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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Lippen entrang, brach abrupt ab, als die Zauberklinge bewies, daß sie sich tatsächlich nicht um Geschlecht oder Fürwörter kümmerte. Zwischen und ein wenig unterhalb der goldenen Brustschalen, eine Spur links, bohrte sie sich in den Leib.
    Der Khan holte durch die geblähten Nasenflügel tief Luft. In einem lauten Seufzer stieß er sie wieder aus.
    »Ah, und zu denken, daß sie als Jungfrau starb!« sagte er, als hielte er eine Grabrede. »Und für einen so hehren Zweck! Doch ihr Stamm wird es nicht erfahren. Erst in einem Monat werden wir ihrem Vater die traurige Nachricht zukommen lassen, daß ein Fieber sie dahinraffte, das fast auch ihrem geliebten Herrn das Leben gekostet hätte ...« Der Khan hüstelte. »... und daß sie mit allen Ehren und großer Trauer im Grabmal der Könige bestattet wurde, zweifellos mit einem königlichen Sohn in ihrem Schoß, mit dem sie – zur Hölle fuhr!«
    Selbst Zafra schluckte. Ja, selbst er, der noch vor kurzem nur ein Zauberlehrling gewesen war; er, der auf die schrecklichen Hexereien schwor, die er aus dem Buche Skelos' gelernt hatte und den modrigen Werken Sabateas vom goldenen Pfau, die mit giftiger Tinte beschriftet waren; er, der an Set glaubte, an den finsteren Erlik und sogar an die piktischen Kinder Jhils, von denen die Wilden weniger wußten als er; er, der erst vor kurzem seinen früheren Herrn getötet hatte; er, der von großer Macht und Herrschertum träumte; der sich Khane untertan machen und keinen Mann mehr mein Lord nennen wollte. Ja, selbst er schluckte bei den herzlosen Worten seines neuen Arbeitgebers, vielleicht aber auch des Mordes wegen an dieser unschuldigen Schönheit.
    Schurke, dachte Zafra, ja, so wird man mich nennen – und keiner wird wissen, daß ich einst dem größten Schurken diente, seit Thugra Khotan vor dreitausend Jahren in Khorshemish starb.
    Akter Khan, der so die Ehre seiner Männlichkeit zurückgewonnen hatte, leierte mit der goldenen, tödlich stumpfen Stimme weiter: »Das Schwert wird von nun an in einer neuen goldenen Halterung hinter meinem Thron hängen, Zafra, und ich werde mich zurückhalten müssen, es nicht hin und wieder auszuprobieren. Und Ihr, mein genialer Freund, seid von jetzt ab Hofzauberer von Zamboula, Ratgeber des Khans. Ihr werdet die zweitbesten Gemächer im Palast erhalten und Euch aus meiner Küche aussuchen, wonach es Euch gelüstet, und Euer Mahl wird Euch von einem der schönsten Mädchen Zamboulas serviert werden, das ich selbst für Euch auswähle. Und heute nacht sollt Ihr den Besuch meiner Tigerin erhalten.«
    »Mein Lord«, sagte Zafra ölig, »Ihr seid überaus großzügig!«
    Der Khan schaute ihn über seine Geiernase hinweg mit adlerscharfen Augen an. »Nie zu großzügig für Euch, Hofzauberer von Zamboula, solange Ihr mir treu dient.«
    Zafra verbeugte sich, doch nicht zu tief. »Ich stehe immer zu Eurer Verfügung, Khan von Zamboula.«
    »Gut! Und nun holt mir mein wundersames Schwert! Als nächstes ersuche ich Euch, Euch in die Stadt zu begeben und nach zwei kräftigen Burschen Ausschau zu halten. Ihr könnt jedem ein Goldstück auszahlen und drei weitere versprechen – für die Arbeit einer Stunde. Dieses kleine Weibsstück dort unten muß entblößt, verstümmelt und in mehreren Säcken fortgeschafft werden. Die Säcke sollen dann in der Diebesgasse abgestellt werden. Wenn das getan ist, können die beiden Männer sich ihre restlichen drei Goldstücke bei Euch abholen.« Einen Augenblick starrte der Khan Zafra an und fügte hinzu: »Eure neuen Gemächer werden unmittelbar an den Thronsaal anschließen, Magier.«
    Entkleidet, zur Unkenntlichkeit verstümmelt und dann wie Schlachtvieh zerstückelt! Nur mit Mühe gelang es Zafra, sich nichts anmerken zu lassen und die Übelkeit zu unterdrücken, die in ihm aufstieg, denn der Khan schaute ihn an. »Ich verstehe, mein Lord«, glückte es ihm zu murmeln. »Und ihre Belohnung soll dann Stahl statt des Goldes sein?«
    »Vielleicht besser ein Schluck wohlgewürzten Weines, um das vollbrachte Werk zu begießen.«
    »Wie Ihr wollt, mein Lord. Ich verfüge über derartige Gewürze.«
    »Keiner außer Ihr und mir werden wissen, was hier geschehen ist, Hofzauberer von Zamboula, denn wenn ich mich jetzt zurückziehe, lasse ich mich von den beiden Wachen begleiten. Ihr folgt nach einer Weile. Ich werde den beiden gegenüber erwähnen, daß Ihr die kleine Hexe, die ich zu Unrecht mit dem Namen der großen Göttin Derketo ehrte, in ihr Gemach zurückbringt.

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