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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Gewiß, er war ein wenig älter als Conan und auch als Isparana, doch der Cimmerier hatte immer angenommen, daß Magier, um wirklich brauchbares Wissen zu erlangen, alte Männer werden müßte. Jetzt sah er natürlich ein, wie lächerlich das war. Nur wer jung gewesen war, konnte alt werden, und jeder Meister konnte sterben und so seinem Gesellen Platz machen. Und, so nahm Conan an, ein Mann konnte doch genauso geschickt mit Zauberkraft umgehen wie er mit Waffen, ohne Rücksicht aufs Alter.
    Jetzt jedenfalls wußte er, daß er sich in Gegenwart des vermutlich größten Zauberers hier befand – eines Mannes, vor dem er sich lieber in acht nahm!
    Er hatte recht. Akter stellte Zafra als seinen Hofzauberer vor und erwähnte dabei, daß dieser noch nicht hier gewesen sei, als Isparana aufbrach. Isparana neigte den Kopf. Da sie den Anhänger erkannte, den der Magier um den Hals trug, war ihr klar, daß der Mann im ferygischen Spitzhut in höchstem Ansehen stand. Eine solche Veränderung in noch nicht einmal dem dritten Teil eines Jahres, seit sie und Karamek aus ihrer Geburtsstadt fortgeritten waren! Bei ihrer knappen Verneigung bewegte ihr eigener Anhänger sich unruhig auf ihrer Brust und erinnerte sie: ja, wahrhaftig, eine große Veränderung! Sie brauchte jetzt nicht mehr in die Diebesgasse zurückkehren, wo sie aufgewachsen war. Nun machte ihre Karriere als Diebin, Lügnerin und manchmal auch Straßenmädchen sie reich. Sie blickte Conan an.
    »Hisarr Zul sagte, das Auge sei zauberträchtig«, sagte der Cimmerier gerade. »War Zafra in magischer Verbindung mit ihm? Ihr wußtet, daß wir uns Zamboula nähern, Hexer!«
    Zafras Lippen lächelten, aber Akter sprach. »Soll der Hofzauberer von Zamboula Euch erzählen, wo Erliks Auge war, Conan von Cimmerien?«
    »Ich werde es Euch berichten«, versicherte ihm Conan, obgleich er wahrhaftig nicht die Absicht dazu gehabt hatte. »Isparana und ich haben keine Geheimnisse vor dem Statthalter des mächtigen turanischen Reiches.«
    »Ihr und Isparana seid Feinde gewesen, ja habt sogar versucht, einander zu töten. Und doch seid ihr jetzt Freunde?«
    »Gemeinsam holten wir Euer Amulett zurück. Ich mußte Hisarr Zul eine Weile dienen. Er hatte meine Seele im wahrsten Sinne des Wortes.«
    »Er hat diese Fähigkeit also tatsächlich erlangt!« rief Zafra aufgeregt und ärgerte sich sofort darüber, daß er seine Gefühle gezeigt hatte.
    »Ja. Er wollte natürlich Eure Seele, Khan von Zamboula. Ich mußte das Amulett bekommen und zu ihm zurückbringen. Und das tat ich auch. Ich ritt mehrere Pferde zuschanden und mich nahezu ebenfalls, um Isparana in der Wüste einzuholen. Ich lieferte das Amulett bei Hisarr ab, der sofort versuchte, mich zu ermorden, doch es gelang mir, statt dessen ihn zu töten und ...«
    Akter Khan blickte den Cimmerier nachdenklich an. »Doch zu einer bestimmten Zeit seid ihr beide mit dem Auge nordwärts umgekehrt.«
    Mit schmalen Lippen antwortete Isparana: »Wir wurden von Khawarizmi versklavt, doch es glückte uns freizukommen.«
    »Dann bist du in Richtung Zamboula geritten, während das Auge nordwärts wanderte?« Der Statthalter nickte Conan zu. »Mit diesem Mann, wie ich jetzt annehme.«
    »Das stimmt«, sagte Conan, ehe Isparana den Mund auftun konnte. Er fühlte sich alles andere denn wohl in seiner Haut. »Ich, oder vielmehr Hisarr Zul, hatte sie mit einer Nachahmung des Auges hinters Licht geführt.« Das hätte ich lieber nicht zur Sprache bringen sollen, dachte er. »Sie glaubte, sie hätte das echte.«
    »Eine Nachahmung!« Akters Hand zuckte hoch und umklammerte das Amulett.
    »Beruhigt Euch, mein Lord«, sagte Zafra unbewegt. »Ihr tragt das wahre und einzige Auge Erliks, denn ich verfolgte es bis hierher.«
    »Was wurde aus Hisarrs Nachahmung?« fragte der Khan, bereits etwas weniger angespannt.
    »Es ist vernichtet«, erwiderte Isparana. »Hisarr Zul ließ es zerschmelzen, um sich zu vergewissern, daß Conan ihm auch wirklich das echte Auge brachte. Es ist irgendwo dort draußen in der Wüste. Leider, wie ich jetzt sagen muß, denn Conan versicherte mir, daß Edelsteine und Gold echt waren. Natürlich war es nur ein Schmuckstück ohne besondere Eigenschaften.«
    Conan blickte auf das Schwert an der Wand und dann auf den sitzenden Schreiber, den er für einen Leibwächter mit mehreren verborgenen Waffen hielt. Ihm gefiel diese Unterhaltung absolut nicht. Isparana wurde dadurch an ihre Schmerzen und ihre Narbe erinnert. Schon ein paar Worte

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