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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Blick zu. »Eine kleine Übertreibung, Schönheitsmitteleinkäufer der Königin von Koth!«
    Khassek nickte, ohne zu lächeln. Wir beide verstehen also zu lügen, dachte er und fragte sich, ob auch er die Geistesgegenwart dazu hätte, wenn ihm ein Sanddämon an den Kragen wollte.
    Daraufhin hatte der Sandleichnam ihn losgelassen, fuhr Conan fort, und ihm seine Geschichte erzählt. Er war der augenlose Geist von Hisarr Zuls Bruder, der vor zehn Jahren im Paß gestorben war, und während der vergangenen Jahre war es ihm gelungen, den Sand unter seine Kontrolle zu bekommen. Seither hatte er alle getötet, die die Schlucht durchqueren wollten, weil er seinen Mörder suchte, was als Blinder nicht einfach war. Der schluchtähnliche Paß war mit Gebeinen, Kleidung und Waffen geradezu übersät, obgleich nur solche Reisende die Abkürzung durch die Drachenberge nahmen, die entweder Toren waren oder nichts von dem wirbelnden Sandgespenst wußten, das seit einigen Jahren hier sein Unwesen trieb.
    Hisarr und sein Bruder – Tosya Zul, die Sandleiche – hatten viele Jahre gemeinsam die alten Zauberkünste studiert und sich das Wissen längst verblichener Magier angeeignet. Geheimnisse hatten sie erfahren, die keinen anderen Sterblichen vertraut waren, und die Dämonie gestaltloser Grauen gelernt, die in den Bergen dieser Welt und in der Schwärze zwischen den Welten hausen, in finsteren Höhlen, in die kein Sterblicher sich wagt, und selbst in den ewig von der Sonne gebackenen Wüsten. Macht hatten sie erstrebt. Doch als sie in ihrem Haus in Zamboula ihre schrecklichen Zauber wirkten, erfuhr der Khan davon und schickte seine Büttel aus, sie festzunehmen. Sie flohen mit Säcken, die prall waren von Schätzen, doch ohne ihre Zauberbücher – das zumindest glaubte Tosya Zul. Er hatte sogar sein Leben riskiert, um zurückzukehren und Hisarr zu retten. Sie setzten sich ab, aber sie ließen unschätzbare magische Utensilien und unersetzbare Werke zurück. Ja, wie Hunde flohen sie in die Nacht – wie reiche Hunde!
    »Hisarr hatte seinen Bruder betrogen«, berichtete Conan. »In den Bergen entdeckte Tosya, daß Hisarr einige der alten kostbarsten Schriften bei sich trug. Sie stritten. In der Nacht erschlug Hisarr seinen Bruder und brannte ihm die Augen mit weißglühenden Münzen aus, damit er seinen Weg in die nächste Welt nicht finden möge, während er sich nach Arenjun begab. Dort vervollkommnete er seine schreckliche Kunst, Menschenseelen zu stehlen, wie ich zu meinem Entsetzen am eigenen Leib erfahren mußte – zu mehr als meinem Entsetzen! Er benutzte diese Fähigkeit, Macht über einige höhere Beamte der Stadt zu erlangen. Sein Ziel war, die Stadt und danach das ganze Land zu beherrschen, und alles durch die Erpressung der Seelen in seinen Besitz zu bringen. Und danach ...«, Conan zuckte die Schultern, »... vermutlich noch ein Land und immer weitere Länder. Nun, jedenfalls litt der Sandleichnam, der Tosya Zul gewesen war, zehn Jahre lang die grauenvollsten Qualen und mordete alle, die in seine Nähe kamen. Schakale hatten sein Fleisch gefressen, und obgleich er tot war, spürte und fühlte er noch! Der Geist beklagte sein schreckliches Geschick, die zehn Jahre des Seins und doch Nichtseins, und er sagte sogar, ich müsse verstehen, daß er nicht mehr völlig bei klarem Verstand sei. O ja, das war mir allerdings durchaus klar!«
    »Ihr – Ihr standet einfach da und habt Euch mit – Sand unterhalten? Ihr habt diesen toten Zauberer gesehen?«
    »Ich sah eine sich ständig verändernde Sandsäule. Die Stimme sprach, wie ich schon erwähnte, in meinem Kopf. Sie verriet mir, wie ich meine Seele wiedergewinnen könne: Ich mußte verhindern, daß das Spiegelwesen zerbrach, denn dann wäre ich für immer und alle Zeit verdammt. Andererseits mußte ich dafür sorgen, daß der Spiegel zerbrochen wurde – durch den Träger einer Krone! Tosya Zul sagte, alle, die herrschen, verfügen über eine besondere Kraft, von der nicht einmal sie selbst etwas ahnen. Doch zuerst mußte ich den Spiegel an mich bringen. Ihr müßt verstehen, ich zweifelte nicht daran, daß Hisarr Zul gar nicht daran dachte, mir meine Seele zurückzugeben und mich laufen zu lassen, sobald er das Amulett in der Hand hatte. Der Sandleichnam verriet mir auch, wie ich die anderen seelenlosen Kreaturen seines Bruders befreien konnte.«
    Khassek betrachtete Conan von der Seite und sah, daß sein Profil der Statue eines grimmigen Gottes glich, während er erklärte,

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