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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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fürchtete und haßte sie alle Männer, diese aufreizende, verfluchte kleine Schlange! Verkriechen wollte sie sich, und sie schrie, als man sie in mein Privatgemach brachte – in jener Nacht. Welch eine Ehre für eine dumme, unreife Tochter der Dünen, deren Mutter zweifellos ein Bart wuchs, noch ehe sie achtzehn war! Sie ...«
    Der Khan fuhr nicht fort.
    Er würde weder Zafra, dem jungen Magier, noch sonst jemandem erzählen, daß gerade bei ihr, die ihn fürchtete und anflehte, sie nicht zu berühren, seine Männlichkeit versagte. Etwas, das ihm noch nie passiert war, ihm, der willige Frauen gewohnt war, die es als Ehre erachteten, von ihm gerufen zu werden. Akter Khan hatte gute Lust gehabt, das Mädchen zu erschlagen oder seine Hände um ihren zarten Hals zu legen und sie zu erwürgen.
    Doch statt dessen hatte er sie, der die Tränen über die Wangen strömten, wütend davongejagt. Und sie war auch zu dumm gewesen, sich deshalb erniedrigt zu fühlen. Danach hatte er nach Chia, seiner Argossanerin, gerufen, die er Tigerin nannte. Mit ihr hatte er seine Männlichkeit neu bewiesen. Und am Morgen wies er seine Tigerin an, das Mädchen der Shanki, dieses dumme Kind, in die Künste einzuführen. Und viele Tage schien sie glücklich zu sein und war schön, so schön. So geschmeidig wie eine Schlange übertraf sie alle anderen in den Tänzen, besonders natürlich in denen, die diese doppelt verdammten Wüstenbewohner ihre Töchter lehrten, wenn sie kaum drei Jahre alt waren. Sie war die Versuchung in Person und trug die das Männerherz erfreuenden Schleiergewänder, als wäre sie in ihnen geboren. Und ihre grazilen Bewegungen täuschten vor, nichts anderes zu bezwecken, als sich ganz einem Mann hinzugeben. Trotzdem hatte Akter Khan sich gezwungen, eine ganze Woche zu warten und sogar noch einen Tag und eine Nacht, um seinen Appetit zu erhöhen. Dann ehrte er sie mit einem Mahl zu zweien und war sanft und gütig zu ihr, ja er warb sogar um sie, wie er sich jetzt beschämt erinnerte. Doch dann – als er sich erhob und seine Augen seine Gefühle und völlig normale Absicht verrieten – kauerte sie sich in die hinterste Ecke und war wieder das wimmernde, flehende, ja schreiende Kind, das sich vor ihm fürchtete.
    Trotzdem hatte er ihr nicht die Schande angetan, sie zu ihrem Vater zurückzuschicken. Aber bei Tarim und dem Herrn des Schwarzen Thrones – wieviel konnte ein Mann noch ertragen?
    Ein Mann? Ein Khan, bei Hanumans Steinen!
    Khan und Zauberer warteten stumm und jeder in seine Gedanken vertieft und in der Überlegung, was wohl der andere denken mochte. Das Schwert lag zwischen ihnen, Akter Khans Schwert mit dem edelsteinbesetzten Griff und der unsichtbaren Magie. Und unten lagen die Iranistanier in ihrer Todesstarre. Zafras Schwert ragte noch aus dem Körper des einen; es stand aufrecht wie ein Grabmal.
    Mit beiden Händen zog Akter Khan die Silberkette über den Kopf. Ein riesiger Anhänger in Radform baumelte daran. Er war mit Perlen umrahmt, hatte einen herrlich geschliffenen großen Rubin als Nabe, von dem speichenförmig zwölf leuchtende Goldtopase ausgingen.
    »Bringt das hinunter – und mein Schwert«, bat er den Zauberer, der noch keine dreißig Jahre alt war. »Stoßt die Klinge in den Boden. Das wird doch die Magie nicht beeinträchtigen, oder?«
    »Nein, mein Lord.«
    »Dann hängt die Kette an die Parierstange und bringt das andere Schwert herauf.«
    Ohne Fragen zu stellen, nahm Zafra Schwert und Kette. Er hob den linken Saum seines Gewandes, als er die Stufen hinunterschritt, stieg über die Leiche des zuletzt getöteten Iranistaniers und blieb nahe der des anderen stehen. Sein erster Versuch scheiterte, des Statthalters Klinge in den festgetretenen, von Blut gehärteten Boden zu stoßen. Beim zweiten Versuch benutzte er beide Hände, und das Schwert blieb stecken. Dann hängte er seines Herrschers Kette über die Parierstange, so daß der Anhänger sanft baumelnd gegen die Klinge schlug – gelbes Gold gegen silbrigen Stahl.
    Auch um das andere Schwert aus der Leiche des Opfers zu ziehen, bedurfte er beider Hände und besonderer Kraft, so tief war die Klinge eingerammt. Zafra bückte sich und säuberte das Schwert sorgfältig an dem langen schwarzen Haar des Toten, das zwar schmutzig und fettig war, aber doch das Blut von der Klinge nahm und sie gleichzeitig ölte. Ein Diener würde ihr später die nötige Pflege angedeihen lassen.
    Der junge Magier stieg die Treppe wieder hinauf. Als er auf dem

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