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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Menschen selbst sorgen, und auch um ihre Götter, denen sie unsinnigerweise die Schuld zuschrieben für zumindest die Hälfte der Dinge, die schiefgingen, und die sie lobpreisten, wenn sie mal Glück mit etwas hatten. Derketo hörte sich allerdings recht vielversprechend an. Ihn beschäftigte jedoch viel mehr der Gedanke an Sergianus, über den er unbedingt mehr erfahren wollte, schon dieser unheimlichen Version wegen, die er im Audienzsaal bei seinem Anblick gehabt hatte.
    »... Spinnengott drüben in Yezud«, sagte Merkes gerade.
    »Shubal!« rief Conan laut. »Wie heißt der Bursche aus Nemedien?«
    »Sergianus!«
    »Schwachkopf! Den meine ich doch nicht. Ich möchte den Namen von dem wissen, der behauptet, Ischtar stamme aus Nemedien!«
    »Ha!« warf da Hilides ein. »Da erkennt man gleich, daß die beiden Freunde sind! Conan hat Shubal gerade Schwachkopf genannt!«
    »Jeder von dieser Statur«, sagte Merkes, »kann mich einen doppelten Schwachkopf nennen, wenn ihm danach ist.«
    »Oh«, murmelte Shubal. »Das ist Nebinio.«
    »Wie lange ist er denn schon von Nemedien weg?«
    »Keine Ahnung«, sagte Shubal.
    »He! Die beiden ignorieren uns wohl einfach, eh? Eh?«
    »Neb!« rief Shubal. »Wie lange bist du schon von Nemedien fort?«
    »Viel zu lange, bei Mitra! Aber was soll denn das schon wieder?«
    Conan verdrehte den Hals, um den Burschen mit den kastanienbraunen Haaren in der Ecke anzuschauen. Nebinio trug eine Tunika, die früher vielleicht einmal – vor Jahren, als er sich zum letztenmal Haar und Bart hatte stutzen lassen – weiß gewesen war, dazu einen verschossenen Halbumhang, oder ein Cape, wie man es hier nannte, der entweder vor Schmutz starrte oder ungünstigerweise in einem Staubton gefärbt war.
    »Es interessiert mich nur, was Ihr von Eurem Landsmann im Palast haltet«, rief Conan ihm zu. »Dem Sohn des Herzogs von Tor.«
    »Woher seid Ihr, Großer?« erkundigte sich Nebinio leicht mürrisch.
    »Aus Cimmerien. Ich heiße Conan.«
    »Nun, ich habe es mir zur Regel gemacht, nie mit jemandem zu streiten, der Schwert und Rüstung trägt«, sagte Nebinio, der höchstens fünfeinhalb Fuß groß war. »Und ich kenne den Mann nicht, von dem Ihr sprecht. Sergianus heißt er, nicht wahr? Aber jedenfalls ist Tor kein Herzogtum.«
    Conan drehte sich weiter um. »Sergianus behauptet, der Sohn des Herzogs von Tor in Nemedien zu sein.«
    »Vielleicht will er sich bloß wichtig machen«, meinte Nebinio daraufhin. »Tor ist eine Baronie. Und der Baron dort heißt Amalric. Er ist etwa – oh, fünfzig, würde ich sagen. Sein Sohn und Erbe heißt ebenfalls Amalric.«
    »Weitere Söhne hat er nicht?«
    »Natürlich hat er weitere Söhne! Aber wen interessieren schon Zweit- oder Drittgeborene, ob sie nun edel sind oder nicht. Hilides! Willst du den Rest deines Lebens an dem Tisch dort drüben verbringen? Ich hätte gern noch eine Kanne Wein und ein Stück des Schwarzen.«
    Hilides verließ den Tisch, an dem der Shemit und Conan saßen. Der andere Gast, der ruhige in Türnähe, legte klappernd eine Münze auf den Tisch und ging. Shubal fragte Conan verwundert:
    »Weshalb interessierst du dich so für einen Nemedier? Noch dazu an deinem ersten Tag in Khauran!«
    Conan blickte ihn ernst an. »Interessierst du dich denn nicht für ihn? Schließlich ist es leicht möglich, daß er euer nächster König wird.«
    »Nein – höchstens Prinzgemahl. Aber ich verstehe dich jetzt.«
    »Ein zweiter oder dritter oder vierter Sohn eines Barons, der sich selbst erhebt, und von dem du glaubst, daß er ein Medaillon trägt, das du irgendwo anders als in Nemedien gesehen hast. Vielleicht ist er einer dieser verfluchten zingaranischen Abenteurer – oder ein stygischer Zauberer, der sich verwandelt hat und in Wirklichkeit so alt wie die Berge ist.«
    »Ich weiß, daß du an Zauberei glaubst.« Shubal zuckte abfällig die Schultern. »Vermutlich habe ich mich mit dem Amulett, das er trägt, nur getäuscht. Hast du jetzt genug hier? Wir sollten zusehen, daß wir zurückkommen. Von Rechts wegen müßten wir bereits am Palast sein und warten. Auf jeden Fall aber müssen wir dort sein, ehe die edle Lady Khashtris nach Hause gebracht werden will.«
    »Ich brauche noch einen Krug Wein, um das Brennen von deiner verdammten Wurst zu löschen. Meine Zunge ist wie taub, und meine Gurgel fühlt sich an wie die eines Flammenschluckers im Basar von Arenjun.«
    Shubal lachte. »Dann esse ich sie für dich auf.« Er schob den Rest von Conans Wurst in

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