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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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durchdrangen Fleisch und Knochen. Todesschreie, Röcheln und Gurgeln waren zu hören. Eine kleine Weile herrschte ein wirres Durcheinander dicht an der Schluchtwand. Es ging alles zu schnell, als daß jemand klare Gedanken fassen konnte. Die Oberhand hatten zweifellos die beiden überraschten Männer. Sie konnten in der Düsternis genausogut sehen wie die Angreifer, und Mann gegen Mann waren sie stärker als jeder einzelne ihrer Gegner. Außerdem wußten sie, daß jeder Hieb einen Feind träfe. Die anderen waren durch ihre Zahl behindert, und allein die Vorstellung, sie könnten durch einen blinden Hieb einen Kameraden töten, hemmte zweifellos ihr Ungestüm.
    Conan duckte sich unter einem Säbel, noch ehe er ihn bewußt herbeischwingen sah. Sein Retourhieb glitt an einer Kettenrüstung ab und drang durch einen ungeschützten Schenkel. Der Angreifer ging zu Boden. Während Conan auf den nächsten Gegner einhieb, schleppte der Gestürzte sich heran und stieß mit einem Dolch auf ihn ein. Doch nun hielt Conans Kettenhemd ihn ab, und das Messer in des Cimmeriers Linken fand die Kehle des Mannes. Angreifer um Angreifer sackten tot zu Boden.
    Und dann ließ der Ansturm nach. Der Feind zog sich in die Dunkelheit zurück, die sich bereits zu erhellen begann. Am Ostrand der Schlucht zeichnete sich der erste Silberschein des aufgehenden Mondes ab.
    Ein blutdürstiges Heulen, wie das eines Wolfes, entquoll Tubals Lippen. Er stolperte über einen Gefallenen und stieß wild auf ihn ein, ehe ihm bewußt wurde, daß der Mann bereits tot war. Conan griff nach seinem Arm. Fast riß Tubal den Cimmerier von den Füßen, als er sich schnaubend wie ein Stier loszureißen versuchte.
    »Warte doch, Narr!« knurrte Conan. »Willst du in eine Falle laufen?«
    Tubals Angriffslust machte wölfischer Wachsamkeit Platz. Gemeinsam folgten sie vorsichtig den vagen Gestalten, die in der östlichen Kluft verschwanden. An ihrem Eingang blieben sie stehen und spähten hinein in die Finsternis. Irgendwo, weit in ihrer Tiefe, rollten Steinchen über den Felsboden. Conans Muskeln spannten sich wie die eines mißtrauischen Panthers.
    »Die Hunde fliehen noch«, brummte Tubal. »Sollen wir ihnen weiter folgen?«
    Conan schüttelte den Kopf. Nanaia war ihre Gefangene, da durfte er sein Leben nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen, indem er sich in diese pechschwarze Finsternis stürzte, wo überall Gefahr auf sie lauern mochte. Sie kehrten zu ihrem Lager und den Pferden zurück, die der Blutgeruch wild machte.
    »Wenn der Mond hoch genug steht, daß er die Schlucht erhellt, werden sie uns aus der Kluft mit ihren Pfeilen spicken.«
    »Dieses Risiko müssen wir eingehen«, brummte Conan. »Vielleicht sind sie schlechte Schützen.«
     
    Schweigend kauerten sie in den Schatten der Felswand, während der Mondschein allmählich auf gespenstische Weise immer mehr Einzelheiten hervorhob. Nicht das leiseste Geräusch brach die drückende Stille. Im zunehmenden Licht untersuchte Conan die vier Toten, die die Angreifer zurückgelassen hatten. Als er eines der bärtigen Gesichter nach dem anderen musterte, rief Tubal:
    »Teufelsanbeter! Sabatäer!«
    »Kein Wunder, daß sie wie Katzen schleichen können«, sagte Conan. In Shem hatte er von dem uralten grauenvollen Kult dieser auf gespenstische Weise schleichenden Menschen gehört, die des Nachts in den Kuppeln von Sabatäa den Goldenen Pfau anbeteten. »Was machen sie hier? Sie sind doch in Shem zu Hause. Aha!«
    Er hatte das Gewand eines der Männer geöffnet. Das Leinenwams des kräftigen Sabatäers war bestickt. Er blickte hinunter auf eine Faust, die einen flammenförmigen Dolch hielt. Tubal folgte seinem Beispiel und öffnete die Gewänder der anderen drei Toten. Ihre Wämser wiesen dasselbe Zeichen auf.
    »Welcher Art ist dieser Kult, der Männer aus Shem und Khitai zusammenführt, die Tausende von Meilen entfernt leben?« fragte Tubal nachdenklich.
    »Genau das möchte ich herausfinden«, brummte Conan. Eine Weile kauerten sie wieder schweigend im Schatten der Felswand, bis Tubal sich erhob und fragte:
    »Was nun?«
    Conan deutete auf die dunklen Flecken am kahlen Steinboden, die im Mondschein sichtbar wurden. »Wir können den Blutspuren folgen.«
    Tubal wischte seinen Dolch ab und schob ihn in die Scheide zurück, während Conan ein dünnes, aber sehr starkes Seil mit einem Dreierhaken an einem Ende um seine Mitte wickelte. Während seiner Zeit als Dieb hatte er diese Strickart sehr nützlich gefunden. Der

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