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Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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aus dem Audienzsaal, und Conan fragte mich ...«
    »Aus dem Audienzsaal! Und dann direkt hierher! Die Sterne sind mir hold! Welche Ehre für Hilides!«
    »Tu nicht so, Hillie! Na ja, jedenfalls fragte Conan mich, ob mir etwas Ungewöhnliches an dem Edlen Sergianus aufgefallen ist, und ich antwortete, daß der Mann ganz offenbar eine Neigung zum Selbstmord hat.«
    »Oh!« Hilides grinste und wackelte mit dem Kopf. »Weil er ständig um die Königin herumscharwenzelt? Geht es wirklich schon so weit? Ich habe auch so was munkeln hören, und ebenso, daß sie viel glücklicher zu sein scheint als seit Jahren. Das jedenfalls redet man, eh? Ich selber kann da natürlich nicht viel sagen. Ich habe keine Zeit, im Audienzsaal herumzustehen und unsere Königin und ihren galanten Besucher aus Nemedien näher anzusehen.« Er schaute sich um. »He, Merkes – unser Shubal ist gerade erst von einer Audienz mit der Höchsten gekommen!«
    Der Mann an einem Tisch am anderen Stubenende blickte auf. »Ischtar? Mach dich nicht lächerlich. Sie spricht nicht mit Shemiten!«
    »Ich meine doch die Königin ...«
    Shubal drehte sich halb um, um dem Mann namens Merkes zuzurufen: »Und schon gar nicht mit jemandem, der so häßlich ist wie du, Merkes! Außerdem, nur um etwas klarzustellen: Ischtar ist eine shemitische Göttin, auch wenn ihr sie hier ebenfalls verehrt!«
    »Ich meine doch die Königin!« sagte Hilides erneut, um wieder das Gespräch an sich zu reißen, das gar nicht von ihm ausgegangen war und in das er sich ungebeten eingemischt hatte.
    »Unsinn!« knurrte Merkes aus der Tiefe seines üppigen schwarzen Bartes. »Sie wurde hier in Khauran geboren, genau an der Stelle, wo jetzt ihr Tempel steht, gegenüber vom Palast.«
    »Ihr verdammten Chauvinisten!« mischte sich nun ein anderer Mann ein – der, dem Shubal zugewinkt hatte. Er saß in der gegenüberliegenden Ecke. »Ischtar kommt aus meinem Heimatland Nemedien!«
    Shubal schüttelte lachend den Kopf. »Erstaunlich, diese Unwissenheit der Gäste, die es hierherzieht! Jeder weiß, daß Bel in Shumer in Shem geboren wurde ...«
    »Wie kommt denn Bel plötzlich ins Gespräch?« wunderte sich Hilides.
    »... und zwar genau vor viertausendneun Jahren, am Tag, als die Welt begann.«
    »Bel wurde in Shem geboren, ehe es Shem gab?« erkundigte sich Hilides spöttisch.
    »Ischtar«, fuhr Shubal fort, ohne den Wirt auch nur eines Blickes zu würdigen, »wird von den Pelishtiern – die ebenfalls von Shem sind – als ihre Göttin angesehen. Nach ihrer Überlieferung wurde die Stadt Asgalun an der Stelle erbaut, an dem Ischtar in all ihrer Schönheit mit voll ausgereiften weiblichen Formen aus einem Felsen erstand, der durch einen grünen Blitz gespaltet worden war. Selbst ihre Priester sind sich einig, daß sich das zweihundert Jahre nach Bels Geburt zutrug, als Bel sich nach einem Weib sehnte. Bei den Sternen, könnt ihr euch vorstellen, was das für ein Volk wäre, mit nur einem einzigen Gott und keiner Göttin? Oho!«
    »Hast du gewußt, daß Bel der turanische Gott der Diebe ist?« versuchte nun auch Conan sein Glück. Aber niemand achtete auf ihn.
    »Das ist ja das Schlimme an Stygien!« sagte Merkes und ließ das Thema von Ischtars Ursprungsland fallen. »Es gibt dort nur einen einzigen Gott, diesen berüchtigten Set!«
    »Ah!« Hilides grinste erfreut, daß er auch wieder etwas zu sagen hatte, und hob die Hand, um auch ja die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Und damit ihm niemand dreinreden konnte, sprach er hastig: »Du hast wohl Derketo vergessen! Dieses sinnenfreudige Geschöpf ist ohne Zweifel weiblichen Geschlechts und stygischen Ursprungs! Was jedoch ein Volk ohne männliche Gottheit betrifft, da braucht ihr nur diese Wüstennomaden zu nehmen, die Habiru!«
    »In Nemedien nennen wir Derketo die stygische Schlangenschlampe.«
    Von nun an schwieg Conan und bemühte sich, das frischgebraute Bier nicht allzu schnell in sich hineinzugießen, während die anderen sich über Nichtigkeiten unterhielten. Götter! Wer interessierte sich schon dafür? Dort, von woher er kam, gab es wahrhaftig keinen Mangel an Göttern, deren oberster Crom war. Und dieser Gott, den nie jemand Vater genannt hatte, kümmerte sich überhaupt nicht um die Menschen, nachdem sie einmal geboren waren und er ihnen Mut mit in die Wiege gelegt hatte. Welcher Gott, der wirklich etwas von sich hielt, interessierte sich schon für die unwichtigen Angelegenheiten der Menschheit? Darum mußten sich wohl die

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