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Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer

Titel: Conan-Saga 17 - Conan der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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deutete stumm hinaus in die Nacht, ehe er sich umdrehte und lautlos zurück in die Finsternis schritt, einem unausweichlichen Geschick entgegen, oder zurück in den ewigen Schlaf.
    Ein Fluch entrang sich des Cimmeriers Lippen. Dann rannte er durch die offene Tür und hinaus in die Wüste, als verfolgte ihn eine ganze Heerschar von Dämonen. Keinen Blick warf er mehr auf die Pyramide zurück, und auch nicht auf die schwarzen Türme Khemis, die sich jenseits des Sandes erhoben. Südwärts lief er auf die Küste zu, wie einer, dessen Schritte Panik lenkt. Der anstrengende Lauf befreite seinen Kopf schließlich von den schwarzen Spinnweben, der reine Wüstenwind vertrieb die Alpträume aus seinem Herzen, und der abgrundtiefe Abscheu wandelte sich zu wilder Freude, noch ehe die Wüste dem Sumpfland wich und er durch das Schilf die schwarze Bucht vor sich liegen sah, und dort die Abenteurer. Er kämpfte sich durch das dichte Ried und tauchte schließlich kopfüber in das tiefe Wasser, ohne auf Haie oder Krokodile zu achten. Mit kräftigen Bewegungen schwamm er zur Galeere und kletterte triefend die Kette zum Deck hoch, ehe die Wache ihn entdeckte.
    »Wacht auf, ihr Hunde!« brüllte Conan und schlug den Speer zur Seite, den der verwirrte Ausguck auf ihn gerichtet hatte. »Lichtet Anker! Gebt dem Fischer einen Helm voll Gold und setzt ihn ab! Bald ist Morgen, und wir müssen noch vor Sonnenaufgang in voller Fahrt zum nächsten zingaranischen Hafen unterwegs sein!«
    Er wirbelte den großen Juwel um seinen Kopf, und es sprühte sein goldenes Feuer über das ganze Deck.
     

20. Aus dem Staub soll Acheron sich erheben!
    20
     
    AUS DEM STAUB SOLL ACHERON SICH ERHEBEN!
     
     
    Der Winter war vorbei in Aquilonien. Blätter sprossen an den Zweigen, und der warme Südwind streichelte das frische Gras. Aber viele Äcker lagen brach, und so manche verkohlten Flächen und Schutthaufen waren die einzigen Überreste prächtiger Landhäuser und blühender Ortschaften. Ungehindert streiften Wölfe über Straßen, auf denen Unkraut zu wuchern begann, und Banden hagerer Männer trieben sich in den Wäldern herum. Nur in Tarantia gab es genug zu essen, Reichtum und rauschende Feste.
    Valerius herrschte wie von Wahn besessen. Selbst viele der Barone, die ihn willkommen geheißen hatten, murrten jetzt. Seine Steuereintreiber brachten Reiche und Arme gleichermaßen an den Bettelstab. Alles, was das ausgeplünderte Land an irdischen Schätzen zu bieten hatte, fand seinen Weg nach Tarantia, das bereits weniger der Hauptstadt eines großen Reiches glich, als dem Stützpunkt eines Eroberers in erobertem Land. Seine Kaufleute wurden reich, doch die wurden ihrer Wohlhabenheit nicht froh, denn keiner wußte, wann er als nächster aufgrund erfundener Anklagen des Hochverrats beschuldigt, sein Vermögen beschlagnahmt und er selbst in den Kerker geworfen wurde oder auf dem Richtblock starb.
    Valerius unternahm nichts, um die Zuneigung seiner Untertanen zu gewinnen. Was ihn an der Macht hielt, waren die nemedischen Besatzungstruppen und seine hartgesottenen Söldner. Er wußte, daß er selbst bloß eine Marionette Amalrics und seine Herrschaft nur der Gnade des Nemediers zu verdanken war. Und es war ihm auch klar, daß er Aquilonien nie vereinigen und das Joch seiner Herren abschütteln konnte, denn die äußeren Provinzen würden sich ihm bis zum letzten Blutstropfen widersetzen. Ganz abgesehen davon, daß die Nemedier ihm sofort die Krone wegnehmen würden, falls er versuchte, sein Reich zu vereinigen. Er sah keinen Ausweg. Die Bitterkeit gedemütigten Stolzes fraß an seiner Seele, und so ergab er sich ungeheuren Ausschweifungen, wie einer, der nur von einem Tag zum nächsten lebt, ohne an die Zukunft auch nur zu denken.
    Und doch war Methode in seinem Wahnsinn, aber so gut getarnt, daß nicht einmal Amalric sie ahnte. Vielleicht hatten die wilden Jahre des Herumstreifens in der Verbannung eine Bitterkeit in ihm erwachsen lassen, die über jede normale Vorstellung hinausging. Möglicherweise erhöhte seine gegenwärtige Position diese Bitterkeit zu einer Art Wahnsinn. Jedenfalls lebte er nur mit dem einen Verlangen: alle, die ihn in diese Lage gebracht hatten, in den Untergang zu reißen.
    Er wußte, daß es mit seiner Herrschaft zu Ende war, sobald er Amalrics Zweck erfüllt hatte. Er wußte auch, solange er sein Königreich ausbeutete und seine Untertanen unterdrückte, würde der Nemedier ihn als König von Aquilonien dulden, denn es war Amalrics

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