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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Pelias. »Möchtet Ihr gern sehen, wie es Strabonus geht?«
    Eisiges Feuer brannte in Conans Augen, und er umklammerte den Schwertgriff, bis die Fingerknöchel weiß wurden. »Ah, wenn ich ihm nur gegenüberstünde!«
    Pelias hob eine schimmernde Kugel von einem Ebenholztischchen.
    »Tsothas Kristallkugel. Ein kindisches Spielzeug, aber doch nützlich, wenn die Zeit für höhere Künste fehlt. Blickt hinein, Eure Majestät.«
    Er stellte die Kristallkugel auf den Tisch vor Conan. Der König schaute in das verschwommene Innere, das tiefer und weiter zu werden schien. Allmählich hoben sich Bilder aus dem Dunst ab. Er sah eine vertraute Landschaft vor sich. Ausgedehnte Ebenen führten zu einem gewundenen Strom, jenseits von dem das flache Land zu welligem Hügelland anstieg und schließlich zu einer Reihe niedriger Berge. Am Nordufer des Flusses erhob sich eine mauerumsäumte Stadt, geschützt von einem breiten Wassergraben, dessen beide Enden in den Strom mündeten.
    »Bei Crom!« fluchte Conan. »Das ist ja Shamar! Die Hunde belagern sie!«
    Die Invasoren hatten den Fluß überquert. Ihre Zelte standen in dem Flachlandstreifen zwischen Stadt und Bergen. Ihre Krieger hatten die Mauern umringt. Ganz deutlich waren ihre im Mond schimmernden Rüstungen zu erkennen. Pfeile und Steine hagelten von den Wachttürmen auf sie herunter. Sie wichen zurück, stürmten jedoch gleich wieder herbei.
    Unter Conans wütendem Blick änderte sich das Bild. Hohe Spitztürme und glänzende Kuppeln hoben sich aus dem Dunst. Vor ihm lag seine Hauptstadt Tarantia. Das Chaos herrschte hier.
    Die Ritter von Poitain in Stahlrüstung, seine wackersten Anhänger, denen er die Stadt während seiner Abwesenheit überantwortet hatte, ritten aus dem Tor, und die Menschenmengen in den Straßen pfiffen und johlten ihnen nach. Überall wurde gekämpft und geplündert, und die Soldaten, die die Türme bemannten und über die Stadtplätze stolzierten, trugen das Wappen Pelias. Über allem, wie ein Geisterbild, sah er das dunkle, triumphierende Gesicht des Fürsten Arpello von Pellia. Und dann löschte dicker Dunst wieder alles aus.
    »Ah!« fluchte Conan. »Kaum habe ich ihm den Rücken zugekehrt, wendet mein Volk sich schon gegen mich!«
    »Ganz so ist es nicht«, versicherte ihm Pelias. »Man sagte ihm, daß Ihr tot seid. Sie hatten niemanden, der sie vor den Feinden und dem Bürgerkrieg schützen konnte, glaubten sie. Und so unterwarfen sie sich dem stärksten Edlen, um vor den Schrecken der Anarchie bewahrt zu werden. Den Poitanen trauen sie nicht, dazu ist die Erinnerung an die vergangenen Kriege zwischen den Provinzen noch zu wach in ihnen. Aber Arpello ist da, er ist der stärkste Fürst im mittleren Landesteil, und es spricht auch nichts gegen ihn.«
    »Wenn ich erst wieder in Aquilonien bin, wird er um einen Kopf kürzer sein und in der Verrätergrube verrotten!« knirschte Conan zwischen den Zähnen.
    »Doch ehe Ihr Eure Hauptstadt erreicht, könnte Strabonus Euch zuvorkommen. Zumindest werden seine Reiter Euer Reich verwüsten.«
    »Stimmt!« Conan lief wie ein Löwe im Käfig in dem prunkvollen Gemach herum. »Selbst mit dem schnellsten Pferd könnte ich Shamar nicht vor Mittag erreichen. Und dort könnte ich auch nur mit den Verteidigern sterben, wenn die Stadt fällt – und fallen wird sie, spätestens in ein paar Tagen. Und von Shamar nach Tarantia sind es fünf Tagesritte zumindest, wenn man seine Pferde zuschanden reitet. Ehe ich in meiner Hauptstadt sein und eine Streitmacht aufstellen kann, wird Strabonus bereits die Tore rammen. Überhaupt, eine aufzustellen, dürfte verdammt schwerfallen, denn meine verfluchten Vasallen sind bestimmt auf die Kunde meines Todes hin sofort zu ihren Lehnsgütern zurückgekehrt. Und da die Bürger von Tarantia Trocero von Poitain mit seinen Leuten aus der Stadt gejagt haben, gibt es keinen, der Arpello daran hindert, die Hand nach der Krone – und dem Kronschatz – auszustrecken. Er wird Strabonus das Land ausliefern, um als seine Marionette auf dem Thron sitzen zu dürfen. Aber ich wette, sobald Strabonus ihm den Rücken zugewandt hat, wird er das Volk gegen ihn aufstacheln. Doch die Edlen werden ihn nicht unterstützen, und dann hat Strabonus seinen Grund, das Königreich offen zu annektieren. O Crom, Ymir und Set! Hätte ich nur Schwingen, um wie der Blitz nach Tarantia zu fliegen!«
    Pelias, der mit den Fingerspitzen auf die Jadeplatte des Tisches getrommelt hatte, hielt plötzlich inne und stand

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