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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Absatz ankam, der sich rechts zur Halbgalerie verbreiterte, sah er das Mädchen durch die Tür treten. Farouz' häßliches, helmumrahmtes Gesicht war hinter ihr in seiner Gänze sichtbar, so klein war dieses wunderschöne zwölfjährige Mädchen.
    Akter Khan drehte sich um, als er hörte, wie sie erschrocken Atem holte.
    »Ah«, sagte er. »Meine liebliche Wüstenblume! Komm herein, hübsche Derketari, und sieh dir an, was ich für dich habe.« Er griff nach ihrer Hand.
    Von großer Schönheit mit zwölf, von atemberaubender Schönheit mit dreizehn, Mutter mit fünfzehn und von abstoßender Häßlichkeit mit fünfundzwanzig, das sind die Töchter der Wüstensöhne – so zumindest sagt man. Und dieses Mädchen war zwölf.
    Zafra konnte den Blick nicht von ihr lassen. Er bewunderte ihr üppiges, glänzendschwarzes Haar, das mit seinem Perlenschmuck an das nächtliche Firmament erinnerte; ihre sanft geschwungenen Lippen, die rot bemalt waren und feucht schimmerten; die wunderschönen großen Augen, bei deren Anblick man in einem tiefen Brunnen kurz nach Mondaufgang zu versinken schien. Und erfreulicherweise trug sie nicht diese unförmige, scharlachrote Shankikleidung!
    Ihre kleinen Brustschalen waren aus Gold geschmiedet, und von jeder hingen feine Goldketten, so daß die Edelsteinanhänger daran bei jeder Bewegung ihren kleinen Bauch umschmeichelten. Tief unterm Nabel trug sie einen Gürtel aus nur drei geflochtenen Goldsträngen, die nicht dicker als ihr kleiner Finger waren. Davon fiel eine Armlänge schneeiger Schleiergespinsts herab – mit blauem Garn auf weiße Seide genäht. Dieser ein Röckchen vortäuschende Stoffstreifen war nicht breiter als eine Handlänge und hing bis zu den Knöcheln herab. Der hintere Streifen war um eine Spur kürzer. Von niedrigen roten, mit Perlen verzierten Filzstiefelchen führten überkreuzte Goldbänder über die Waden und waren unter den Knien verschnürt.
    Zafra dachte, sie könnte eine jener sanften Jungfrauen sein, mit deren Blut Zaubersprüche auf eine Art Pergament, aus Schlangenhaut geschrieben worden waren. Beschwörungen, die Zafra gelesen und sich ohne das Wissen seines Meisters eingeprägt hatte.
    Das zwölfjährige Geschenk der Shanki trug nur zwei Schmuckstücke: Einen mit Granatsteinen besetzten Ritualring ihres Stammes aus Kamelhaaren, mit einer Strähne ihres eigenen Haares verflochten, und den kleinen Anhänger aus Silber und Opal, mit dem sie zu dem Statthalter gekommen war. Dieser Anhänger hing an einem feinen Silberkettchen genau zwischen ihren sanft zu schwellen beginnenden Brüsten.
    Mit aufgerissenen Augen starrte sie an Zafra vorbei auf die beiden Leichen in der Grube. Es schien ihr gar nicht bewußt zu sein, daß ihr Herr ihre Hand in seine behaarte genommen hatte.
    Auf dem Treppenabsatz angekommen, drückte Zafra sein eigenes Schwert Farouz in die Hand, damit er es mit aus dem Verlies nehme. Er selbst lehnte sich an die Wand am Kopfende der Treppe und schien mit ihr zu verschmelzen.
    »Mei-mein Lord! Ein solcher Ort? Diese Männer! « Die Stimme des Shankimädchens zitterte.
    »Freue dich!« beruhigte sie der Khan. »Es sind iranistanische Spione, von einem König geschickt, der auf Eroberung aus ist. Doch einer von ihnen war ein Seher, und von ihm stammt die glückliche Weissagung, daß du einem schönen Knaben das Leben schenken wirst, der dereinst nicht nur über Zamboula, sondern über das ganze mächtige turanische Reich herrschen wird!«
    Sie schaute ihn aus ihren schwarzen Augen an, die mit Schönheitsmitteln dunkel umrahmt waren. Sie ließ ihm ihre Hand und schien von seinen Worten verzaubert zu sein. Hinter ihr schloß Farouz leise die große Tür, die außen holzvertäfelt war.
    »Dort unten stand mein Schwert, Zeichen meiner Herrschaft. So erfreut war ich, daß ich mein kostbares Medaillon aus Gold, Perlen und Topasen mit dem riesigen Rubin vom Busen meiner Mutter vom Hals zog und es daran aufhängte. In diesem Augenblick versuchten die beiden Spione, sich auf mich zu stürzen, und mußten von meinen getreuen Wachen, die dich hierherbrachten, getötet werden. Weshalb ich dich holen ließ? Ich hatte meine Hand auf den Schwertknauf gelegt und folgendes geschworen: ›Die, welche sich das Rad von Zamboula vom Schwert holt, wird die erste der Frauen Zamboulas und allen Landes ringsum sein, damit der Weg für den Aufstieg der Frucht ihres Schoßes bereitet wird.‹«
    Während der Worte des Khans hatte der Blick des Mädchens sich von seinem

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