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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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und Dschungeln, die so groß sind, daß Iranistan zwölfmal hineinpaßte und sich doch darin verlöre. Ich ritt als Söldner des Königs von Turan durch dieses Gebiet. Aber was dieser Bursche hier zu suchen hat ...«
    Plötzlich glitzerten seine blauen Augen, und er riß den blutbefleckten Kittel vom dicken Hals des Toten. Ein besudeltes Wollhemd kam zum Vorschein. Tubal, der über Conans Schulter blickte, atmete hörbar ein. Das Hemd war mit rotem Garn bestickt, so daß das Muster im ersten Augenblick wie ein großer Blutfleck aussah und man erst bei näherem Hinsehen eine Faust erkannte, die einen wellenförmig geschwungenen Dolch hielt.
    »Der Flammendolch!« wisperte Balash und wich unwillkürlich vor diesem Zeichen des Todes und der Vernichtung zurück.
    Alle blickten Conan an, der auf das finstere Symbol starrte. Es weckte Bilder in ihm, an die er sich genauer zu erinnern suchte – vage Erinnerungen an einen alten schrecklichen Kult, der dieses Zeichen benutzte. Schließlich wandte er sich an Hattusas:
    »Als Dieb in Zamora hörte ich Gerüchte von einem Kult, der ein solches Symbol benutzt. Du bist Zamorier, was weißt du davon?«
    Hattusas zuckte die Schultern. »Es gibt viele Kulte, deren Wurzel zum Anfang der Zeit, zu den Tagen vor der Weltkatastrophe zurückführen. Wie oft glaubten Herrscher, sie hätten sie ausgemerzt, und immer wieder erwachten sie zu neuem Leben. Die Verborgenen, auch Söhne Yezms genannt, sind Anhänger eines dieser Kulte, doch mehr weiß ich nicht. Ich halte mich von solchen Dingen fern.«
    Conan drehte sich zu Balash um. »Können deine Männer mir zeigen, wo sie diesen Mann fanden?«
    »Ja, aber es ist ein Ort des Bösen in der Schlucht der Geister, am Rand von Drujistan und ...«
    »Gut. Wir wollen uns alle ausschlafen, denn früh am Morgen brechen wir auf.«
    »Nach Anshan?« fragte Balash.
    »Nein. Nach Drujistan.«
    »Dann glaubst du ...«
    »Ich glaube – noch nichts.«
    »Sollen wir die ganze Schwadron mitnehmen?« fragte Tubal. »Die Pferde sind überanstrengt.«
    »Nein, die Männer und Tiere mögen sich ausruhen. Du und Hattusas begleiten mich, zusammen mit einem von Balashs Kushafis als Führer. Codrus übernimmt in meiner Abwesenheit das Kommando. Und sollte es zu Unruhen kommen, weil meine Burschen hinter den Kushafi-Frauen her sind, dann sag ihm, er soll ihnen den Schädel einschlagen.«
     
     
    2
     
    DAS SCHWARZE LAND
     
    Dunkelheit hüllte die Gipfel ein, als Conans Führer anhielt. Vor ihnen durchbrach eine Schlucht das rauhe Bergland und führte zu schroffen schwarzen Felszacken und steilen Wänden – in ein wildes Chaos zerklüfteten Gesteins.
    »Dort beginnt Drujistan«, sagte der Kushafi. »Jenseits dieses Abgrunds, der Schlucht der Geister, fängt das Land des Grauens und Todes an. Weiter komme ich nicht mit.«
    Conan nickte. Sein Blick suchte den Pfad, der sich zur Schlucht hinabschlängelte. Er war ein immer schmaler werdender Überrest der alten Straße, der sie viele Meilen gefolgt waren, sah jedoch so aus, als wäre er in letzter Zeit häufig benutzt worden.
    Tubal, Hattusas und der Führer standen neben dem Cimmerier – auch Nanaia. Sie hatte darauf bestanden mitzukommen, weil sie sich, wie sie sagte, ohne Conan vor den wilden Bergmenschen fürchtete, deren Sprache sie nicht verstand. Sie hatte sich als gute Reisegefährtin erwiesen, die sich nie beklagte, ausdauernd verträglich und von feurigem Wesen war.
    »Wie ihr seht, wird der Pfad viel benutzt«, sagte der Kushafi. »Auf ihm kommen und gehen die Dämonen der schwarzen Berge. Doch für den, der ihm folgt, gibt es keine Rückkehr.«
    Tubal blickte ihn ein wenig von oben herab an. »Wozu brauchen Dämonen einen Pfad?« fragte er. »Sie fliegen mit Schwingen gleich denen der Fledermäuse.«
    »Wenn sie Menschengestalt annehmen, müssen sie auch wie Menschen gehen«, erklärte ihm der Kushafi. Er deutete auf einen breiten Sims, über den der Pfad sich wand. »Am Fuß jener Wand fanden wir den Mann, den du einen Khitan nanntest. Zweifellos hatte er Streit mit seinen Dämonenbrüdern, und sie stießen ihn hinab.«
    »Zweifellos ist er gestolpert und gefallen«, widersprach Conan. »Khitaner aus der Wüste sind Klettern nicht gewohnt, und ihre Beine sind durch das Leben im Sattel krumm und geschwächt. Ihresgleichen stolpern leicht auf einem so schmalen Pfad.«
    »Ein Mensch, vielleicht«, entgegnete der Kushafi. »Aber – Asura!«
    Alle außer Conan zuckten zusammen. Der Kushafi griff nach seinem

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