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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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hatte.
    Auf einer Folterbank lag lang ausgestreckt ein nackter Mann. Ein Blick verriet Conan, daß er am Sterben war. Die unnatürliche Verlängerung seiner Gliedmaßen sprach von ausgehängten Gelenken und grauenvollen Zerrungen. Es war ein dunkelhäutiger Mann mit klugen, scharfgeschnittenen Zügen und wachen, fast schwarzen Augen, die jetzt blutunterlaufen waren. Schweiß glänzte auf seinem Gesicht. Seine Lippen waren schmerzverzerrt vom dunklen Zahnfleisch zurückgezogen.
    »Dort ist die Schatulle.« Wild stieß Valbroso mit dem Fuß gegen eine kleine, aber schwere eiserne Truhe auf dem Boden. Sie war mit feingehämmerten winzigen Totenschädeln verziert und mit ineinander verschlungenen Drachen, doch weder Schloß noch Verriegelung war zu sehen. Feuer, Axt, Hammer und Meißel hatten nur unbedeutende Spuren hinterlassen.
    »Das ist die Schatztruhe dieses Hundes!« erklärte Valbroso wütend. »Jedermann im Süden hat von Zorathus und seiner Eisenschatulle gehört. Mitra weiß, was sie verbirgt. Dieser Hundesohn will ihr Geheimnis nicht preisgeben.«
    Zorathus! Dann hatte er sich also nicht geirrt! Der Mann, den er suchte, lag vor ihm. Conans Herz schlug heftig, als er sich über den Gefolterten beugte, der sich in seinen Schmerzen wand.
    »Lockere die Stricke, Bube!« befahl er dem Folterknecht scharf. Valbroso und sein Hauptmann starrten ihn an. In seiner Erregung hatte er unwillkürlich den gebieterischsten Ton angeschlagen, den er als König manchmal hatte benutzen müssen. Der Bursche in der ledernen Beinkleidung zuckte zusammen und gehorchte sofort, ohne sich zu fragen, ob dieser Fremde das Recht hatte, ihn herumzukommandieren. Behutsam lockerte er die Stricke, denn täte er es zu schnell, wären die Schmerzen für die geschundenen Glieder nicht weniger gering als beim Spannen.
    Conan griff nach einer Weinkanne in der Nähe und drückte sie an die Lippen des armen Teufels. Zorathus schluckte mühsam, und viel des Weines troff über die sich schmerzhaft hebende und senkende Brust.
    Ein Funken des Erkennens schimmerte in den blutdurchzogenen Augen und die Lippen, die von blutigem Schaum verschmiert waren, öffneten sich. Ein peinvolles Wimmern, das zu kothischen Worten wurde, quälte sich darüber.
    »So ist dies also der Tod? Sind die Foltern zu Ende. Ihr seid König Conan, der bei Valkia fiel – also muß ich unter den Toten sein.«
    »Ihr seid nicht tot«, versicherte ihm Conan, »wohl aber am Sterben. Doch ich werde dafür sorgen, daß man Euch nicht mehr foltert. Verratet mir, ehe Ihr die Augen schließt, wie sich Eure Eisentruhe öffnen läßt.«
    »Meine Schatulle«, murmelte Zorathus mit fiebrigen Worten. »Die Truhe, die in den unheiligen Feuern in den flammenden Bergen von Khrosha geschmiedet wurde! Aus einem Metall, dem kein Werkzeug etwas anhaben kann! Welch ungeheure Schätze in ihr durch die ganze Welt getragen wurden! Doch kein Schatz kam je dem gleich, den sie jetzt behütet!«
    »Verratet mir, wie sie sich öffnen läßt«, bat Conan. »Euch nutzt ihr Inhalt nichts mehr, aber mir hilft er vielleicht.«
    »Ja, Ihr seid Conan«, murmelte der Kothier. »Ich habe Euch auf dem Thron in Eurem großen Audienzsaal in Tarantia sitzen sehen, mit der Krone auf Eurem Haupt und dem Zepter in der Hand. Aber Ihr seid tot! Und jetzt weiß ich, daß auch mein Ende bevorsteht!«
    »Was sagt der Hund?« fragte Valbroso, der kein Kothisch verstand, ungeduldig. »Rückt er jetzt endlich mit dem Geheimnis heraus?«
    Als hätte die Stimme einen Lebensfunken in der gequälten Brust geweckt, wandte Zorathus die Augen dem Sprecher zu.
    »Nur Valbroso werde ich es verraten!« krächzte er auf zingaranisch. »Mein Tod ist nahe. Beugt Euch über mich, Valbroso!«
    Mit unverhohlener Habgier auf den Zügen tat der Graf es. Sein finsterer Hauptmann Beloso drängte sich dicht an ihn.
    »Drückt die sieben Schädel am Schatullenrand, einen nach dem andern«, keuchte Zorathus. »Dann den Kopf des Drachen, der sich über den Deckel windet, und schließlich müßt Ihr auf die Kugel in den Klauen des Drachens pressen, das öffnet den Deckel.«
    »Her mit der Schatulle!« befahl Valbroso.
    Conan hob sie auf und stellte sie auf ein Tischchen. Ungeduldig schob der Graf ihn zur Seite.
    »Laßt mich sie öffnen!« rief Beloso und wollte danach greifen.
    Fluchend stieß Valbroso ihn zurück, und Gier funkelte in seinen schwarzen Augen.
    »Niemand außer mir wird sie öffnen!« donnerte er laut.
    Conan, der unwillkürlich die Hand um

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