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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hallten in der Nachtluft wider. Wie eine Ratte in den Fängen eines Hundes wurde er hin und her geschüttelt. Blut spritzte auf die Wiese und rötete die weißen Blütenblätter, die dicht wie ein Teppich verstreut lagen.
    Und dann sah das Mädchen, das diesen dämonischen Kampf wie in einem Alptraum verfolgte, daß die Fledermausgestalt schwankte und in die Luft taumelte. Das Flattern gebrochener Flügel war zu hören. Dann hatte die Bestie sich von ihrem Gegner losgerissen und schoß in den Himmel hinauf, wo sie zwischen den Sternen verschwand. Ihr Bezwinger taumelte trotz der gespreizten Beine. Er starrte mit erhobenem Schwert verblüfft in die Höhe. Sein Sieg hatte ihn selbst überrascht, aber er war durchaus gewillt, den grauenvollen Kampf fortzuführen, falls es nötig sein sollte.
     
    Wenige Herzschläge später trat der Barbar keuchend und blutbesudelt an den Altar. Schweiß glitzerte auf seiner mächtigen Brust. Blut floß von Hals und Schulter über seine Arme. Als er nach Livia griff, brach der Bann, der sie gehalten hatte. Sie wich vor seiner Hand zurück und glitt vom Altar. Er lehnte sich gegen den Stein und schaute zu ihr, die vor seinen Füßen kauerte, hinab.
    »Einige meiner Männer sahen dich aus dem Kral reiten«, sagte er. »Ich folgte dir, sobald ich konnte, und nahm deine Fährte auf, obgleich es nicht einfach war, sie im Fackellicht im Auge zu behalten. Sie war jedoch deutlich genug, bis zu der Stelle, da dein Pferd dich abwarf. Danach konnte ich deine Spur nicht mehr finden, aber ich nahm an, daß du ins Tal hinuntergestiegen bist. Meine Männer wollten nicht mitkommen, also suchte ich allein und zu Fuß weiter. Was für ein Teufelstal ist das? Was war das für eine Bestie?«
    »Ein Gott«, wisperte sie. »Die Schwarzen sprachen manchmal von ihm – ein Gott aus alter Zeit und weiter Ferne!«
    »Ein Teufel aus der Finsternis des Sternenraums!« brummte er. »Seinesgleichen sind nicht ungewöhnlich. Sie lauern dicht gedrängt wie Flöhe um den Lichtgürtel, der diese Welt umgibt. In Zamora hörte ich weise Männer über sie sprechen. Einige von ihnen finden ihren Weg zur Erde, aber wenn sie sie erreichen, müssen sie irgendeine Art irdische, fleischliche Form annehmen. Ein Mann wie ich mit einem guten Schwert nimmt es mit noch so vielen Fängen und Klauen auf, dämonischen oder irdischen. Komm jetzt! Meine Männer warten am Rand des Tales auf mich.«
    Reglos blieb sie zu seinen Füßen kauern und suchte verzweifelt nach Worten, während er stirnrunzelnd auf sie hinabschaute. Schließlich sagte sie leise: »Ich bin vor dir geflohen, weil ich mein Versprechen nicht halten wollte. Nach der Vereinbarung, die wir trafen, gehöre ich dir. Bestrafe mich, wie du es für richtig hältst.«
    Er schüttelte sich Schweiß und Blut aus der Mähne und steckte sein Schwert in die Scheide.
    »Steh auf!« brummte er. »Es war ein schmutziger Handel. Es tut mir nicht leid, daß dieser schwarze Hund Bajujh tot ist, aber du bist keine Dirne, die man kauft und verkauft. Die Sitten und Gebräuche der Menschen mögen zwar in jedem Land anders sein, aber das ist kein Grund, daß ein Mann sich wie ein Schwein benimmt, wo immer er auch sein mag. Ich mußte nicht lange darüber nachdenken, bis mir klar wurde, daß dich an dein Versprechen zu binden, ebenso schlimm wäre, wie dir Gewalt anzutun. Außerdem bist du nicht zäh genug für dieses Land. Du bist ein Kind der Stadt, der Bücher und feiner Manieren – was natürlich nicht deine Schuld ist, aber du würdest das Leben, das ich führe, und das mir gefällt, nicht lange durchhalten – und eine Tote würde mir wenig nutzen. Ich geleite dich an die stygische Grenze. Die Stygier werden dich dann sicher nach Ophir bringen.«
    Sie starrte zu ihm hoch, als hätte sie nicht recht gehört. »Heim?« wiederholte sie staunend. »Heim? Ophir? Meine Landsleute? Städte, Türme, Frieden, mein Zuhause? « Plötzlich perlten Tränen über ihre Wangen. Sie sank nieder und umklammerte Conans Knie.
    »Crom, Mädchen!« knurrte der Cimmerier verlegen. »Tu das nicht! Du kommst noch auf den Gedanken, daß ich dir einen Gefallen damit tue, wenn ich dich aus diesem Land jage. Habe ich dir denn nicht deutlich genug erklärt, daß du nicht die richtige Frau für den Kriegshäuptling der Bamulas bist?«
     

Die Ruine des Schreckens
    Die Ruine
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