Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
rückwärts gegen die Zeltstange. Seine muskulösen Gliedmaßen zitterten, er atmete heftig, und Schweiß rann ihm über Gesicht und Hals. Aber seine Augen brannten in wilder Begeisterung, und er knirschte: »Traust du dich nicht herein, Hund von Belverus? Ich kann nicht zu dir, also komm her und stirb!«
    Tarascus zögerte. Er blickte auf den übriggebliebenen Leibgardisten und seinen Junker, einen hageren, düster wirkenden Mann in schwarzer Rüstung, und tat einen Schritt vorwärts. Er war an Kraft und Größe dem riesenhaften Cimmerier weit unterlegen, aber im Gegensatz zu ihm trug er volle Rüstung und war einer der besten Fechter des Westens. Sein Junker faßte ihn am Arm.
    »Nein, Eure Majestät! Werft Euer Leben nicht sinnlos von Euch. Ich werde Armbrustschützen herbeirufen, die sollen diesen Barbaren wie einen Löwen erschießen.«
    Keiner der drei Nemedier hatte bemerkt, daß während des kurzen Kampfes in Conans Zelt ein Streitwagen herbeigerollt war, der nun vor dem Zelt hinter ihnen anhielt. Conan sah ihn über ihre Schultern, und unwillkürlich rann ihm ein eisiger Schauder über den Rücken. Die schwarzen Pferde, die den Streitwagen zogen, wirkten unheimlich, doch nicht sie erregten des aquilonischen Königs Aufmerksamkeit, sondern der Mann, der im Wagen saß.
    Er war hochgewachsen, herrlich gebaut und trug ein langes schmuckloses Seidengewand. Die unteren Falten seiner shemitischen Kopfbedeckung verbargen seine Züge. Nur die dunklen, stechenden Augen waren zu sehen. Die Hände, die die sich aufbäumenden Pferde zügelten, waren weiß, aber kräftig. Alle primitiven Instinkte Conans erwachten, während er den Fremden anstarrte. Er spürte die Macht und Bedrohung, die dieser Vermummte ausstrahlte, und diese Gefahr war so echt, wie die des Wiegens hohen Grases in der Windstille – ein Wiegen, das eine Schlange verursacht.
    »Heil, Xaltotun!« rief Tarascus. »Hier ist der König von Aquilonien! Er starb nicht unter der Geröllawine, wie wir dachten.«
    »Ich weiß«, antwortete der Angeredete, ohne sich die Mühe zu machen, zu erklären, wieso er es wußte. »Was habt Ihr jetzt vor?«
    »Ich werde die Schützen herbeirufen, damit sie ihn erschießen«, antwortete der Nemedier. »Solange er lebt, ist er eine Gefahr für uns.«
    »Selbst ein Hund ist zu etwas nütze«, entgegnete Xaltotun. »Nehmt ihn gefangen!«
    Conan lachte höhnisch. »Kommt doch herein und versucht es! Würden meine Beine mich nicht im Stich lassen, holte ich Euch aus Eurem Streitwagen! Lebend werdet Ihr mich jedenfalls nicht bekommen!«
    »Was er sagt, stimmt, fürchte ich«, warf Tarascus ein. »Der Mann ist ein Barbar und wild wie ein verwundeter Tiger. Ich werde doch die Schützen rufen.«
    »Paßt auf und lernt etwas!« riet ihm Xaltotun.
    Seine Hand verschwand in seinem Gewand und kam mit etwas Glänzendem wieder zum Vorschein: mit einer glitzernden Kugel. Diese warf er plötzlich nach Conan. Der Cimmerier schlug sie verächtlich mit dem Schwert zur Seite – doch als die Klinge sie berührte, zerbarst sie in blendendes Feuer, und Conan stürzte besinnungslos auf den Boden.
    »Ist er tot?« Es klang eher wie eine Feststellung, denn eine Frage.
    »Nein«, antwortete Xaltotun Tarascus. »Er wird in einem halben Tag wieder zu sich kommen. Befehlt Euren Männern, ihm Arme und Beine zu binden und ihn in meinen Wagen zu legen.«
    Tarascus tat es. Ächzend unter der Last hoben Junker und Leibgardist den bewußtlosen aquilonischen König in den Wagen. Xaltotun warf einen Samtumhang über ihn, der ihn völlig bedeckte. So war er gegen Blicke geschützt. Der Acherone griff wieder nach den Zügeln.
    »Ich kehre nach Belverus zurück«, erklärte er. »Richtet Amalric aus, daß ich mich bei ihm sehen lassen werde, falls er mich braucht. Doch nun, da Conan aus dem Weg und seine Armee aufgerieben ist, dürften Lanze und Schwert für die restliche Eroberung genügen. Prospero kann nicht mehr als zehntausend Mann aufbringen, und er wird sich zweifellos nach Tarantia zurückziehen, wenn er vom Ausgang der Schlacht erfährt. Erwähnt Amalric und Valerius gegenüber nichts von unserem Gefangenen. Sollen sie denken, daß Conan unter den eingestürzten Felsen begraben liegt.«
    Er blickte den Leibgardisten eine lange Weile an, bis der Mann nervös mit den Füßen scharrte.
    »Was habt Ihr da um Eure Mitte?« fragte ihn Xaltotun scharf.
    »Mei-meinen Waffengürtel, mein Lord«, stotterte der verwirrte Gardist.
    »Ihr lügt!« Xaltotuns Lachen war

Weitere Kostenlose Bücher