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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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später blickten die drei Wachen von Shadizars Tor des Schwarzen Thrones dem berittenen Paar entgegen. Aus den Sätteln zweier edler Pferde führten die Frau und ihr junger Sohn zwei weitere beladene Rosse. Die Frau zügelte ihr Pferd und schaute hinunter auf den Uniformierten neben dem Rad, mit dem der schwere Riegel des Tors bewegt werden konnte.
    »Nun, öffnet schon. Es ist doch sinnlos, diese Seite zu bewachen, ich will hinaus, nicht herein!«
    »Meine Teure«, sagte eine Stimme, und die Frau sah hinauf zu einem weiteren Uniformierten, der von einem schmalen Bogenfenster des Wachturms zu ihr hinunterblickte. »Ich bin ein Mann von großem Verantwortungsgefühl und besorgtem Herzen. Ich könnte nicht mehr gut schlafen, wenn ich Euch nicht vor den Gefahren warnte, die Euch drohen, wenn Ihr die Stadt zu einer solchen Stunde verlaßt.«
    »Ich danke Euch. Ich bin zutiefst gerührt. Ihr seid ein guter Mensch. Aber wir müssen jetzt aufbrechen. Es ist eine heilige Mission.«
    »Eine Pilgerreise?«
    »So ist es. Mein Sohn und ich dienen dem Tempel des Heiligen Khosatra Khels, des rehabilitierten und zweimal anerkannten Gottes aller, des Vaters von Mitra, Ischtar und Bel.«
    »Ein vielbeschäftigter und zweifellos verehrungswürdiger Gott, meine Teure, aber – gewiß wartet eine vernünftige Person doch zumindest das Morgengrauen ab. Vielleicht könntet Ihr Euch dann anderen frommen Pilgern oder gar einer Karawane anschließen, die Euch den höchstmöglichen Schutz böte. Hier befindet Ihr Euch am Busen der Hauptstadt des mächtigen Zamora. Dort draußen ...«, er endete mit einer weiten Geste, die andeuten sollte, daß außerhalb vom Tor des Schwarzen Thrones Erliks nichts Gutes lag.
    Die Frau im Kapuzenumhang, die man wahrlich nicht schlecht gebaut nennen konnte, erklärte fest: »Ich fürchte die Welt dort draußen, selbst die Wüste, weniger als diese Stadt der Diebe und Frauenschänder und der verderbten Kulte von Göttern, deren Namen kaum je einer gehört hat oder hören will. Laßt uns hinaus, ich bitte Euch, wir möchten aufbrechen.«
    »Ich wollte, ich hätte das Recht, Euch vor einem so gefahrvollen Schritt abzuhalten«, sagte der Wachhauptmann.
    »Ich weiß Eure Besorgnis zu schätzen«, versicherte ihm die Frau. »Aber Ihr habt nicht das Recht, mich zurückzuhalten. Mein Sohn und ich wollen uns nun endlich auf den Weg machen. Außerdem wird mein Hals allmählich steif vom Hinaufschauen zu Euch. Wenn Ihr das Tor nicht für mich öffnet, so sagt mir, bei wem ich mich beschweren kann.«
    »Es fehlen weniger als zwei Stunden bis zum Morgen ...«
    Die Frau brauste nun wütend auf. »Was muß ich tun oder sagen, um hinauszugelangen? «
    Der Offizier im Turm seufzte. »Öffnet das Tor!« befahl er den Wachen.
    Einer der Männer brummte etwas. Das Rad rasselte, und der Balken hob sich. Das Tor knarrte. Eine willensstarke Frau, ihr schweigsamer Sohn und vier Pferde verließen Shadizar. Kein einzigesmal stieß die Frau ihrem Tier die Fersen in die Weichen, noch zerrte sie am Zügel. Ruhig trabten die Pferde dahin. Der Wachhauptmann lehnte sich auf das schmale Sims des Turmfensters und schaute ihnen nach, bis die Dunkelheit sie verschluckte. Schließlich richtete er sich seufzend auf, schüttelte den Kopf und drehte sich um. Er rief zu seinen Wachen hinunter:
    »Sie kehrt nicht um. Schließt das Tor!«
    Weder er noch seine Männer ahnten, daß in einiger Entfernung von ihrem Tor zwei Männer die Ostmauer erklommen, auf der anderen Seite hinuntersprangen und in die Nacht hinauseilten.
    Ein paar Stunden später, kurz nach Morgenanbruch kehrten die Frau und ihr junger Sohn nach Shadizar zurück. Zwar waren sie unverletzt, doch ihrer Pferde und aller Habe, selbst des Umhangs beraubt. Der Name, den die Frau den Wachen gab, erwies sich als falsch, doch war später keiner daran interessiert, die Wüstenei, das Diebesviertel, nach ihr abzusuchen. Auch ahnte der Wachposten, der sie kopfschüttelnd einließ, nicht, daß sie eine gute Freundin eines gewissen riesenhaften Barbaren aus dem Norden war, der emsig in der ganzen Stadt gesucht wurde, und auch nicht, daß sie nun bedeutend reicher war als einen Tag zuvor.
     
    Schon in beachtlicher Entfernung von Shadizar ritten und führten Conan der Cimmerier und Khassek aus Iranistan die vermeintlich geraubten Pferde.
    »Ein guter, wohldurchdachter Plan, Conan«, lobte Khassek.
    »Ah, Hafiza ist eine gute Frau und treue Freundin, Khassek. Und nachdem Ihr Ferhads Silberknauf auch

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