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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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»wenn Ihr mir von Shadizar und dem Abenteuer dort erzählt, Shubal.«
    »Du könntest mir den Mund nicht stopfen, Hilides, selbst wenn du es wolltest«, antwortete der Shemit. Er schaute sich in der Weinstube um, nickte einem Gast zu und winkte einem anderen grüßend. Zu dieser frühen Nachmittagsstunde ließen außer ihnen nur drei andere Hilides etwas verdienen. »Oh – Hillie! Wie wär's mit einer kleinen shemitischen Wurst?«
    Conan blinzelte erstaunt. »In diesem kleinen Weinhaus gibt es Wurst aus dem fernen Shem?«
    »Nicht wirklich.« Shubal lächelte. »Hilides nimmt die übliche khauranische Sommerwurst, die seine Frau macht, fügt ein wenig Pfeffer, Salbei und Honig hinzu und nennt sie shemitische Wurst. Er verlangt dafür nicht mehr, und ich glaube auch, ich bin der einzige, der überhaupt den Unterschied kennt. Sie ist sehr beliebt hier, Conan. Ich finde sie wirklich gut. Läßt das Haar auf der Brust sprießen.«
    Das war eine Redewendung, die Shubal gern benutzte, Conan jedoch weniger gern hörte, denn seine Brust war noch nicht behaart, so sehr er es sich auch ersehnte. Also ging er nicht darauf ein, sondern stützte den Ellbogen auf den kleinen runden Tisch und betrachtete die muskulösen Unterarme.
    »Shubal«, fragte er plötzlich. »Was weißt du über diesen Sergianus?«
    »So gut wie gar nichts. Ich glaube, niemand weiß viel über ihn. Aber er gibt mir plötzlich zu denken. Ich habe ihn heute erst zum zweitenmal gesehen, und da ist mir, im Gegensatz zum erstenmal, das Medaillon aufgefallen, das er an der Brust trägt.«
    »Und was ist damit?«
    »Ich glaube, ich kenne es. Oder zumindest habe ich eines gesehen, das genauso aussieht.«
    »Weiter!«
    »Nun, es ist mir ganz sicher nicht in Nemedien untergekommen, ganz einfach, weil ich noch nie dort war.«
    »Und du meinst, er ist vielleicht ein Dieb? Oder hat gestohlenes Gut gekauft?«
    »Um ehrlich zu sein, ich habe mir bis jetzt noch keine Gedanken darüber gemacht. Und was den Kauf von Diebesgut angeht – ich glaube, es gibt niemanden, der nicht schon einmal eines erstanden hat, ohne es zu wissen. Nein, ich denke mir eigentlich gar nichts. Es ist nur, daß ich mich ärgere, weil ich mich einfach nicht erinnern kann, wo ich dieses Medaillon – oder ein ähnliches – gesehen habe.«
    »Ist dir irgend etwas – ah, Ungewöhnliches an Sergianus aufgefallen, Shubal?«
    »Das kann man wohl sagen! Er hat eine merkwürdige Stimme – und einen Hang zum Selbstmord.«
    »Wa-as? Was soll das heißen?«
    »Conan, er macht unserer Königin den Hof. Und nach den Blicken, die die beiden – verstohlen, wie sie glauben – wechseln, und seiner Fürsorge für sie, ist es gut möglich, daß sie sich lieben.«
    »Ein größerer Krug mit Verenus' Bier«, Hilides stellte ihn ab, »auf meine Rechnung. Und ein Stück shemitischer Feuerwurst.« Er blieb neben Conan stehen.
    »Danke, Hilides.« Der Cimmerier blickte den Wirt jedoch nicht an, sondern wandte sich fragend an den Shemiten. »Wieso ist das selbstmörderisch, Shubal?«
    Hilides, der sich bereits halb umgedreht hatte, blieb stehen. »Selbstmörderisch?« erkundigte er sich erstaunt.
    »Conan«, sagte Shubal, »auf den unglücklichen Königinnen von Khauran lastet nicht nur der Hexenfluch. Sie haben auch nie lange Glück mit ihren Prinzgemahlen. Unsere Königin Ialamis wurde mit vierzehn verehelicht, gebar ihre Zwillingstöchter mit fünfzehn ...«
    »Und eine davon war eine Hexe!« warf Hilides ein und blieb interessiert stehen.
    »... und war bereits mit siebzehn Witwe. Ein Fieber raubte ihr den Gemahl und hätte fast auch sie dahingerafft. Sie mußte monatelang das Bett hüten.«
    »Ja, viele Monate lang«, warf Hilides ein. Er hatte sich wieder an den kleinen runden Tisch gestellt und mischte sich ungeniert in das Gespräch der beiden. »Und dann war sie noch ein ganzes Jahr schwach und kränklich. Manche meinen, daß sie sich überhaupt nicht mehr richtig davon erholt hat, obwohl es inzwischen vier Jahre her ist. Lord Arkhaurus glaubt, daß es auch seelisch, nicht nur – körperlich bedingt ist.« Bei dem Wort körperlich zögerte er und senkte die Stimme, als gehöre es sich nicht, über dergleichen in Verbindung mit der Königin zu sprechen. »Das scheint den jungen Herzogssohn aus Nemedien jedoch nicht zu stören, oder was meint ihr?«
    »Gerade darüber haben wir uns soeben unterhalten«, murmelte Shubal, an einem Mundvoll der trügerisch bleichen Wurst kauend. »Conan und ich kamen eben erst

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