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Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber

Titel: Conan-Saga 15 - Conan der Thronräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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vor.
    »Setzt euch!« donnerte Conan und schlug mit der breiten Säbelklinge auf den Tisch.
    Sie gehorchten angespannt und weiß vor Aufregung. Conan grinste. Er amüsierte sich köstlich über die Wirkung seiner Worte.
    »Ja! Ich habe den Schatz gefunden, noch ehe ich die Karte bekam. Darum verbrannte ich sie auch. Ich brauche sie nicht. Nun wird niemand je den Schatz finden, außer ich zeige ihm, wo er versteckt ist.«
    Mit Mordlust in den Augen starrten sie ihn an.
    »Du lügst«, sagte Zarono ohne Überzeugung. »Du hast uns bereits eine Lüge aufgetischt! Du hast behauptet, daß du aus dem Wald kommst. Und dann hast du gesagt, daß du nicht unter den Pikten gelebt hast. Jeder weiß, daß dieses Land eine Wildnis ist, in der nur Wilde hausen. Die nächsten Vorposten der Zivilisation sind die aquilonischen Siedlungen am Donnerfluß, Hunderte von Meilen ostwärts von hier.«
    »Und genau von dort komme ich her«, erwiderte Conan ungerührt. »Ich glaube, ich bin der erste Weiße, der je die piktische Wildnis durchquert hat. Als ich aus Aquilonien ins Piktenland floh, stieß ich auf einen Trupp Pikten und tötete einen. Aber ein Stein aus einer Schleuder traf mich während des Handgemenges, und ich verlor die Besinnung. Deshalb konnten die Wilden mich lebendig gefangennehmen. Die Burschen waren vom Wolfsstamm gewesen. Dem Adlerclan war einer ihrer Häuptlinge in die Hände gefallen, gegen ihn tauschten sie mich aus. Die Adler schleppten mich fast hundert Meilen westwärts, um mich im Dorf ihres Häuptlings zu verbrennen. Aber eines Nachts gelang es mir, ihren Kriegshäuptling und drei oder vier der Krieger zu töten und zu fliehen.
    Umkehren konnte ich nicht, weil sie hinter mir her waren und mich westwärts trieben. Vor ein paar Tagen glückte es mir, sie abzuschütteln, und bei Crom, ich fand ausgerechnet dort Unterschlupf, wo Tranicos seinen Schatz versteckt hatte. Alles habe ich gefunden: Truhen mit Kleidungsstücken und Waffen, ganze Haufen von Münzen und Juwelen und Goldschmuck, und mittendrin die Edelsteine Thothmekris, die wie erstarrter Sternenschein funkelten! Nicht zu vergessen, den alten Tranicos mit elf seiner Hauptleute rund um einen Ebenholztisch. Alle stierten sie auf den Schatz, wie schon seit hundert Jahren!«
    »Was?«
    »Ja.« Conan lachte. »Tranicos starb neben seinem Schatz, und alle anderen mit ihm! Ihre Leichen sind weder verwest noch verschrumpelt. In ihren hohen Stulpenstiefeln, den langen Wämsern und lackierten Lederhüten sitzen sie da, jeder ein Weinglas in der Hand, genau wie sie schon seit hundert Jahren dort sitzen.«
    »Das ist ja unheimlich!« murmelte Strombanni voll Unbehagen. Aber Zarono knurrte: »Wen schert das schon. Wir wollen schließlich den Schatz. Erzähl weiter, Conan.«
    Jetzt ließ sich auch der Cimmerier am Tisch nieder, schenkte Wein in einen Kelch und leerte ihn.
    »Der erste Wein, seit ich Aquilonien verlassen habe, bei Crom!« brummte er. »Diese verfluchten Adler waren mir so dicht auf den Fersen, daß ich kaum dazu kam, die Nüsse und Beeren zu essen, die ich unterwegs fand. Manchmal fing ich auch einen Frosch und verschlang ihn roh, weil ich es nicht wagen konnte, ein Feuer zu machen.«
    Seine ungeduldigen Zuhörer erklärten ihm fluchend, daß sie nicht an seiner Ernährung interessiert seien, sondern nur am Schatz.
    Er grinste spöttisch und fuhr fort: »Nun, nachdem ich so durch Zufall über den Schatz gestolpert war, ruhte ich mich ein paar Tage aus, baute und stellte Kaninchenfallen auf und ließ meine Wunden heilen. Da sah ich Rauch am Westhimmel, aber natürlich dachte ich, er käme von einem Piktendorf an der Küste. Ich blieb in der Nähe des Schatzes, weil er zufällig an einem Ort verborgen ist, den die Pikten meiden. Falls mich tatsächlich irgendwelche der hiesigen Stämme aufgespürt hatten, zeigten sie sich zumindest nicht.
    Gestern nacht machte ich mich schließlich auf den Weg westwärts, in der Absicht, ein paar Meilen nördlich der Stelle die Küste zu erreichen, wo ich den Rauch gesehen hatte. Ich war der Küste nicht mehr fern, als der Sturm zuschlug. Ich fand Schutz unter einem Felsvorsprung und wartete ab, bis er sich ausgetobt hatte. Dann kletterte ich auf einen Baum, um nach den Pikten Ausschau zu halten, statt ihrer entdeckte ich jedoch Stroms Karracke vor Anker liegen und sah seine Männer auf den Strand zurudern. Ich machte mich zu Stroms Lager am Strand auf, da begegnete mir Galacus. Wir hatten einen alten Streit, den wir an Ort

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