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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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zuwarf, fragte Hajimen: »Sprach er von meiner Schwester?«
    »N-nein – nein, Hajimen«, antwortete Conan etwas gedämpfter.
    »Und trauert er um sie?«
    »Ja«, erwiderte Isparana an seiner Stelle, und als Conan sie erstaunt ansah, spürte er ihre Finger unter seinem wallenden Umhang. »Du hast doch das schwarze Band gesehen, das er trug, Conan!«
    »O ja, natürlich«, sagte er, als ihm klar wurde, daß sie Hajimen Trost spenden wollte. »Ich habe soviel gesehen, daß ich die Hälfte schon vergaß.«
    »Es ist gut, daß der Khan der Zamboulaner um eine Tochter der Shanki trauert.« Khansohn Hajimen nickte, aber er lächelte nicht.
    Conan berührte den gelben Ärmel des Wüstenmanns. »Er scheint gar kein so übler Bursche zu sein, Freund und Sohn eines Freundes«, sagte er mit Shanki-Förmlichkeit. Und er dachte: ungewöhnlich für einen Herrscher. Für die Ehrlichkeit seines Zauberers würde ich jedoch keine Hand ins Feuer legen.
     
    »Hauptmann in Eurer Leibgarde?« echote Zafra. Akter Khan blickte ihn scharf an. »Verzeiht, mein Lord«, sagte der Magier etwas ruhiger, »aber Verblüffung übermannte meine Zurückhaltung, als Ihr davon spracht, einen Mann wie diesen Conan in Eure Dienste und in Euren Palast aufzunehmen – so nahe bei Euch.«
    Akter Khan lehnte sich zurück und musterte den Zauberer durchdringend.
    »Ihr dient mir gut, Zafra, und habt sowohl mein Vertrauen als auch mein Ohr. Sprecht! Sagt mir, welchen Eindruck er auf Euch macht.«
    »Er ist jung und ehrgeizig, und sein Verlangen ...« Zafra unterbrach sich. »Lord Khan, er brachte Euch Erliks Auge zurück und ist ganz offensichtlich ein hervorragender Krieger, ein ungewöhnlich wendiger junger Mann und mehr als gefährlich mit Waffen. Äußerst gewandt! Äußerst gefährlich! Doch genauso offensichtlich habt Ihr eine sehr hohe Meinung von ihm. Es ist besser, ich sage nichts mehr in dieser Angelegenheit.«
    »Zukli! Bring uns Wein!« rief der Khan, ohne seinen etwas beunruhigten Blick von Zafra zu nehmen. »Redet, Zafra! Ihr habt mein Ohr und mein Interesse. Sprecht, Zauberer von Zamboula, dem der Khan vertraut. Ihr sagt, er ist gewandt, jung und ehrgeizig. Das sieht jeder, doch keine dieser drei Eigenschaften ist verwerflich. Und Ihr wolltet noch etwas hinzufügen, als Ihr plötzlich innehieltet. Sagt es! Sprecht! Rät Euch Euer Gefühl, daß ich diesem jungen Nordmann nicht trauen soll, Zafra?«
    Zafra zerdrückte eine winzige Fliege an der Zopfborte seines grünen Ärmels. »Er ist unzivilisiert, Akter Khan. Ein Barbar aus einem fernen Land im Norden, von dem wir nicht einmal etwas ahnen. Wer weiß, welche barbarischen Sitten und Gebräuche die Menschen dort haben? Eine gewisse Verachtung für Edelleute, glaube ich, ja auch für Monarchen. Er verließ sein Volk. Er verließ es, um sich auf der Welt umzusehen, sein Glück zu suchen. Der Bursche ist ein Glücksritter. Er ist ungezähmt, Lord Khan, und unbezähmbar, glaube ich. Ich würde keinem wie ihm trauen, gleichgültig, wie alt er ist. Er ist ruhelos. Wie kann ein solcher Mann je zufrieden und entspannt sein – und ohne den Wunsch nach mehr?«
    »Hmmm.« Der Statthalter nahm den Wein, den ein kushitischer Diener gebracht hatte. »Ich höre und sehe. Und Isparana?«
    »Eine Diebin aus der Diebesgasse! Jetzt wurde sie begnadigt und mehr noch – erhoben! Sie speiste mit Akter Khan! Eine Diebin, die stahl und ihre Diebesbeute verkaufte – und zweifellos sich selbst ebenfalls! Und sie liebt diesen arroganten Cimmerier!«
    »Ja, das fiel mir ebenfalls auf.«
    »Sie dienten Euch! Ihr kennt die Geschichte des Mannes mit dem Jagdfalken. Der Mann bediente sich seiner viele Jahre, und der Vogel jagte für ihn wie kein anderer. Doch eines Tages kam er zurückgeflogen und hackte ihm die Augen aus. Wäre es nicht besser gewesen, der Mann hätte die Zeichen seiner Unzufriedenheit rechtzeitig erkannt und ihn als guten Diener betrachtet, der jedoch jetzt gefährlich geworden war und den er deshalb beseitigen mußte? Ich halte es für besser, wenn Conan und Isparana keine Gelegenheit bekommen, über das Auge zu sprechen oder Euch falsch zu dienen, Lord Khan.«
    Blinzelnd leerte Akter Khan seinen Silberkelch und schenkte sich selbst nach. Zafra hatte seinen Wein nicht berührt. Er lehnte sich näher und sprach leise, aber eindringlich:
    »Denkt über den Mann und seine Herkunft nach. In Arenjun kämpfte er gegen Männer der Stadtwache, von denen er einige verwundete und tötete – und er entkam ihnen.

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