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Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer

Titel: Conan-Saga 10 - Conan der Wanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Atem zu schließen, hatte das Mädchen Angst. Ihre Nase berührte fast seine Lippen, als sie daran roch, ob er von dem Wein getrunken hatte. Ihre Finger glitten über ihn. Auch sie mußte ihn also nach Waffen absuchen. Mit einem Seufzer der Erleichterung verließ sie das Gemach wieder.
    Conan entspannte sich. Es würde noch eine geraume Weile vergehen, ehe er ein wenig zum Schlafen kam. Sein Leben und das der Mädchen hingen davon ab, daß er des Nachts einen Weg aus der Stadt fand. Doch bis es soweit war, schlief er so tief und fest wie im Hause eines Freundes.
     
     
    5
     
    DIE MASKE FÄLLT
     
    Conan erwachte im gleichen Augenblick, als eine Hand die Tür zu seinem Gemach berührte. Er sprang auf die Beine und blickte Khaza entgegen, der mit einem Bogen in der Hand eintrat.
    »Der Magus der Söhne Yezms ersucht um Eure Anwesenheit, mein Lord«, sagte der Stygier. »Der Tiger ist zurückgekehrt.«
    Also war der Tiger eher heimgekommen, als der Magus erwartet hatte! Eine ungute Vorahnung spannte Conan die Muskeln, als er Khaza durch die Tür und einen gewundenen Korridor entlang folgte, nicht zum Thronsaal, in dem er mit Virata gesprochen hatte, sondern zu einem vergoldeten Portal, vor dem ein hyrkanischer Schwertkämpfer Posten stand. Er öffnete die Tür, und sofort schob Khaza Conan über die Schwelle.
    Der Raum vor ihm war ziemlich groß und fensterlos, hatte jedoch mehrere Türen. Der Magus ruhte, seinen schwarzen Sklaven hinter sich, auf einem Diwan. Um ihn herum stand ein gutes Dutzend Bewaffneter verschiedener Rassen: Zuagir, Hyrkanier, Iranistanier, Shemiten und sogar ein schurkisch wirkender Kothier – der erste Hyborier, den Conan in Yanaidar bemerkt hatte.
    Doch der Cimmerier widmete ihnen nur einen flüchtigen Blick. Seine Aufmerksamkeit galt dem Mann, der der offensichtliche Mittelpunkt war. Er stand mit gespreizten Beinen wie ein Reiter zwischen ihm und dem Diwan des Magus. Er war so groß wie der Cimmerier, doch nicht ganz so kräftig. Seine Schultern waren breit, seine geschmeidige Gestalt wirkte hart und elastisch wie feiner Stahl. Ein kurzer schwarzer Bart verbarg nicht ganz das herausfordernd vorstehende schmale Kinn. Graue Augen, kalt und durchdringend, funkelten unter einer hohen zaporoskanischen Pelzmütze. Enge Beinkleider betonten die schmalen Hüften. Eine Hand lag um den Griff seines juwelenbesetzten Säbels, die andere strich über dem dünnen Schnurrbart.
    Conan wußte, daß das Spiel aus war. Der Mann war Olgerd Vladislav, ein zaproskanischer Abenteurer, der ihn zu gut kannte, um sich von ihm täuschen zu lassen. Zweifellos hatte er ihm auch nicht vergeben, daß er ihm vor drei Jahren die Führung über eine Bande Zuagir streitig gemacht und ihm als Abschiedsgeschenk einen gebrochenen Arm mitgebracht hatte.
    »Dieser Mann möchte sich uns anschließen«, sagte Virata.
    Der, den sie Tiger nannten, lächelte mit schmalen Lippen. »Es wäre weniger gefährlich, mit einem Leoparden zu schlafen. Ich kenne Conan von früher. Er wird sich das Vertrauen Eurer Männer erschleichen, sich mit ihnen gegen Euch verbinden und Euch fertigzumachen versuchen, wenn Ihr es am wenigsten erwartet«, sagte er, dem Magus zugewandt.
    Dann warf er Conan einen mörderischen Blick zu. Das Wort des Tigers genügte seinen Männern und offenbar auch Virata.
    Conan lachte. Seine List hatte ihn weit, aber doch nicht weit genug geführt. Jetzt durfte er die Maske fallen lassen, sein wahres berserkerhaftes Selbst zeigen und sich ohne Zweifel und ohne Bedauern in den Kampf stürzen.
    Der Magus machte eine gleichmütige Geste. »Ich verlasse mich in diesen Dingen ganz auf dein Urteil, Tiger. Tu, was du für richtig hältst. Er ist unbewaffnet.«
    Wölfische Grausamkeit zeichnete sich bei diesen Worten in den Gesichtern der Krieger ab. Scharfer Stahl glitt aus Hüllen.
    »Dein Tod dürfte sich als recht anschaulich erweisen«, sagte Olgerd. »Wir werden sehen, ob du immer noch so stoisch bist wie damals, als du vor den Mauern Khaurans am Kreuze hingst. Bindet ihn, Männer ...«
    Während er sprach, griff der Zaporoskier gemächlich nach seinem Säbel, als hätte er vergessen, wie gefährlich der schwarzhaarige Barbar sein konnte, welcher Flinkheit Conans elastische Muskeln fähig waren. Noch ehe Olgerd den Säbel gezogen hatte, sprang Conan und schlug panthergleich zu. Seine Faust war wie ein Schmiedehammer. Mit blutendem Kinn ging Olgerd zu Boden.
    Doch bevor Conan des Zaporoskiers Klinge packen konnte, warf sich der

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