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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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der Spitze zu errichten, wird durch eine Reihe von Naturkatastrophen und Intrigen seiner Feinde unter den Bamulas vereitelt, denen der Aufstieg eines Fremden zum Oberhaupt des Stammes ein Dorn im Auge ist. Zur Flucht gezwungen, durchquert er den äquatorialen Dschungel nordwärts und gelangt durch das weite Grasland ins halbzivilisierte Königreich Kush.
     
     
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    FLAMMENDE AUGEN
     
    Jenseits der unwegsamen Wüsten Stygiens lag das weite Grasland Kushs. Über mehr als hundert Meilen gab es nichts als endlose grüne Weiten. Hier und da brach ein einsamer Baum die Eintönigkeit des sanft gewellten Landes: dornige Akazien, Drachenbaumagaven mit Lanzettblättern, smaragdgrüne Lobelien, fleischige, giftige Wolfsmilch. Da und dort schnitt ein Flüßchen sein seichtes Bett durch die Prärie und speiste den schmalen Waldstreifen entlang dem Ufer mit seinem kostbaren Naß. Sowohl Zebra-, Antilopen- und Büffelherden als auch andere Savannentiere durchstreiften weidend das Grasland.
    Die Halme raschelten und neigten sich im Wind. Die glühende Tropensonne brannte von einem tief kobaltblauen Himmel. Ab und zu ballten sich Wolken zusammen und ein Gewitter blitzte und krachte mit unvorstellbarer Heftigkeit über dem Land, doch es verschwand so plötzlich, wie es gekommen war.
    Als der Tag zur Neige ging, stapfte eine einsame, stille Gestalt über diese endlose Öde. Ein junger Riese war es, von kräftigen Körperbau, mit langen Armen und Beinen und geschmeidigen Muskeln, die unter der sonnengebräunten, mit weißen Narben gezeichneten Haut schwollen. Die mächtige Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Seine knappe Kleidung, die lediglich aus einem Lendentuch und Sandalen bestand, verbarg kaum etwas von seiner beneidenswerten Statur. Sein Oberkörper war fast so dunkel wie die Haut der Eingeborenen.
    Die zerzauste Mähne dicken schwarzen Haares umrahmte ein grimmiges, unbewegliches Gesicht. Unter finster zusammengezogenen schwarzen Brauen schweiften flammend blaue Augen ruhelos von Seite zu Seite, während er unermüdlich Fuß vor Fuß setzte. Sein wachsamer Blick durchdrang das dichte Gras, dem die untergehende Sonne einen rötlichen Schimmer verlieh. Bald würde die Nacht sich mit überraschender Plötzlichkeit über Kush herabsenken und Tod und Verderben auf leisen Sohlen durch das Land schleichen.
    Aber der einsame Wanderer, Conan, der Cimmerier, kannte keine Furcht. Er war als Barbar unter Barbaren in den schroffen Bergen des Nordens aufgewachsen und verfügte über die Ausdauer und Vitalität des Wilden, die ihm auch dort überleben halfen, wo Menschen der Zivilisation, die zwar gelehrter und von feineren Manieren waren als er, rasch zugrunde gehen würden. Obgleich Conan seit acht Tagen zu Fuß unterwegs war und sich nur von dem Wild hatte ernähren können, das er mit dem mächtigen Jagdbogen der Bamulas erlegte, war er noch lange nicht am Ende seiner Kräfte.
    Der Cimmerier war an das harte Leben in der Wildnis gewöhnt. Obgleich er den Luxus zivilisierten Lebens hinter den Mauern prunkvoller Städte der halben Welt kennengelernt hatte, vermißte er ihn nicht. Gleichmütig stapfte er weiter dem fernen Horizont entgegen, der nun in purpurnem Dunst verborgen lag.
    Hinter ihm schliefen die dichten Dschungeln der Schwarzen Lande jenseits von Kush, wo phantastische Orchideen in leuchtenden Farben zwischen dunklem Grün blühten, wo die Wilden ihren kargen Lebensbedarf aus dem wuchernden Busch hackten, und wo die Stille des feuchtheißen Sumpfwaldes nur vom Knurren des jagenden Leoparden, dem Grunzen des Wildschweins, dem ohrenbetäubenden Trompeten des Elefanten oder dem schrillen Schrei eines gereizten Affen gebrochen wurde. Conan hatte dort als Kriegshäuptling des mächtigen Stammes der Bamulas gelebt, doch schließlich hatten die verschlagenen Priester die Bamulakrieger geschickt gegen ihren weißhäutigen Führer aufgehetzt, denn sie neideten ihm seinen Aufstieg und nahmen ihm seine unverhohlene Verachtung gegenüber ihren blutdürstigen Göttern und ihren grausamen Riten übel, bei denen das Blut in Strömen floß.
    Es war eine lange Geschichte. Dürre hatte die Dschungelstämme heimgesucht, und mit dem Schrumpfen der Flüsse und dem Versickern des kostbaren Wassers in den schlammigen Wasserlöchern war es zum Krieg gekommen, da jeder der schwarzen Stämme verzweifelt um die paar noch vorhandenen Tümpel kämpfte. Dörfer gingen in Flammen auf, ganze Stämme wurden niedergemetzelt und den Aasfressern

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