Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
Vom Netzwerk:
Posten, die ihre Runden machten, waren in Sicht. Conan duckte sich hinter eine Zinne und blickte zum Palast zurück, der sich hoch über die Zypressen erhob. Licht brannte hinter allen Fenstern, und er sah Menschen dahinter hin und her laufen, wie Marionetten an unsichtbaren Fäden. Er grinste grimmig, schüttelte abschiednehmend und drohend zugleich die Fäuste und schwang sich über die äußeren Zinnen.
    Ein niedriger Baum, etwa zwei Mannslängen darunter, fing ihn auf, als er sich fast lautlos auf seine kräftigen Äste fallen ließ. Gleich darauf rannte er mit langen Schritten durch die Dunkelheit.
    Gärten und Landhäuser befanden sich rund um die Stadtmauer von Belverus. Müde Sklaven, die neben ihren Wachmannspiken eingenickt waren, sahen die flinke, verstohlene Gestalt nicht, die über Mauern klomm, Alleen überquerte und geräuschlos durch Obst- und Weingärten rannte.
    Wachhunde schreckten aus ihrem Schlaf und bellten erbost über den flüchtigen Schatten, den sie halb witterten, halb ahnten, und verstummten schnell, denn längst war er weiter.
     
    In einem Gemach des Palasts wand Tarascus sich fluchend auf einem blutbespritzten Diwan unter den geschickten Fingern von Orastes. Überall im Palast standen oder liefen zitternde Diener herum, aber in des Königs Gemach hielten sich nur er selbst und der abtrünnige Priester auf.
    »Seid Ihr sicher, daß er noch schläft?« fragte Tarascus zum x-tenmal und biß die Zähne zusammen, als der scharfe Geruch der Pflanzensäfte, mit denen die Verbände getränkt waren, in seine Nase stieg. Orastes legte sie ihm auf die klaffende Wunde, die über Schulter und Rippen verlief. »Ischtar, Mitra und Set, das brennt wie Höllenfeuer!«
    »In dem Ihr jetzt schmoren würdet, wäre das Glück Euch nicht hold gewesen«, bemerkte Orastes. »Wer immer die Klinge schwang, hatte die Absicht, Euch zu töten. Ja, Xaltotun schläft noch, das habe ich Euch doch jetzt schon so oft versichert. Weshalb müßt Ihr das so genau wissen? Was hat das denn mit dem hier zu tun?«
    »Ihr wißt nicht, was sich heute nacht im Palast getan hat?« Tarascus betrachtete des Priesters Gesicht mit brennender Eindringlichkeit.
    »Nein. Es ist Euch doch bekannt, daß ich damit beschäftigt bin, Manuskripte für Xaltotun zu übersetzen. Seit Monaten übertrage ich bereits esoterische Werke, die in den jüngeren Sprachen abgefaßt sind, in eine ältere, die er lesen kann. Er beherrscht alle Sprachen und Schriften seiner Zeit, doch die neueren hat er noch nicht alle gelernt, und um Zeit zu sparen, beauftragte er mich mit der Übersetzung, um zu erfahren, ob man seit seinen Tagen auf neues Wissen gestoßen ist. Ich wußte nicht, daß er gestern zurückgekehrt war, bis er mich zu sich rief und mir von der Schlacht erzählte. Danach kehrte ich in mein Studiergemach zurück. Ich wußte auch nichts von Eurer Ankunft, bis der Lärm im Palast mich aufschreckte und ich Euch nach mir rufen hörte.«
    »So ist Euch auch nicht bekannt, daß Xaltotun den König von Aquilonien als Gefangenen in diesen Palast brachte?«
    Orastes schüttelte den Kopf, aber die Neuigkeit schien ihn nicht sonderlich zu verwundern.
    »Xaltotun sagte lediglich, daß Conan uns keine Schwierigkeiten mehr machen würde. Ich nahm an, daß er gefallen ist, erkundigte mich jedoch nicht näher.«
    »Xaltotun rettete ihm das Leben, als ich ihn töten lassen wollte«, erklärte Tarascus wütend. »Ich verstand sofort, weshalb. Er will Conan als Druckmittel gegen uns benutzen – gegen Amalric, gegen Valerius und gegen mich. Solange Conan lebt, ist er eine Bedrohung, ein vereinigender Faktor für Aquilonien, den er vielleicht benutzen wird, um uns zu einem Kurs zu zwingen, den wir sonst nicht befolgen würden. Ich traue diesem gar nicht toten Pythonier nicht, Orastes. Und seit kurzem fürchte ich ihn.
    Ich folgte ihm einige Zeit später, nachdem er ostwärts aufgebrochen war. Ich wollte wissen, was er mit Conan vorhatte. Ich fand heraus, daß er ihn in einem Verlies gefangenhielt. Ich beabsichtigte, dafür zu sorgen, daß der Barbar starb, auch gegen Xaltotuns Willen. Und es gelang mir ...«
    Ein vorsichtiges Klopfen an der Tür war zu hören.
    »Das ist Arideus«, brummte Tarascus. »Laßt ihn ein.«
    Der wortkarge Junker trat ein. Seine Augen blitzten vor unterdrückter Aufregung.
    »Ja, Arideus? Habt Ihr den Burschen gefunden, der über mich herfiel?« fragte Tarascus.
    »Ihr habt ihn nicht gesehen, mein Lord?« erkundigte sich Arideus in einem

Weitere Kostenlose Bücher