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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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auf unsere Schützen vertrauen.«
    »Schön und gut«, knurrte Valenso, »aber nur solange sie nicht ins Fort eingedrungen sind.«
    Die Zeit verging, und die Schützen beider Seiten setzten ihr Duell fort. Schließlich kam ein Trupp von etwa dreißig Piraten heran, der einen riesigen, aus den Planken der Boote und dem Holz des Bootshauses errichteten Schild vor sich herschob. Sie hatten einen Ochsenkarren entdeckt und den Schild auf Rädern befestigt, die aus dicken Eichenscheiben bestanden. Als sie ihn schwerfällig vor sich herrollten, waren sie vor den Verteidigern geschützt, die nur ihre Füße sehen konnten.
    Immer näher kam der Schild an das Tor heran. Die ausgeschwärmten Bogenschützen rannten auf ihn zu und schossen im Laufen.
    »Schießt!« brüllte Valenso, der bleich geworden war. »Haltet sie auf, ehe sie das Tor erreichen!«
    Pfeile schwirrten über die Palisaden und bohrten sich, ohne Schaden anzurichten, in das dicke Holz. Ein höhnisches Gebrüll beantwortete die Salve. Die Pfeile der Piraten fanden jetzt die Schießöffnungen. Ein Soldat taumelte und stürzte röchelnd, mit einem Pfeil im Hals, von der Brustwehr.
    »Schießt auf ihre Füße!« schrillte Valenso. Und dann: »Vierzig Mann mit Piken und Äxten zum Tor! Der Rest bleibt auf den Palisaden!«
    Sand spritzte unter den Armbrustbolzen zu Füßen der schildrollenden Piraten auf. Ein gellendes Heulen verriet, daß ein Pfeil sein Ziel gefunden hatte. Ein Mann schwankte in Sicht. Er fluchte und hüpfte auf einem Bein, als er versuchte, den Bolzen aus seinem Fuß zu ziehen. Kurz danach war er mit einem Dutzend Pfeilen gespickt.
    Aber die Piraten schoben mit dröhnendem Triumphgeschrei den Schild an das Tor. Durch eine Öffnung in der Mitte des Schildes stießen sie einen Rammbalken mit Eisenspitze heraus, den sie aus dem Dachträger des Bootshauses gewonnen hatten. Muskelbepackte Arme rammten ihn gegen das Tor. Es ächzte und gab ein wenig nach, während Pfeile und Bolzen in ständigem Hagel auf die Angreifer herabzischten, und so manche trafen. Doch die Seewölfe waren von wilder Kampfeslust erfüllt.
    Mit lautem Brüllen schwangen sie den Rammbock, während ihre Kameraden, den bereits schwächeren Beschuß von den Wehrgängen mißachtend, von allen Seiten herbeigestürmt kamen und jetzt auch im Laufen schossen.
    Der Graf zog fluchend sein Schwert, sprang von der Brustwehr und raste zum Tor. Ein Trupp seiner Soldaten schloß sich ihm an. Jeden Augenblick würde das Tor nachgeben, dann mußten sie die Bresche mit ihren Leibern füllen.
    Da drang ein neuer Laut durch den Kampflärm: schrilles Trompetengeschmetter erschallte vom Schiff. Ein Mann auf der Saling fuchtelte wild mit den Armen.
    Strombanni hörte es, während er gerade selbst am Rammbock mit Hand anlegte. Er stemmte die Beine gespreizt in den sandigen Boden, um den Balken während seines Rückwärtsschwungs anzuhalten. Die mächtigen Muskeln quollen an Armen und Beinen aus der Haut. Er lauschte. Schweiß perlte über sein Gesicht.
    »Wartet!« brüllte er. »Verdammt, haltet an! So hört doch! «
    In der einsetzenden Stille war der Trompetenschall jetzt deutlich zu vernehmen, und eine Stimme brüllte etwas, das die Menschen innerhalb des Palisadenzauns nicht verstehen konnten.
    Aber Strombanni verstand. Er hob die Stimme erneut in einem von Flüchen begleiteten Befehl. Die Piraten ließen den Rammbalken los, und der Schild wurde, so schnell er gekommen war, vom Tor weggezogen. Die Piraten, die Schüsse mit den Belagerten gewechselt hatten, halten schnell ihren Verwundeten hoch und zogen sie hastig mit sich zurück zum Strand.
    »Seht!« rief Tina an ihrem Fenster und hopste vor Aufregung. »Sie fliehen! Alle! Sie laufen zum Strand! Seht doch, sie haben den Schild zurückgelassen! Sie springen in die Boote und rudern zum Schiff! O meine Lady, haben wir gesiegt?«
    »Ich glaube nicht.« Belesa blickte zum Meer. »Schau!«
    Sie zog die Vorhänge zur Seite und lehnte sich aus dem Fenster. Ihre klare junge Stimme hob sich über den Lärm der verwirrt durcheinanderrufenden Verteidiger. Sie blickten zu ihr hoch und dann in die Richtung, in die sie deutete. Sie schrien überrascht auf, als sie ein weiteres Schiff majestätisch um die Südspitze biegen sahen. Während sie es mit großen Augen beobachteten, hißte es die königliche Flagge von Zingara.
    Strombannis Piraten kletterten die Seiten ihrer Karracke hoch und lichteten den Anker. Ehe das neue Schiff halb durch die Bucht gesegelt war,

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