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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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in einem gespenstischen Leuchten glühte. Er stand im Schatten der Wand auf einer Galerie, von der er einen guten Überblick hatte. Es mußte die Halle der Toten sein, die außer den schweigenden Priestern Stygiens kaum je einer zu Gesicht bekam. An den schwarzen Wänden führten Reihen um Reihen geschnitzter und bemalter Sarkophage ringsum. Die oberen dieser galerieähnlichen Reihen verloren sich in der Düsternis, denn das Leuchten reichte nicht bis zur Decke. Tausende kunstvoll geschnitzter Abbilder auf den Sarkophagdeckeln schauten gleichmütig hinab auf die Menschengruppe in der Mitte der Halle, die unter all den Toten klein und unbedeutend wirkte.
    Zehn dieser Gruppe waren Priester. Obgleich sie ihre Masken abgenommen hatten, wußte Conan, daß es die waren, die er zur Pyramide begleitet hatte. Sie standen vor einem hochgewachsenen Mann mit Adlernase und scharfgeschnittenen Zügen, neben einem schwarzen Altar, auf dem eine Mumie lag, deren Umhüllung bereits verrottet war. Der Altar schien im Herzen eines lebenden Feuers zu stehen, das pulsierte und schimmerte und Funken goldener Flamme auf den schwarzen Stein ringsum warf. Dieses blendende Glühen ging von einem großen roten Edelstein auf dem Altar aus. In seinem Schein wirkten die Gesichter der Priester fahl und leichenähnlich. Conan spürte plötzlich die Bürde der unzähligen Meilen und langen Tage und Nächte seiner Suche, und er zitterte vor wahnsinnigem Verlangen, zu den stillen Priestern hinunterzustürmen und sich mit der Klinge den Weg durch sie zu dem roten Edelstein zu erkämpfen. Aber er beherrschte sich mit eiserner Willenskraft und duckte sich in die Schatten der steinernen Brüstung. Ein Blick verriet ihm, daß von der Galerie eine Treppe, dicht an der Wand und in den Schatten fast verborgen, in die Halle hinunterführte. Er spähte durch das Halbdunkel des gewaltigen Raumes, sah jedoch außer den Priestern keinen Lebenden.
    Die Stimme des Mannes neben dem Altar hallte hohl und gespenstisch:
    »... und so kam die Kunde südwärts. Der Nachtwind flüsterte sie, die Raben krächzten sie im Flug, und die Fledermäuse erzählten sie den Eulen und Schlangen in den alten Ruinen. Werwölfe und Vampire erfuhren davon und die ebenholzschwarzen Dämonen, die durch die Finsternis schleichen. Die schlafende Nacht der Welt rührte sich. Sie schüttelte die schwere Mähne, und schon pochten Trommeln in tiefer Dunkelheit, und der Widerhall gespenstischer Schreie erschreckte die Menschen, die sich in die Nacht wagten. Das Herz Ahrimans ist in die Welt zurückgekehrt, um seine geheime Bestimmung zu erfüllen.
    Fragt nicht, wie ich, Thutothmes von Khemi und Herrscher der Nacht, die Kunde vor Thoth-Amon hörte, der sich König aller Zauberer nennt. Es gibt Geheimnisse, die nicht für Ohren wie eure bestimmt sind, und Thoth-Amon ist nicht der einzige Lord des Schwarzen Ringes.
    Ich hörte die Kunde und machte mich auf den Weg zum südwärts ziehenden Herzen. Es war wie ein Magnet, der mich unbeirrbar zu sich zog. Von Tod zu Tod kam es und schwamm auf einem Fluß aus Menschenblut. Es nährt sich von Blut, und Blut zieht es an. Seine Macht ist am größten, wenn die Hand dessen, der nach ihm greift, blutig ist, wenn es seinem Besitzer mit rotem Gemetzel entrissen wird. Wo immer es leuchtet, fließt Blut, und Königreiche wanken, und die Kräfte der Natur geraten in Aufruhr.
    Hier stehe ich, Herr des Herzens. Ich habe Euch in aller Heimlichkeit zu mir gerufen, euch, die ihr mir treu ergeben seid, damit ihr mit mir teilhabt an dem schwarzen Reich, das erstehen wird. Heute werdet ihr Zeuge sein, wie die Ketten reißen, mit denen Thoth-Amon uns zu seinen Sklaven machte – und ihr werdet die Geburt eines neuen Reiches erleben.
    Wer bin ich, selbst ich, Thutothmes, daß ich wüßte, welche Kräfte in diesen roten Tiefen schlummern? Sie bergen Geheimnisse, von denen seit dreitausend Jahren niemand mehr etwas ahnt. Aber ich werde es erfahren. Sie werden es mir sagen!«
    Er machte eine Gebärde, die die stillen Gestalten in ihren Sarkophagen entlang der Wände umfaßte.
    »Seht, wie tief sie unter ihren geschnitzten Masken schlafen! Könige, Königinnen, Generale, Priester und Zauberer der Dynastien und des Adels Stygiens seit zehntausend Jahren! Eine Berührung des Herzens wird sie aus ihrem langen Schlummer erwecken. Lange, lange pochte und pulsierte das Herz im alten Stygien. Hier war sein Zuhause in den Jahrhunderten, ehe es nach Acheron wanderte. Die Alten kannten

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