Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos
Hofzauberer seine Zeit mit der unwiderstehlichen Tigerin verbringt? Ich kann Euch nicht sagen, wie froh ich bin, daß Ihr selbst es mir gestanden habt – denn ich weiß es bereits seit Wochen, seit einem Monat und länger.« Akter lächelte den überraschten Magier an. »Ich werde eine Frau für Euch suchen, Hexer von Zamboula.«
»Euer – Schwert, mein Lord Akter Khan!«
»Ah ja.« Akter drehte sich um und nahm Baltaj die Klinge ab. »Wie aufmerksam von Euch, die Klinge gleich zu säubern und zu polieren, Baltaj.«
»Ich gab der Frau nur ihr Blut zurück, Lord Khan. Sie bemerkte es nicht.«
Lachend verließ Akter Khan den Kerker. Sein Zauberer begleitete ihn. Bald darauf übergaben zwei Bewaffnete Baltaj einen waffenlosen jungen Wachmann. Da er völlig unschuldig war und Mitralia kaum kannte, betrachtete Khoja die Leiche ohne große Gefühlsregungen. Er hatte schon früher Tote gesehen, allerdings noch keine, die von so zahlreichen Brandmalen und Peitschenstriemen gezeichnet waren.
»Er wußte tatsächlich von uns, Chia«, sagte Zafra. »Wir sind jetzt sicher. Er war so dankbar, daß ich unsere Freundschaft ›gestand‹.«
»Und Mitralia?«
»Tot, das arme Mädchen. Mein Mittel wirkte, das du ihr eingabst. Sie bekannte sich doch tatsächlich dazu, eine Spionin Balads zu sein, und sie sagte genau, was ich ihr in Gedanken befahl, als mir ihr Geist offen und hilflos ausgeliefert war. Sie beschuldigte den Wachmann, den du erwähntest ...«
»Khoja.«
»Ja.«
»Dieses Schwein hatte die Unverschämtheit, mich unverhohlen anzustarren.« Chia seufzte und umarmte Zafra. »Mitralia wird mir jedoch fehlen. Sie liebte mein Haar und bürstete es besser als jede andere! Jetzt muß ich wieder eine neue Leibmagd finden und anlernen.«
Zafra grinste. »Hier – ich kämme es mit meinen Fingern. Ich nehme an, daß der Khan deine neue Leibmagd selbst auswählen wird.«
»Mhm ... aber Zafra! Khoja kann gar nichts gestehen.«
»Und so wird er auch nichts gestehen. Baltaj wird von seiner Tapferkeit und seiner Willensstärke zutiefst beeindruckt sein – und wütend. Khoja wird es nicht lange durchhalten.«
»O Zafra, Zafra! Mein genialer Liebster!«
»Nun, ich will meine Werte nicht schmälern, Geliebte. Doch sei nun besonders vorsichtig, wenn du Informationen an Balads Agenten weiterleitest.«
12. Begleitschutz für zwei Diebe
12
BEGLEITSCHUTZ FÜR ZWEI DIEBE
Hajimen und zehn Kamelreiter der Shanki sollten Conan und Isparana nach Zamboula begleiten. Akhimens Beschluß duldete keine Widerrede, und Conan sah von seiner Seite auch keinen Grund dazu. Er hielt Isparana davon zurück, die Shanki zu entrüsten, indem sie um Männerkleidung zum Reiten bat. Die scharlachfarbigen Gewänder der Shankifrauen waren weit genug, daß sie damit auf ein Pferd steigen und darauf sitzen konnte, versicherte er ihr. Für ihre neuen Freunde, diese Wüstenbewohner, war es barbarisch und verwerflich, sich eine Frau in Hosen auch nur vorzustellen.
»Na und?« spottete sie. »Ich befinde mich doch bereits in der Begleitung eines Barbaren.«
»Aber das wissen sie nicht, Isparana. Also häng dir jetzt deinen Sonnenstein um den Hals und halt dich aufbruchbereit. Es wäre unsinnig, daß wir uns erst mittags auf den Weg machen.«
»Conan!«
Er hatte sich bereits abgewandt und drehte sich nun wieder ihr zu.
»Ich hatte ein Schwert, Conan. Du hast es mir genommen. Ich besaß auch einen Dolch und benutzte ihn, dich zu retten – obgleich nur Erlik weiß, weshalb!«
Conan blickte sie fragend an. Er hatte ihr gedankt. Er wußte, was sie jetzt wollte, und benötigte Zeit, darüber nachzudenken.
»Ich verlange ein Schwert und einen Dolch!« beharrte sie.
»Mit einem Begleitschutz von elf Männern auf Kamelen brauchst du wohl kaum Waffen.«
»Sagte der Stygier zum Kushiten!«
»Hm.« Er lächelte schwach. »Du hast recht. Die erste Frage, die mir diese Burschen stellten, war, weshalb du keine Waffen trägst. Wir haben fast ein ganzes Arsenal auf eines unserer Pferde gepackt! Khasseks Schwert und Dolch und Sarids ...«
»Und meine Waffen ...«
»Und die der fünf Yoggiten, dazu die, die Khassek und ich in Shadizar erbeuteten. Warte, 'sparana!«
Conan verließ das Zelt, schritt zu dem Packen, den er ihr ›Arsenal‹ genannt hatte, und öffnete ihn. Während Akhimen Khan sie beobachtete, drängte der Cimmerier Hajimen das gute akbitanische Schwert Sarids auf. Als Kuriosität zeigte er den Shanki Khasseks ungewöhnliche
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