom Hang aus bemerkt hatte. Eine Weile folgten sie der Küste dieses unbekannten Gewässers, das die Azweri Sumero Tso nannten. Hinter einer Bucht dieser See erhoben sich schließlich die Mauern, Kuppel und Spitztürme einer Stadt aus rosigem Stein, die inmitten von Wiesen und Reisfeldern zwischen Dschungel und See lag.
    »Shamballah!« rief der Befehlshaber der Azweri. Sofort saßen seine Krieger ab, knieten sich nieder und drückten ihre Stirn auf die feuchte Erde. Conan und Juma warfen sich einen erstaunten Blick zu.
    »Hier Götter leben!« sagte der Häuptling. »Ihr schnell jetzt! Wenn kommen spät, sie euch lebend häuten! Los! Los!«
     
     
    3
     
    DIE STADT DER SCHÄDEL
     
    Das Stadttor aus dick mit Grünspan überzogener Bronze war einem gigantischen, gehörnten Menschenschädel nachgebildet. Quadratische vergitterte Fenster über dem Portal stellten die Augenhöhlen des Schädels dar, und darunter grinsten die Stäbe des Fallgatters sie wie Zähne in fleischlosen Kiefern an. Der Führer der kleingewachsenen Krieger hob sein gekrümmtes Bronzehorn an die Lippen, und das Fallgatter hob sich. Sie betraten die unbekannte Stadt.
    Alles hier war aus rosarotem Stein gehauen und geschnitzt. Die Architektur war sehr verschlungen und überladen verziert mit Skulpturen und Friesen in Form von Dämonen, Ungeheuern und vielarmigen Göttern. Gigantische Fratzen aus rotem Stein funkelten von den Seitenwänden der Türme herab, die sich mit ihren immer schmäler werdenden Stufen spitzer und spitzer dem Himmel entgegenreckten.
    Wohin Conan auch sah, erblickte er Skulpturen und Schnitzereien in der Form von Totenschädeln. Sie ragten aus den Oberschwellen der Türen. Sie hingen von goldenen Ketten von den gelbbraunen Hälsen der Meruwier, deren einzige Bekleidung, sowohl für Männer als auch Frauen, ein kurzer Rock war. Sie schmückten die Schilde der Wachen am Tor und ihre Bronzehelme.
    Der Trupp zog durch die wohlangelegten breiten Straßen dieser phantastischen Stadt. Die halbnackten Meruwier wichen ihm aus und warfen nur flüchtige Blicke, ohne jegliche Neugier, auf die beiden mächtigen Gefangenen und die Pferdesänfte mit der Prinzessin. In der Menge barbrüstiger Bürger bewegten sich wie rote Schatten die Gestalten von Priestern, mit kahlgeschorenem Schädel und weiten Gewändern aus schleierfeinem, rotem Gewebe.
    Zwischen Hainen mit rot-, blau- und goldblühenden Bäumen erhob sich der Königspalast. Er war in der Form eines gigantischen Kegels oder Spitzturms errichtet, der sich von seinem niedrigen, kreisrunden Fundament aufwärts immer mehr verjüngte. Er war ganz aus rotem Stein erbaut. Die runde Turmmauer wuchs spiralenförmig in die Höhe, so daß sie an eine seltsame konische Seemuschel erinnerte. In jeden Stein der spiralenförmigen Brustwehr war das Abbild eines Totenschädels gehauen. So erweckte dieser gigantische Turm den Eindruck, als wäre er aus Totenschädeln zusammengesetzt. Zosara konnte beim Anblick dieses gräßlichen Zierwerks einen Schauder nicht unterdrücken, und Conan biß grimmig die Zähne aufeinander.
    Sie traten durch ein weiteres Totenschädeltor, gingen Korridore mit massiven Steinwänden entlang und durch riesige Räume in den Thronsaal des Gottkönigs. Die vom langen Ritt nicht gerade sauberen Azweri blieben zurück, während ein Paar Gardesoldaten in vergoldeter Rüstung, jeder mit einer reich verzierten Hellebarde bewaffnet, die drei Gefangenen zum Thron führten.
    Der Thron auf einem Podest aus schwarzem Marmor war aus einem einzigen Jadestein gehauen und so bearbeitet, daß es aussah, als bestünde er aus Ketten und Schnüren aneinandergereihter Totenschädel, die ineinander verschlungen und verwoben waren. Auf diesem grünlich weißen Totensessel ruhte der halbgöttliche Monarch, der die Gefangenen

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