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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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der schwarzen Kapuze war groß, und seine Arme waren lang.
    Klagende Laute entrangen sich ihren ausgetrockneten Lippen, die sie nicht zusammenpressen konnte.
    Zwei prächtig gewandete Männer betrachteten sie. »Hoch!« befahl einer.
    Sie schluchzte bei diesem Befehl, denn sie wußte, was er bedeutete. Die Stricke führten von ihren Handgelenken über einen mit Leder umwickelten Balken weit über ihrem Kopf.
    Der Mann mit der schwarzen Kapuze zog sie hoch, bis ihre Füße den Boden verließen. Die beiden Männer in ihren prunkvollen Gewändern beobachteten sie stumm. Die Fackeln flackerten. Der Mann in der schwarzen Kapuze zog sie hoch und ließ sie wieder sinken, als läute er eine große Glocke. Seine mächtigen Bauchmuskeln spannten sich bei dieser Anstrengung.
    Auf und ab baumelnd stöhnte das Mädchen. Ihre Rippen drohten sich durch die Haut zu bohren. Sie wurde hoch und nieder geschwungen, während ihr angespannter, hilfloser Körper sich drehte und wie ein Pendel ausschlug. Schweiß floß in Strömen von ihr. Mit jedem schwer errungenen Atemzug schluchzte sie.
    »Sprich!«
    Sie hörte die Stimme und wimmerte, während die Tränen über ihre Wangen rollten, aber sie schwieg.
    »Es ist sinnlos. Nimm die Brandeisen.«
    »Nei-ein«, murmelte sie, und ihr Kopf sank auf die Brust hinab.
    Der Mann mit der schwarzen Kapuze befestigte das Ende des Strickes so, daß nur ihre Zehen den festgestampften Boden berührten. Er zog einen Handschuh aus seinem Gürtel. Als er auf das Feuerbecken zuschritt, streifte er ihn sich über. Das Feuerbecken war ein häßliches schwarzes Ding, auf drei niedrigen O-Beinen, mit feurigem Haar. Aus den glühenden Kohlen ragten die hölzernen Griffe von zwei dünnen Eisenstielen. Der Mann zog einen heraus. Die Spitze glühte weiß und wurde gelb, während er, ohne sich zu beeilen, zu seinem Opfer zurückschritt, das ihn mit weitaufgerissenen Augen beobachtete. Mit kläglicher Stimme murmelte das Mädchen: »Nein!« Er hob das Eisen.
    Die beiden kostbar Gekleideten sahen zu, als er mitleidlos das glühende Eisen in den Körper drückte. Ein schriller Schrei gellte auf, als das Mädchen den Kopf hochwarf und neuer Schweiß aus ihrer Haut strömte.
    »Halt!«
    Der Kapuzenmann zog sein Eisen zurück. Sein Opfer hing schluchzend am Strick. Selbst aus des Mädchens zerzaustem Haar tropfte Schweiß.
    »Sprich!«
    Sie schluckte mehrmals, versuchte Atem zu holen, keuchte.
    »Noch einmal!«
    Der Mann in der schwarzen Kapuze bewegte sich, und sie spürte, wie das glühende Eisen sich ihrer Haut näherte.
    »Aufhören! Ich will alles sagen!« Ihre Stimme klang stumpf.
    »Aufhören!« befahl einer der beiden Vornehmen, der ein Schwert trug. Der Jüngere neben ihm war unbewaffnet. Ein wertvoller Anhänger aus mit Perlen und Topasen besetztem Gold glitzerte auf seiner Tunika. »So sprich!«
    Der Kapuzenmann blieb mit dem Eisen in der Hand neben der Gefangenen stehen. Er sah aus, als hoffte er, daß sie nicht genügend sagen würde. Er war ein großer, schwerer Mann.
    »Du bist eine Spionin Balads?«
    »Ja.«
    »Du bist die Dienerin der Frau namens Chia und wohnst hier im Palast mit ihr. Du bespitzelst sie und mich für den Verräter Balad.«
    Sie zögerte. Der Kapuzenmann bewegte die Hand. »Ja«, murmelte sie und protestierte nicht einmal gegen das Wort Verräter.
    »Du wirst von ihm bezahlt?«
    »Ja.«
    »Wie bezahlt er dich?«
    »Meine – meine Eltern können ein gutes Leben führen – und wissen nicht, wieso. Und ich – ich ...«
    »Sprich!«
    »Ich soll die Gemächer meiner Herrin bekommen, wenn Balad erst Zamboula eingenommen hat, und – und sie soll dann mir dienen.«
    »Idiotin! Aquilonische Törin! Könntest du dir die majestätische Argossanerin Chia, die ich Tigerin nenne – kannst du sie dir überhaupt als Dienerin vorstellen? Deine Dienerin? Du hast einen törichten Handel abgeschlossen. Siehst du jetzt, wohin er dich geführt hat?«
    »Bal... Balad wird sie zwingen!«
    »O ja, natürlich! Natürlich wird er das! Du würdest nicht einen einzigen Tag deines neuen Lebens genießen, denn sie hätte dich schnell mit ein paar ihrer kostbaren Anstecknadeln gespickt, dumme aquilonische Schlampe! Wie erstattest du Balad, dem Verräter, Bericht?«
    »Er – er ist kein Verräter. Er will Zamboula befreien – von ...«
    »Baltaj!«
    Der Mann mit der schwarzen Kapuze reagierte mit einer Bewegung seiner handgeschützten Finger. Die Spitze des Eisens glühte nun nur noch rot, aber sie erfüllte ihren

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