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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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den Schwertgriff gelegt hatte, blickte auf Zorathus. Die Augen des Gefolterten brannten durchdringend auf Valbroso, und Conan war, als hätten die Lippen des Sterbenden sich zu einem kaum merklichen grimmigen Lächeln verzogen. Erst als der Kaufmann überzeugt war, daß er nicht mehr lange zu leben hatte, hatte er sein Geheimnis preisgegeben. Conan wandte sich wieder Valbroso zu und beobachtete ihn so gespannt wie Zorathus.
    Den Deckelrand entlang hoben sich zwischen den ineinander verschlungenen Zweigen eines seltsamen Baumes sieben Totenschädel ab. Ein Drache wand sich zwischen feingearbeiteten Arabesken über den Deckel. Hastig drückte Valbroso auf einen Schädel nach dem anderen. Als er den Daumen auf den Drachenkopf gepreßt hatte, zog er fluchend die Hand zurück und schüttelte sie verärgert.
    »Eine scharfe Spitze der Verzierung stach mich in den Daumen!« erklärte er wütend.
    Jetzt drückte er auf die goldene Kugel in des Drachen Krallen – und der Deckel schwang auf. Eine goldene Flamme blendete die Augen. Es schien den Verwirrten, als brenne ein Feuer in der Schatulle, das über den Rand quoll und Funken in die Luft sprühte. Beloso schrie auf, und Valbroso hielt den Atem an. Conan stand sprachlos daneben, als schlage das Feuer des Edelsteins ihn in Bann.
    »Mitra, welch ein Juwel!« Valbroso griff in die Truhe, und seine Hand kam mit einer großen, pulsierenden roten Kugel zurück, deren Leuchten die ganze Kammer, in brennendes Rot tauchte. In ihrem Schein sah Valbroso wie eine Leiche aus. Der Sterbende auf der gelockerten Streckbank lachte plötzlich wild auf.
    »Narr!« schrillte er. »Das Juwel ist Euer, und damit gebe ich Euch den Tod! Der Kratzer an Eurem Daumen – seht Euch den Drachenkopf an, Valbroso!«
    Alle wirbelten herum und rissen die Augen auf. Etwas Winziges, stumpf Glänzendes ragte aus dem klaffenden Rachen.
    »Der Drachenzahn!« krächzte Zorathus. »Das Gift des schwarzen stygischen Skorpions steckt in ihm! Narr, der Ihr Zorathus' Schatulle mit ungeschützten Fingern geöffnet habt. Ihr seid bereits ein toter Mann!«
    Mit blutigem Schaum, aber voll Genugtuung starb der Gefolterte.
    Valbroso taumelte rückwärts. »Mitra, ich verbrenne!« schrie er. »Flüssiges Feuer tobt durch meine Adern. Meine Knochen bersten! Der Tod ...« Er schwankte und stürzte kopfüber auf den Boden. Einen Augenblick zuckte der Graf am ganzen Körper, dann erstarrte er mit verzerrtem Gesicht, und die toten Augen stierten zur Decke.
    »Tot!« murmelte Conan. Er bückte sich, um das Juwel aufzuheben, das Valbrosos Fingern entglitten war. Flammend wie ein bewegter Weiher im Sonnenuntergang lag es auf dem Boden.
    »Tot«, murmelte auch Beloso, dem Wahnsinn aus den Augen funkelte. Dann handelte er.
    Für Conan, der noch geblendet und vom pulsierenden Leuchten des Edelsteins wie gebannt war, kam der Angriff unerwartet. Er wurde sich Belosos Absicht erst bewußt, als etwas mit betäubender Kraft auf seinem Helm aufschlug. Das Juwel schien plötzlich noch röter zu glühen, und Conan ging unter der Wucht des Hiebes in die Knie.
    Er hörte eilige Schritte und einen Todesschrei. Zwar war er benommen, aber nicht besinnungslos, und so folgerte er, daß Beloso ihm die eiserne Schatulle auf den Kopf geschmettert hatte, als er sich nach dem Juwel bückte. Nur die Kesselhaube hatte ihm den Schädel gerettet. Er taumelte hoch, zog sein Schwert und versuchte, die Benommenheit abzuschütteln. Die Kammer drehte sich schwindelerregend um ihn, aber er vermochte zu erkennen, daß die Tür offenstand, und er hörte hastige Schritte bereits tief unten auf der Wendeltreppe. Der tierische Folterknecht lag mit einer klaffenden Wunde tot auf dem Boden. Und das Herz Ahrimans war natürlich verschwunden.
    Mit dem Schwert in der Hand torkelte Conan aus der Kammer. Blut strömte unter dem Helm hervor über sein Gesicht. Wie ein Betrunkener hastete er die Treppe hinunter. Aus dem Hof klang das Rasseln von Stahl herauf, Brüllen und eiliges Hufklappern. Als er in den Hof rannte, sah er Soldaten verwirrt herumlaufen, während Frauen gellend schrien. Die hintere Mauertür stand offen. Davor lag ein Soldat mit gespaltenem Schädel. Seine Pike lag unbenutzt neben ihm. Noch aufgezäumte und gesattelte Pferde rannten ausschlagend und wiehernd im Hof herum, unter ihnen auch Conan Rapphengst.
    »Er ist vom Wahnsinn besessen!« heulte eine Frau. Sie rang die Hände, während sie kopflos durch den Hof lief. »Er rannte aus der Burg und schlug wild

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