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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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entlang des Gletscherfeldes kämpfen und konnte nur hoffen, nicht in eine seiner verborgenen Spalten zu fallen, oder von einer Lawine von den höheren Hängen verschüttet zu werden. Die untergehende Sonne färbte das Gletscherfeld in feuriges Rot und Gold. Die Felswände, die sich an seinen Flanken erhoben, wiesen einen spärlichen Bewuchs verkrüppelter niedriger Bäume auf.
    Das hier, das wußte der Reiter, war der Schneeteufelgletscher, und auch als Toteneisfluß bekannt. Er hatte von ihm gehört, obgleich er in allen Jahren seiner Wanderschaft bisher noch nie hierhergekommen war. Was er über ihn erfahren hatte, war ihm voll Furcht zugeflüstert worden. Seine eigenen cimmerischen Stammesbrüder in den schroffen Bergen im Westen sprachen mit abergläubischer Scheu von dem Schneeteufel, ohne wirklich zu wissen, weshalb. Oft hatte der Reiter sich in Gedanken mit den Legenden über diesen Gletscher beschäftigt, die ihm eine Aura des uralten Bösen verliehen. Ganze Trupps waren hier verschwunden, und nie hatte man je wieder von einem gehört.
    Der cimmerische Jüngling namens Conan hielt nicht viel von diesen Gerüchten. Zweifellos hatte den Vermißten die nötige Erfahrung in der Überquerung eines Gletschers gefehlt, und sie waren sorglos auf die dünnen, schneebedeckten Eisschichten getreten, die nur allzu oft gefährliche Gletscherspalten überbrückten. Und dann war das spröde Eis gebrochen, und sie alle waren in die blaugrüne Tiefe des Gletschers und in den Tod gestürzt. Dergleichen passierte nur allzu häufig, bei Crom. Mehr als einer von Conans Jugendgefährten hatte auf diese Weise sein junges Leben eingebüßt. Aber das war noch lange kein Grund, mit solchem Schauder, mit unheilvollen Andeutungen und bedeutungsvollen Blicken von dem Schneeteufel zu sprechen.
    Conan konnte es kaum erwarten, den Paß hinunter in das niedrige Hügelland des Grenzkönigreichs zu reiten, denn das einfache Leben in seinem heimatlichen cimmerischen Dorf hatte ihn bald gelangweilt. Seine Abenteuer mit einer Schar goldhaariger AEsir, denen er sich zu einem Raubzug nach Vanaheim angeschlossen hatte, hatten ihm nur weitere Narben, aber keine Beute eingebracht. Und ihm verdankte er auch die Erinnerung, die ihm keine Ruhe lassen wollte, an die kalte Schönheit Atalis, des Eisriesen Tochter, die ihn fast in einen froststarren Tod gelockt hätte.
    Alles in allem genommen hatte er jetzt genug vom trostlosen Nordland. Er sehnte sich danach, sich in den heißen Landen des Südens wieder der bunten Seidengewänder, des goldenen Weines, der seltenen Köstlichkeiten und der Anschmiegsamkeit sanfter Weiblichkeit zu erfreuen. Genug des stumpfsinnigen Dorflebens und der Härte des Feldlagers, sagte er sich.
    Sein Pferd näherte sich der Stelle, wo sich das Gletscherfeld geradewegs ins Tiefland schob. Conan saß ab und führte das Tier den schmalen Pfad zwischen dem Gletscher zur Linken und dem hohen, schneebedeckten Hang zur Rechten entlang. Sein dicker Bärenpelzumhang ließ ihn noch breitschultriger und kräftiger erscheinen, als er ohnedies war. Er verbarg das Kettenhemd und das schwere Breitschwert.
    Die Augen leuchteten in einem vulkanischen Blau unter dem Rand eines gehörnten Helmes. Ein um die untere Gesichtshälfte geschlungener Schal schützte ihn vor der schneidend kalten Luft. In seiner freien Hand hielt Conan eine dünnschäftige Lanze. Wo der Pfad sich über das Gletscherfeld schlängelte, benutzte er sie, um damit den Weg voraus zu prüfen und so mögliche, eisüberzogene Gletscherspalten rechtzeitig zu entdecken. Eine Streitaxt hing an einer Lederschlaufe vom Sattel.
    Conan näherte sich dem Ende des schmalen Pfades zwischen Gletscherfeld und Felswand, wo ersteres nach links abbog, während der Pfad sich einen breiten Hang hinunterschlängelte, der nur noch dünn mit dem Schnee des Frühlings bedeckt war und aus dem vereinzelte Felsblöcke und kleine Erdbuckel herausragten. Plötzlich brach ein schriller Schrei die Stille. Conan wirbelte herum und hob den behelmten Kopf.
    Eine Pfeilschußweite zur Linken, wo das Gletscherfeld fast eben verlief, ehe es zum Eisbach wurde, umringte eine Meute zottiger, geduckter Gestalten ein schlankes Mädchen in weißem Pelzumhang. Selbst aus dieser Entfernung konnte Conan in der klaren Bergluft das frische, rosig gefärbte Oval ihres Gesichts und eine Mähne seidigglänzenden braunen Haares sehen, die aus der weißen Kapuze heraushingen. Das Mädchen war zweifellos von großer Schönheit.
    Ohne

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