Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos
Schließlich warst du daran schuld, daß ich meine beiden Kamele und meine gesamte Ausrüstung verlor. Und jetzt möchte ich meinen Dolch haben, barbarischer Dieb!«
»Das war der Tag, nachdem ich dir Erliks Auge vom Hals nahm, während du schliefst.«
»Hund! Grunzendes Schwein von einem Barbaren!«
»Oh, ich hatte schon befürchtet, du würdest mir diese Koseworte, an die ich mich so gewöhnte und die ich sosehr zu schätzen lernte, nicht mehr gönnen, 'sparana.«
»Du hast mich auch beobachtet, als ich mich entkleidete und in dem Oasenteich badete! Und deinetwegen werde ich immer von dieser Narbe an meiner Hüfte gezeichnet sein, kriechende Viper!«
Conan hatte sie absichtlich herausgefordert, um ihre Reaktion zu erproben. Sie brüllte weder, noch zog sie das Schwert. »Das tut mir ehrlich leid, 'sparana, ich wußte nichts davon. Und ich bin wirklich froh, daß du das falsche Amulett in einem Beutel an deiner Hüfte trugst, als Hisarrs Zauberkunst es zu Schlacke schmelzen ließ. Es wäre schrecklich für mich gewesen, hättest du es um den Hals hängen gehabt und es hätte deinen schönen Busen verunstaltet.«
»Du magst ihn, nicht wahr? Du tapsendes Barbarenschwein!«
»Ja, ich mag ihn und dich, 'sparana. Und ich berührte dich nicht, in jener Nacht in der Oase.«
»Warum nicht, Conan? Du nennst mich unwiderstehlich. Ich schlief, und du beobachtetest mich. Du hättest ...«
»Ich gehöre nicht zu denen, die eine Frau mit Gewalt nehmen, 'sparana«, unterbrach Conan sie würdevoll.
Sie starrte ihn an. »Lügender, stinkender Bastard! Erst vor ein paar Tagen ...«
»Das war vor zwei Wochen, und es war auch keine Vergewaltigung«, sagte Conan und schaute sie durchdringend an.
Als Isparana zu Boden blickte, weil er recht hatte, sagte der Cimmerier: »An jenem Tag versuchtest du mich zu töten, und deinetwegen fanden sowohl Sarid als auch Khassek den Tod. Khassek war ein guter Mann, 'sparana.«
»Hm – Sarid nicht, aber es tut mir jetzt leid, daß ich ihn benutzte und er tot ist. Und daß er meinetwegen deinen iranistanischen Freund tötete, bedauere ich ebenfalls.«
»Doch wenn du Sarid nicht verführt und benutzt hättest ...«
»Ich brauchte ihn nicht zu verführen, Conan!«
»Also, hättest du Sarid nicht benutzt und wärst weiter nordwärts geritten, hätten wir zwei uns nicht mehr getroffen und uns verbündet, 'sparana. Oder soll ich dich lieber Lady Kiliya nennen?«
Sie schnitt eine Grimasse. Das war der Name, den er an jenem Tag benutzte, als die Khawarizmi sie überwältigten – an der Oase, wo er ihr Erliks Auge gestohlen hatte und wo durch ihre ergrimmten Flüche ihre Kamele so erschraken, daß sie in die Nacht flohen. Die Khawarizmi hatten nicht geglaubt, daß sie eine Lady Kiliya oder mit dem König von Samara verwandt war, wie Conan es den Sklavenjägern einreden wollte. Er hatte drei oder vier der Banditen niedergestreckt – und dann hatte sie ihm tatsächlich das flache Schwert über den Schädel gehauen, so daß er bewußtlos zu Boden sank. Sie war geflohen, aber bedauerlicherweise hatten die Sklavenjäger sie eingeholt. Danach waren sie und Conan ein paar Tage in Ketten durch die Wüste getrottet.
»Gab es eine Kiliya, Conan?«
»Ja, ein Mädchen aus Arenjun«, brummte der Cimmerier und erinnerte sich an die kleine Hexe. »Nur ein Mädchen, keine Frau wie du.«
Fast sanft sagte Isparana: »Du hattest viele Mädchen – und Frauen, nicht wahr?«
Conan zuckte die Schultern. »Eine ganze Menge, so wie du viele Männer hattest.«
»Einige«, gestand sie und ahmte sein Schulterzucken nach, während sie darüber nachdachte, welch unbefriedigender Liebhaber dieser Sarid doch gewesen war. »Du möchtest wohl, daß ich zugebe, welch guter Liebster du bist, und ich nicht mehr darauf aus bin, dich tot und an die Hunde verfüttert zu sehen, deren Bastardbruder du bist, diebischer Köter!«
Er schüttelte den Kopf. »Ah, und du versuchst, mich wieder mit hübschen Koseworten einzuwickeln. Nein, ich bin nicht darauf aus, dich dazu zu bringen, etwas einzugestehen«, sagte er, während ganz in der Nähe ein wartendes Kamel seiner Ungeduld lautstark Luft machte. Conan zog den Dolch heraus, den er unter seinem Gürtel verborgen gehabt hatte, die Klinge Ferhads, des Dragoners. »Hier. Dein Dolch, meine Lady! «
»Das ist nicht mein ... Conan! Er ist ja – mit Juwelen verziert – das ist ein Rubin – und das sind Saphire und – und ist das wirklich ein Smaragd? «
»Möglich. Und die
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