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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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Er wurde nie bestraft, und so wuchsen sein Selbstvertrauen und seine Mißachtung vor der Obrigkeit. Er legte Isparana mehr als einmal herein – und doch liebt sie ihn! Welche Lehre zog er daraus? Wir haben nur das Wort des Barbaren. Wie wollen wir wissen, daß der große Zauberer nicht doch sein Versprechen hielt, als der Barbar ihm das Auge zurückbrachte? In Shadizar verbündete er sich auf irgendeine Weise mit einer Frau von hoher Geburt aus Khauran. Er erschlug einen kothischen Edlen – einen Edelmann – vor den Augen der Königin! Und jetzt ist auch sie tot! Und Conan? Als er in Shadizar zurück war, kam es wieder zum Kampf zwischen ihm und der Stadtwache, und wieder überlebte er – unverletzt, unberührt, unbestraft! «
    Akter Khan schüttelte den Kopf. Er rülpste. »Ein Mann, wahrhaftig! Ja, und gefährlich!«
    Eine Fliege summte im Raum. Des Khans Augen funkelten. Zafra schien sie nicht zu bemerken. Seine volle Aufmerksamkeit galt dem Khan und seinen eigenen Worten. Immer noch war seine Stimme leise und eindringlich.
    »Ungezähmt, o Khan! Ihr glaubt doch nicht, daß er und der Iranistanier gemeinsam südwärts ritten, um Euch das Auge zu bringen? Der Iranistanier fand den Tod, und Conan schloß sich Isparana an, einer Frau aus Zamboula! Zweifellos wäre er auch belohnt worden, hätte er Euer Amulett dem König von Iranistan überbracht. Doch jetzt war der Iranistanier tot, und statt seiner fand er die Gesellschaft einer Zamboulanerin. Sicher erwartete ihn auch eine Belohnung, wenn er das Auge seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgab – versteht Ihr?«
    Akter nahm einen Schluck Wein und nickte, die Augen halb zusammengekniffen. Die Fliege kroch jetzt am Kelchrand entlang, aber er beachtete sie nicht.
    »Also brachte Conan höchst heroisch das Amulett zu Euch zurück. Er wird belobigt, belohnt und als Held gefeiert! Er ist nun vollends überzeugt, daß er tun kann, was er will, dieser Conan! Vor wem hat er noch Hochachtung? Was respektiert er noch, er, der bewaffnete Stadtwächter, einen Zauberer und einen hochgeborenen Edlen getötet hat? Welche Lektion hat er gelernt? Warum sollte er jemanden außer sich achten? Was hat ihn die Erfahrung sonst noch gelehrt? Gebt ihm einen Posten, der ihm Befehlsgewalt verleiht, und er wird mehr haben wollen! Gebt ihm Verantwortung, und er wird nach größerer greifen! Bald wird er das Oberkommando haben wollen. Er weiß viel über Euch, Lord Khan. Ganz sicher wird Balad mit ihm in Verbindung treten! Ich glaube, ein solch verantwortungsloser, ungebändigter Barbar wird auf ihn hören und mit dem Mann verhandeln, der auf Euren Thron aus ist.«
    Akter Khan füllte erneut seinen Kelch. Er sah nicht, daß Zafras Blick sich von seinem Gesicht löste, doch schon schoß seine Hand vor und fing die Fliege.
    »Ich glaube, Zafra«, sagte Akter nachdenklich, »daß Ihr mir schon wieder einen Dienst erwiesen habt. Bestimmt bewahrtet Ihr mich vor einem Fehler, den ich in der Verblendung meiner Dankbarkeit und meines so gütigen Herzens gemacht hätte.« Kurz dachte Akter Khan über die Reinheit und die gefährliche übermäßige Güte seines Herzens nach. »Ja, und auch Isparana erwies ich der Ehren zu viel. Aber ist sie nicht eine wohlgebaute Hexe?«
    Eine neue Stimme meldete sich an der Tür: »O Khan, der Verweser wartet mit ...« Zafra war über die Unterbrechung froh.
    Akter Khan wandte sich wütend an den Störenfried: »Hinaus! Er kann warten! Ich bin beschäftigt!«
    Als der Bursche sich verstört zurückgezogen hatte, leerte Akter Khan seinen Kelch aufs neue und schaute seinen Zauberer an. »Ja. Es ist wohl das beste, wenn seiner Zügellosigkeit Schranken gesetzt werden, ehe noch weitere Stadtwächter, möglicherweise gar meine eigenen Thorns, und Edle seiner Rücksichtslosigkeit und seinem Ungestüm zum Opfer fallen. Ja. Hmmm ... Zafra ... Würdet Ihr – ich meine, wollt Ihr – Isparana als Geschenk Eures Khans annehmen ...«
    Zafra hob eine Hand, doch ehe er etwas sagen konnte, rief der Khan:
    »Aber natürlich wollt Ihr sie haben. Hafar! Hafar! Zu mir!«
    Gleich darauf öffnete sich die Tür, und der Verweser blickte seinen Herrscher mit ernstem Gesicht fragend an.
    »Conan und Isparana müssen festgenommen werden. Sagt es dem Hauptmann und auch, daß er die Befehle meines unübertrefflichen Dieners und Ratgebers Zafra auszuführen hat!«
    Hafars Gesicht blieb unbewegt. Gerade diese Fähigkeit, keine Miene zu verziehen, machte den Mann zum guten Verweser und erhielt

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